Besonders mutig, kälte- und sturmresistent waren diesmal...
Felix Zahn (Skipper)
Rainer Badent (Wachführer Bb)
Bernd Hoferer (Wachführer Stb)
Birger Becker
Caro Sorg
Christin Lihs
Hans Kratz
Jürgen Lehnert
Martin Dorner
Thorsten Krebietke
Thorsten musste zur Halbzeit seinen studentischen Pflichten nachkommen und zurückreisen. Dafür kam Chrissi an Bord, die ihn ab Montag tapfer vertrat.
Zum ersten Mal haben wir mit einer X-412 (4 Cab) an der Regatta teilgenommen!
Kojen |
8 (10) |
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Länge |
12,90 m |
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Breite |
3,90 m |
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Tiefgang |
2,10 m |
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Verdrängung |
7400 kg |
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Segel |
Groß (Hydranet) |
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G1 (D4) |
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G2 (Hydranet) |
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G3 (Dacron) |
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Spinnaker (65g) |
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Motor |
40 PS Yanmar |
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HinüberführungWie schon so oft starteten wir wieder in Burgtiefe und begannen unsere Überführung durch den Fehmarnsund unter der Brücke hindurch in die Ostsee. Nach einem gemütlichen Schlag nach Bagenkop begannen wir mit dem Manövertraining. Aufgrund sehr schwachwindiger Wetterverhältnisse mussten diese allerdings zunächst in Zeitlupe stattfinden.
Technisch funktionierten auch die Spi-Manöver gut. Später frischte der Wind auf, kam dann aber aus der falschen Richtung. Mit einem Schrick in den Schoten brausten wir zusammen mit zahlreichen Sonntagsseglern durch die Kieler Förde zur Schleuse des NOK. Die frische Brise auf Amwindkurs hielt unsere Tagesköche nicht davon ab, bei bester Laune ein leckeres Hähnchencurry zuzubereiten (Rezepte auf Anfrage). Nach kurzer Wartezeit konnten wir in Holtenau einschleusen und fuhren durch die grüne Idylle in den Sonnenuntergang hinein um dann, einige Kanalkilometer später, das Ruder hart steuerbord zu legen und schließlich die Nacht im Yachthafen von Rendsburg zu verbringen.
Am nächsten morgen ging es weiter durch den NOK, vorbei an Deutschlands einziger Schwebefähre, Richtung Nordsee. Nach einigen Stunden suchten wir nach Abwechslung und fanden im Anschlagen der kompletten Segelgarderobe inkl. Sturmbesegelung schnell eine sinnvolle Beschäftigung. Insbesondere das Trysegel warf Diskussionspotenzial in der rein akademischen Runde auf. Bei dieser Gelegenheit optimierten wir auch gleich die eine oder andere Kleinigkeiten an Rigg und Takelage.
Nach dem Ausschleusen in Brunsbüttel fuhren wir in die türkisfarbene Nordsee und machten auf diesem Törn unsere erste Erfahrung im Tidengewässer. Mit dem zunehmenden Ebbstrom erreichten wir nach einigen Wendemanövern zügig den Yachthafen von Cuxhaven.
Am nächsten Morgen trainierten wir für den ersten Regattatag auf der Elbe. Wir kreuzten vom einen zum anderen Ufer - jedes Mal bis zur 2-Meter-Linie, bei auflaufendem und ablaufendem Wasser. Dabei war immer ein wachsames Auge auf dei Großschifffahrt zu werfen. Als wir bei steifer Brise zum Spisetzen vorbereiteten, machten wir Bekanntschaft mit der Konkurrenz von der RWTH Aachen, die uns bei diesem Manöver aufmerksam beoachten wollten. Von Mittwoch auf Donerstag lagen wir im City-Sportboothafen direkt im Herzen Hamburgs, 10 Minuten vom Kietz entfernt... Ein bisschen später am Tag, legten wir Donnerstagmittag ab, um am Abend im Yachthafen Wedel festzumachen und letzte Vorbereitungen für den Regattastart zu treffen. RegattenVor Sonnenaufgang machten wir uns Startklar für den ersten Regattalauf von Wedel nach Cuxhaven. Um uns herum herrschte bereits hektisches Treiben, um letzte Kleinigkeiten zu optimieren. Pünktlich um 06.00 Uhr startete die erste Gruppe. Bei Gegenstrom starteten wir mit mäßigem Nordwest-Wind, der stetig zunahm. Zwei Stunden nach Regattastart kippte der Strom. Kurz darauf entschieden wir uns für einen fliegenden Vorsegelwechsel. Das Training zeigte Wirkung und so klappte das Manöver einwandfrei. Vor dem Zieleinlauf stieg noch einmal die Spannung, da der Strom nach 5 Stunden Fahrt wiederum zurückkippte. Jetzt ging es nur noch darum, mit möglichst wenig Gegenstrom über das Ziel zu kommen. Langsames Segeln wurde hier also doppelt bestraft.
In Cuxhaven blieben uns ca. 4 Stunden zur Erholung auf den nächsten Lauf. Zum ersten Mal waren wir diesmal zu den Sundowner-Läufen gemeldet. Natürlich blieb uns noch genug Zeit, den traditionellen Pfingsbusch zu organisieren und am Heckkorb der "eXtra fun" festzubändseln.
