Nass, kalt, dunkel, flautig

Mit drei bis vier Adjektiven kann man die diesjährige Bodensee Rundum Regatta eigentlich komplett beschreiben: nass, kalt, dunkel, flautig.

Für die ASK am Start war eine Bavaria 40 S, oder wie Skipper Rüdiger Bender sagen würde: „Des ischn Golf mit Alureife und bissl Schnickschnack, mehr au net!“. Die Crew bildeten Martin Willumat, Martin Dorner, Jens Witteler, Udo und Stephan Hess, Claudio Grau und Florian Ehrhardt.

 

Los ging es am Donnerstag, 30.Mai in Richtung Langenargen. Nachdem wir uns auf der Autobahn schon auf das Schlimmste eingestellt hatten (Katzenhagel), kamen wir gegen 13 Uhr am Bodensee bei Sonnenschein und leichter Bewölkung an. Nach der Bootsübernahme gings dann auch schon los und bei leichtem Wind konnten einige Manöver trainiert werden und die Crew konnte sich näher kennen lernen. Just in time, kurz vor den ersten Regentropfen, erreichten wir am Abend den Gondelhafen Langenargen, in welchem wir die Nacht verbrachten.

Geweckt wurden wir am Freitagmorgen durch Rüdiger, der durchs Boot brüllte: „Verdammt, der Herd geht nicht!“ ( Anmerkung: Rüdiger ohne Kaffee, ungenießbar!! ) . Der ging dann schließlich doch und nach Kaffee und Frühstück ging es raus auf den See. Pünktlich zum Regattatag wechselte dann auch das Wetter von Sonne auf Regen und angenehme acht Grad Celsius. Nach einem weiteren Training ging es dann Richtung Lindau, wo wir gegen 15 Uhr ankamen und uns anmeldeten und die Segelanweisung abholten.

Die Regatta startete um 19.30 Uhr von der Startlinie vor dem Lindauer Yachthafen, führte dann zur Wendetonne vor Romanshorn, vorbei an Konstanz, hinein in den Überlinger See bis zur Wendetonne vor Überlingen und wieder zurück nach Lindau. Eine Regatta über 55sm, angesetzt auf ein Zeitlimit von 25,5 h. Gemeldet waren 348 Boote, von denen 287 an den Start gingen. Wir kamen ganz gut weg und befanden uns nach einer Stunde im guten Mittelfeld.

Es wurde zunehmend dunkler und der Wind nahm ab, dafür der Regen zu. Gegen 2.30 Uhr erreichten wir die erste Tonne vor Romanshorn. Der Wind hatte wieder ein wenig zugelegt, der Regen leider auch. Die Crewmitglieder, die es vorzogen, eine warme Kartoffelsuppe an Deck zu sich zu nehmen, mussten sich nach fünf Minuten mit einer kalten klaren Kartoffelbrühe zufrieden geben, wenigstens wurde der Teller nie leer.

Im Flautenloch Überlinger See musste man dann ganz genau hin schauen, ob das Boot vorwärts oder rückwärts fuhr. Ein paar Blumen auf der Mainau zu pflücken wäre kein Problem gewesen. Erst gegen 7 Uhr am Samstag Morgen kamen wir aus dem Loch heraus und machten wieder Fahrt durch den Obersee in Richtung Lindau. Jetzt war es auch endlich mal zwei drei Stunden trocken, zumindest von oben, was auch gleich mit lauter Musik und dem einen und anderen Tänzchen an Deck gefeiert wurde. Um uns herum war es fast Menschen (Boots) leer. Man konnte kaum ein Boot am Horizont ausmachen. Am späten Vormittag hatten wir dann endlich auch den geeigneten Wind um den Spinnaker zu setzen. Gegen 12 Uhr wurde es dann noch mal eng auf dem See. Nachdem wir unter Spi gut Fahrt gemacht hatten, befanden wir uns die letzten beiden Stunden der Regatta in einem Pulk von etwa zehn Booten. Um 14.07 Uhr überquerten wir als 72ter die Ziellinie vor Lindau, also nach 18,5 Stunden.

Von den 287 gestarteten Booten kamen am Ende lediglich knapp über 100 ins Ziel. In unsrer Klasse Bavaria 40 S erreichten wir somit von fünf gestarteten Booten den zweiten Platz!

Alles in allem ein sehr gelungenes verlängertes Wochenende, welches mit Sonne am Donnerstag bzw. Sonntag begann und endete und eine herausfordernde nasse Regatta bereit hielt. Danke an unseren Skipper Rüdiger und die gesamte Crew!

Datum: 31.05.13 - 02.06.13
Revier: Bodensee (Ausgangshafen Langenargen)
Skipper: Rüdiger Bender
Boot: Bavaria 40 S
Crewstärke: 7
Typ: Langstrecke
Projektleiter: Rüdiger Bender
Bericht: Florian