Mitte März 2024 ist zum elften Mal in Folge eine Crew der ASK zur Trophée de l'Île Pelée, dem "European University Sailing Championship", nach Cherbourg in Frankreich gefahren. Nachdem uns kurzfristig mitgeteilt wurde, dass wir statt mit zwei Crews nur mit einer teilnehmen dürfen, sind nur die ersten 5 Angemeldeten mitgekommen. Einer dabei immer als Ersatzspieler, damit das maximale Gesamtgewicht der Crew nicht überschritten wird.
Angereist sind wir für die ASK erstmalig auf einer langen Strecke mit einem Elektroauto. Da dieses weder in Reichweite noch Ladegeschwindigkeit den Herstellerangaben entsprachen, waren Hin- und Rückreise leider sehr lang und kalt - die Heizung muss man bei ohnehin kurzer Reichweite natürlich ausschalten...
Als wir um 3 Uhr nachts endlich ankamen, bewährte sich, dass wir eigenständig die Jugendherberge eine Nacht früher reserviert hatten und kamen dank Key-Safe auch mitten in der Nacht noch in unser Zimmer. Nach guten 5 Stunden Schlaf ging es zum zweistündigen Trainingstermin in den Hafen von Cherbourg. Wie in den letzten Jahren auch ist das die erste Gelegenheit für unsere Crews, in dieser Besetzung mit einer J80 zu segeln. Leider hatten wir es trotz der Erfahrungen der letzten Jahre nicht geschafft, vorher ein J80-Training in Deutschland zu organisieren, wo man sich schon einmal vorbereiten kann. Nach der Eröffnungszeremonie am Abend (natürlich auf Französisch!) gingen wir bald zurück zur Jugendherberge, um am nächsten Tag ausgeschlafen zu sein.
Der erste Tag der Regatta war zugleich der längste. Bei bis zu 20 Knoten Wind zeigte sich bald, dass je nach Erfahrung der Vorschiffscrew die Gennakermanöver schnell scheitern oder lange dauern. Immerhin konnten wir einmal Platz 4 von 10 in einem Rennen erreichen, was am Abend in der Mensa der Uni Caen und später in den Bars von Cherbourg gefeiert wurde.
Tag zwei begann mit guten Windverhältnissen, allerdings wurden wir in den nur zwei Läufen, die gefahren wurden, beide Male disqualifiziert. Ein Mal wegen Verpassen des Gates (das Bergen des Gennakers dauerte zu lang), und eines laut Jury zu spät gefahrenen Penalty-Kringels. Merke: In Cherbourg muss man bei roter Flagge zumindest sofort die Segel öffnen, wenn noch kein Platz für einen Kringel ist, sonst ist man nach gerade 40 Sekunden disqualifiziert! Nach dem zweiten Lauf frischte der Wind so auf, dass das Rennen abgebrochen werden musste. Nachmittag und Abend verbrachten wir mit einem Besuch beim Hafenmuseum und Kartenspiel mit französischen Crews. Für Kontakt mit Seglern aus anderen Ländern bietet Cherbourg immer viel Gelegenheit!
Der dritte Tag begann mit wenig Wind. Kurze Kurse wurden gesteckt, die dennoch gefühlte Ewigkeiten dauerten. Außerdem wurde das Ende der Regatta nach vorne verschoben, damit noch Zeit für ein Match-Race der vier besten Crews bleibt. In den 4 Läufen dieses Tages konnten wir mit einem dritten Platz unser bislang bestes Ergebnis eines Rennens erzielen, und uns so bei der Siegerehrung im Yacht Club Cherbourg über einen hart erkämpften 26. Platz freuen. Weniger als erhofft, aber besser als im Vorjahr!
Nach einem langen letzten Abend, einer kurzen Nacht und einer sehr langen Rückfahrt kamen wir angeschlagen in der Nacht auf Montag wieder in Karlsruhe an. Viel gelernt hat jeder von uns, sei es seglerisch, oder wie man sich für die nächste Teilnahme in Cherbourg noch besser vorbereiten kann. Eines steht fest: 2025 ist die ASK wieder dabei!