Am frühen Abend starteten wir vor der alten Liebe bei idealem Segelwind in die Dämmerung. Nach einem guten Abschneiden der ersten Regatta, waren wir über die außergewöhnlich starke Besetzung des Regattafelds zum Sundowner-Lauf überrascht. Dennoch waren wir zunächst bei einem spitzen Halbwindkurs unter G2 gut im Rennen. Als der Windeinfall ein wenig raumer wurde, setzten die ersten ihre Spinnaker. Dieses Manöver war uns jedoch bei kabbeliger See und Wind der Stärke 5 gegen den Strom noch zu heikel. Als der Wind weiter raumte, zogen wir nach, hatten aber mittlerweile beträchtlichen Rückstand auf das Hauptfeld.
Kurz vor Mitternacht wurden wir auf Helgoland herzlich in Empfang genommen - traditionell mit einem guten Schluck Rum im Vorhafenbecken. Als Belohnung für die abendlichen Mühen luden die Veranstalter zu einer kostenlosen Regattaparty ein. Am nächsten Tag waren für die Vorhut der Regattateilnehmer zwei Läufe vorgesehen und wieder konnten wir uns mit der starken Konkurenz vom Vorabend messen. Bei wiederum idealem Segelwind waren die kurzen Dreieckskurse zwar nicht von überragendem Erfolg gekrönt, dafür aber umso lehrreicher für die größtenteils regattaunerfahrene Crew.
Samstagabend fand die traditionelle Hauptfeier der Nordseewoche statt. Nach einem guten Essen mit helgoländer Knieper und viel Fisch wurde es auch für uns ein langer Abend in der Nordseehalle. In alter Frische waren wir gegen 09.00 Uhr schon wieder an der Startlinie, um uns auf die Rund-Helgoland vorzubereiten. Unmittelbar vor dem Startschuss trauten wir unseren Augen nicht. Während das komplette Startfeld dicht an dicht mit Wind von Steuerbord auf die Linie zupreschte, kam uns eine X-365 auf dem anderen Bug entgegen. Trotz schneller Reaktion unseres Steuermanns und lauten Geschrei unserer Vorschiffsdame war eine Kollision unvermeidbar. Glücklicherweise erlitten wir dabei keinen großen Schaden und konnten weiter teilnehmen. Der Schreck saß tief, so dass wir erst an der ersten Luvtonne die gute Position im Feld bemerkten. Dadurch motiviert umrundeten wir die Inseln, doch während der folgenden Up-Down-Kurse wurden uns einige Unsicherheiten zum Verhängnis. Trotzdem erreichten wir eine respektable Platzierung.
Der letzte Regattalauf folgte für uns am Montag zur Helgoländer Acht. Die Nachwirkungen des letzten Abends waren nicht ganz von der Hand zu weisen, worunter die Gradlinigkeit auf einigen Schlägen leiden musste. Dennoch reichte es zu einem 4. Platz - ein gelungender Abschluss zur Nordseewoche!
Am Dienstagabend startete die Langstreckenregatta nach Edinburgh. Dazu musste zunächst jeder der teilnehmen Yachten mit ihrer Sturmbesegelung über die Startlinie fahren. Dies wurde bereits für eine Yacht zum Verhängnis, deren eingerolltes Großsegel nicht als Trysegel anerkannt wurde. Unser nächstes Ziel lag aber in der Rücküberführung nach Burgtiefe, die zunächst rund Skagen geplant war.
RücküberführungNach ausführlichem Studium der Wettervorhersage mussten wir einsehen, dass die Route durch den Skagerrak bei kräftigem Nordostwind in der restlichen Zeit kaum machbar gewesen wäre.
Wir entschieden uns, noch einige Zeit in der Nordsee zu bleiben und zunächst die Insel Norderney unter Spinnaker anzulaufen. Der ungünstige Schwell vor der Ansteuerung führte jedoch zu einer Planänderung. Bei relativ starkem Seegang und steifer auflandiger Brise ritten wir durch die Nacht wieder Richtung Osten - quer über die Mündungen von Jade und Weser. Mit dem Strom und den ersten Sonnenstrahlen segelten wir elbaufwärts und direkt in die geöffnete Schleuse bei Brunsbüttel. Zunächst war zwar ein Zwischenstopp in Cuxhaven geplant, aber "es lief ja so gut". Im Nordostseekanal konnten wir mit wechselndem Rudergänger ausschlafen, bevor es am späten Nachmittag am Ausgang der Kieler Förde wieder zur Sache ging. Bei 7-8 Windstärken kreuzten wir, wiederum in der Nacht, die holsteinische Küste hinauf und machten schließlich gegen 03.00 Uhr morgens im dänischen Sonderborg fest.
Dieser unerwartete Nonstop-Trip über 260 sm und 34 Stunden bescherte uns noch zwei erholsame Tage in der dänischen Südsee. Nach diesem Abenteuer war der bitter nötige Einkaufsbummel unserer Mädels mehr als gerechtfertigt und gab uns die Gelgeneheit, die "eXtra fun" zur Weiterfahrt auf die Nordseite der Brücke zu verholen. Nachdem C&C mit gefüllten Taschen, neuen Schuhen, leerem Geldbeutel und abenteuerlichen Storys wieder zurück an Bord waren, legten wir ab und erreichten am Mittwochabend nach einem wechselhaften Tag den Hafen von Faaborg und rundeten den Tag mit einem Besuch in der örtlichen Dorfkneipe ab. Am letzten Tag bescherte uns Rasmus erneut idealen Segelwind, so dass sich auf den letzten 60sm nach Burgtiefe die zwei Wachen gegenseitig in ihrem Topspeed überboten und schließlich die 11 Knoten knackten. NSW in Zahlen
Bericht: Felix & Birger Fotos: Thorsten & Crew
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