Am ersten Septemberwochenende 2023 fand die Kuhschellen-Regatta am Alpsee bei Immenstadt statt. Dank des schweizerischen Korsaren-Teams, das dort jedes Jahr teilnimmt, wurde die Regatta international.

Der Alpsee bleibt nach wie vor ein bevorzugtes Revier für einige ASK-Korsarsegler:innen, einschließlich mir. Der See erstreckt sich in Ost-West-Richtung zwischen malerischen Voralpenbergen und bietet neben einem wunderschönen Vereinsgelände am Seeufer auch windfreie Alternativen. Diese Information ist besonders wichtig für die Kuschellenregatta, da sie für unbeständige Windverhältnisse bekannt ist. Im Gegensatz dazu steht die 7-Schwaben Regatta im Juni auf dem gleichen See, die stets zuverlässige Winde mit einer Tendenz zu stärkeren Winden vorweist.

Da die Windvorhersage für das gesamte Wochenende lediglich 2-5 Knoten Südostwind voraussagte, reisten die Teilnehmer:innen bereits am Freitag gemütlich an und kamen abends zum  traditionellen Schweizer Raclette zusammen. Dabei wird die Schnittseite eines halben Laibs Käse geschmolzen und über Kartoffeln und andere Beilagen geschabt – ein wahrer Genuss.

Spät in der Nacht saß man dann noch am Lagerfeuer direkt am See unter einem funkelnden Sternenhimmel zusammen - es musste ja eh keiner früh aufstehen ...

Am nächsten Tag versuchte man beim Weisswurstfrühstück, sich die verschiedenen und einzigartigen Kursverkürzungen zu merken. Diese sind notwendig, da das Clubhaus und eine Boje traditionell den Zieleinlauf bilden. Angesichts des anhaltend schwachen Windes war dies die wahrscheinlichste Option mit einer der Varianten konfrontiert zu werden.

Die Zeit verstrich mit Baden, Eisessen und Gesprächen mit den beiden Jugend-Korsaren-Teams aus Graben-Neudorf. Selbst bei schwachem Wind und Sonnenschein gab es nichts zu beanstanden.

Gegen 14:00 Uhr zogen einige kleinere Wolken und gelegentliche Brisen durch (typisch für ein thermisches Revier), wodurch die FD und die Korsare schließlich ausliefen. Bei konstanten 5 Knoten Ostwind mit gelegentlichen Böen aus südlicher Richtung wurde mit verkürzte Bahn gestartet. Das Feld teilte sich schnell auf, und zwischen den ersten vier Booten (siehe Ergebnisse) und dem restlichen Feld klaffte eine halbe Bahn Lücke. Der Wind nach dem umrunden der Leemarke ab, und nun hiess es Lotto spielen auf der langen Zielkreuz. Während zwei Korsare weiter Richtung Ufer fuhren, wählten zwei die Seemitte. Der Wind schlief ein und erste Trommelforderungen nach Abbruch wurden kundgetan. Kurz vor der Ziellinie kam die ersehnte Südwindböe, und die beiden Korsare in der Mitte des Sees erreichten fast gleichzeitig das Ziel. Wir hatten Glück und überquerten die Ziellinie als Erste.

Eine zweite Wettfahrt wurde aufgrund der schwachen Windverhältnisse nicht durchgeführt. Am Steg gratulierte man sich gegenseitig und ließ sich mit einem schmackhaften Catering verwöhnen. Spontan entschied man sich für eine Fahrt mit der nahegelegenen Alpsee-Roller-Coaster im Sonnenuntergang, was definitiv ein Höhepunkt des Wochenendes war.

So windstill der Sonntagmorgen begann, so windstill endete er leider auch. Mit dem Abschluss der Regatta begann das große Einpacken der Korsare. Bei der Siegerehrung erhielt jeder Teilnehmer ein Stück Bergkäse als Preis, bevor die Heimreise angetreten wurde. 

Datum: 02.09.23 - 03.09.23
Revier: Alpsee bei Immenstadt
Crewstärke: 2
Beste ASK-Platzierung: 1/13
Projektleiter: Marie Just