Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe ist das höchste Gremium der Rechtsprechung. Als Karlsruher kennt man die zwischen Schlossplatz und Botanischen Garten liegenden, frei zugänglichen und einsehbaren Gebäudeteile sehr gut. Um einen Blick hinter die Kulissen zu erhalten und in der kalten Jahreszeit zusammen zu kommen nutzten wir gemeinsam die Möglichkeit der Besichtigung.
Das Bundesverfassungsgericht wurde 1951 gegründet und hat seitdem seinen Sitz in Karlsruhe. Mangels Platz zog es 1969 vom Prinz-Max-Palais in den heutigen Baumgarten-Bau, bestehend aus fünf Gebäudekomplexen, um. Als unabhängige Verfassungsinstitution wacht es über die Einhaltung des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland. Mit seiner Gründung wurde ein zentrales Element des deutschen Rechtsstaates geschaffen, das Bürgern die Möglichkeit bietet, ihre Rechte gegenüber staatlichen Eingriffen zu verteidigen.
An jenem Freitag trafen wir uns um 13:00 Uhr vor dem BVG. Nach einer umfassenden Sicherheitskontrolle wurden wir von der wissenschaftlichen Mitarbeiterin freundlich empfangen. Nach einer Einführung in die Geschichte des Hauses und die Galerie der ehemaligen Richterinnen und Richter konnten wir die eigens für die Presse geschaffenen Räumlichkeiten zur Berichterstattung und Live-Schaltungen besichtigen. Von hier aus bot sich eine uns neue Perspektive auf das Karlsruher Schloss.
Durch die Ausführungen der wissenschaftlichen Mitarbeiterin und einen Kurzfilm erhielten wir Einblick in die Aufgaben, Abläufe und den Arbeitsalltag im Gericht. Das höchste Gebäude des Baumgarten-Bau ist der Sitzungssaal. Die bereits erwähnte Transparenz zeigt sich hier durch die gläsernen Wände auf besondere Art und Weise.
Das Richtung botanischer Garten gewandte Bibliotheksgebäude umfasst die umfangreichen Bestände des Bundesverfassungsgerichts sowie Arbeitsplätze für die wissenschaftlichen Mitarbeiter.
Jeder Präsident darf sich nach seiner Amtszeit in Öl verewigen lassen. Dass das Budget dafür in all den Jahren nicht angepasst wurde, meint der ein oder andere Connaisseur zu erkennen. Wir konnten bei der Betrachtung zumindest unterschiedliche Kunststile feststellen.
Mit vielen neuen Eindrücken und Anekdoten verließen wir später als geplant das Bundesverfassungsgericht – wir wollten es natürlich genau wissen und haben uns alles zeigen lassen. Vielen Dank für diesen besonderen Einblick!