Damit die askew nicht unbenutzt in Genua liegt - und das noch in einer Woche mit Feiertag - hat Joshi sehr spontan ein Skippertraining ausgeschrieben und innerhalb einer guten Woche fand sich eine nette Crew mit David, Philip, Johannes, Robert B. und mir.
Am Sonntag übernahmen wir in der Marina Porto Antico Genova die askew vom Kulinariktörn, die netterweise ein paar gute Sachen an Bord ließen. Porto Antico liegt wenige Fußminuten von der Altstadt entfernt, es gibt direkt einen günstigen Supermarkt (Ekom) und wirkt u.a. mit der Videoüberwachung ausreichend sicher. Unsere Route ließen wir ganz von der Windvorhersage bestimmen und segelten als erstes mit einer Nachtfahrt Richtung Südwesten. Wir wurden mehrmals von Delfinen begleitet und David entdeckte zwei Wale die immer wieder mit ihren Schwanzflossen zu sehen waren. Die Schichteinteilung nachts klappte super und die 2 x 2 Stunden vergingen schnell und wurden mit schönem Sonnenaufgang belohnt. Joshi blieb als Skipper auf Abruf und wir waren immer zu zweit auf Deck. Leichter Wind und ruhige See brachten uns bis Sanremo, wo wir die nächste Nacht im Hafen verbrachten.
Bei völlig ruhiger See starteten wir früh am nächsten Tag und frühstücken entspannt vor Sanremo treibend. Die angesagten Südwestwinde stellten sich langsam ein und um etwas von den Ausläufer des nach Korsika reichenden Mistrals mitzubekommen nahmen wir einen östlichen Kurs der uns vom Festland langsam wegführte und setzten einen kleineren Spi, den wir erst 20 Stunden später wieder einholen sollten. David entdeckte zum zweiten Mal einen Wal, (einen Finnwal, riesiger Wal bis 25 m und 70t), der langsam einen großen Halbkreis um uns drehte und dann doch nicht mit uns spielen wollte. Wir erlebten eine weitere fantastische Nachtfahrt mit Spi und folgten mit dem Kurs den langsam auf Süd drehenden Wind. Nur die ständigen Securité, Securité, Securité Warnungen auf Kanal 16 vor starken Winden bei Korsika, gaben Hinweis, dass nicht viel südlicher es offensichtlich deutlich windiger war. Bei Portofino kamen wir morgens wieder am italienischen Festland an und frühstückten vor Anker in der malerischen Bucht von Santa Margherita Ligure.
Der Rückweg nach Genua brachte uns Wind bis max. 25 kn, zunehmende Wellen von schräg achtern, was Philipp, David und Joshi zum Surfen nutzen und die askew häufiger über 10 kn brachte. Um laut Joshi unter "realistischen Bedingungen" Boje über Bord zu üben, drehten wir noch ein paar Manöver, was auch den letzten doch nicht so gut befestigten Gegenstand unter Deck in Bewegung brachte.
Am frühen Nachmittag erreichten wir bis weit in den Hafen reinsegelnd Genua. Nach einem gemeinsamen Essen in der Altstadt nahm Philip einen Flixbus, um zur RundUm an den Bodensee zu fahren, wo ihn leider Regen und einstellige Temperaturen erwarteten. Bei uns blieb es warm und sonnig (sorry Philip) und der letzte Tag war mit kleinen Schrauberarbeiten, Hafenmanöverübung und Putzen ausgefüllt. Um 17.00 Uhr brachte uns David in Rekordzeit bis Freiburg, wo wir Johannes und ihn verabschiedeten.
Danke an Joshi für den schönen und lehrreichen Törn!