Pünktlich um 12 Uhr verließ der Stadtmobil-Neunsitzer den Bauhaus-Parkplatz. Sechs der insgesamt neunzehn Teilnehmer hatten sich für die Anfahrt mit dem Auto entschieden. Dadurch kamen wir erst am späten Abend an und verpassten die Stadtbesichtigung der Frühflieger.
Dafür ging es am nächsten Morgen nach dem gemeinsamen Frühstück umso motivierter los. Ein paar Einheimische waren am Hafen überrascht, wie viele Personen aus einem Neunsitzerbus aussteigen können ;-) Während die Skipper die Einweisung in das Boot und den Gennaker erhielten, hatten die anderen Teilnehmer Zeit, ihre Crews kennenzulernen. Nach einer bootsinternen Besprechung konnte es dann auch schon losgehen. Bei guten Wetterbedingungen (sonnig und Wind) gewöhnten sich zunächst alle Crews an das Boot, bevor Tonnen ausgelegt wurden, um erste Regattaübungen zu machen. Auch das Setzen und Bergen des Gennakers haben wir geübt. Das Training war als Vorbereitung für die studentische J/80-Regatta in Cherbourg gedacht, stand aber allen Mitgliedern offen. Mit der Zeit frischte der Wind auf und das Feld zerstreute sich. Mittags wurden Müsliriegel an Bord gesnackt, so dass wir den Tag voll nutzen und bis zum Sonnenuntergang auf dem Wasser bleiben konnten. Dieser musste natürlich auf zahlreichen Bildern festgehalten werden.
Für den Abend war ein gemeinsamer Restaurantbesuch geplant. Auf der Hinfahrt mit dem Bus und dann weiter zu Fuß konnten wir erste Eindrücke vom nächtlichen Barcelona sammeln. Nach dem Essen ging es noch weiter in eine von unserer lokalen Expertin empfohlenen Bar, um den Abend ausklingen zu lassen.
Auch der nächste Tag begann mit einem gemeinsamen Frühstück. Anschließend machten wir uns erneut auf den Weg zum Hafen, wo das Ablegen jetzt schon viel routinierter und schneller ablief. Unterwegs haben wir die Positionen getauscht, Abläufe verbessert und die Manöver vielfach geübt. Für den Nachmittag war eine Windwarnung herausgegeben worden, sodass zur Sicherheit schon erste Reffs eingezogen wurden. Tatsächlich kam der Wind erst später und etwas weniger stark als angekündigt, dafür war er aber umso böiger. Zwar konnten wir so etwas länger draußen bleiben als zunächst angenommen, allerdings kehrten wir trotzdem früher heim als ursprünglich geplant. Zurück an Land haben einige wenige Unerschrockene den Hotelpool getestet. Saukalt. Danach fuhr eine kleine Gruppe erneut in den Hafen, um trotz des böigen Windes noch einmal raus zu fahren. Obwohl nur das Vorsegel gesetzt war, reichten die Böen, um ordentlich Krängung zu erzeugen. Als Alternativangebot stand ein bisschen Stadterkundung auf dem Programm. Diese wurde durch den starken Wind zum echten Erlebnis, der besonders am Hafen für einige Sturmfrisuren sorgte.
Am zweiten Abend waren wieder alle in einem Restaurant verabredet und - wie sollte es auch anders sein - endete auch dieser in einer Bar.
Am dritten und leider schon letzten Tag der Reise stimmten sich alle bei einem leckeren Frühstück mit Rührei auf den anstehenden Tag und das Packen ein. Da wir die Unterkunft um 11 Uhr verlassen mussten, wurde alles Gepäck in das Auto verfrachtet, weshalb ein Teil der Gruppe dann zu Fuß zum Hafen laufen musste. Am Morgen war der Wind immer noch recht stark, weshalb der Start ein klein wenig verzögert wurde. Einmal losgefahren erwartete uns dann das seglerische Highlight der Reise. Auf einem kleinen Up-Down-Kurs wurden zwei Übungsregatten ausgetragen. Im Zweikampf wurden dann auch die Wettfahrtregeln Teil des Trainings und mehr als einmal musste „Raum!“ gefordert werden. Wegen des immer noch recht frischen Windes, wurde aus Fairnessgründen auf allen Booten auf den Gennaker verzichtet. Da nicht alle Teilnehmer zur gleichen Zeit den Heimweg antraten, musste auf dem Wasser noch eine spektakuläre Autoschlüsselübergabe stattfinden.
Zum Sonnenuntergang fanden sich dann schließlich alle Boote wieder im Hafen ein. Nach Rückgabe der Boote ohne Beanstandungen durch den Vercharterer, konnten auch die Autofahrer den Heimweg antreten. Auf der Rückreise haben wir der askew noch einen kleinen nächtlichen Wartungsbesuch abgestattet.