Der Kat hat keine Bremsen bei der diesjährigen Flottille unter dem Motto „Boot und Spiele“! So hieß es vom 08.10.2022 – 15.10.2022 startklar machen für eine Reise mit zwölf römischen Göttern.
Neben den täglichen Segeln werden die Abende um ein paar Spiele ergänzt. (Namentlich) angelehnt sind diese an die Gladiatorenkämpfe im Alten Rom. Ergänzend wird die Bootskenntnis der Crews getestet: Sie müssen über die Woche einen blinden Passagier auf einem fremden Boot vertstecken. Und natürlich den eigenen blinden Passagier finden.
Um Mitternacht startet die Odyssee mit Stadtmobilen am KIT Campus Süd mit dem Ziel Biograd, Kroatien. Nach 12h Fahrt und einer durchzechten Nacht erreichen alle unseren Heimathafen „Marina Kornati West“ in Biograd. Bis es auf die Boote geht, vertrieben wir uns die Zeit mit Proviant einkaufen, Sightseeing und Kaffee trinken.
Zum Abschluss des Tages, wird auf dem Marina Parkplatz die Eröffnungsparty geschmissen und nach einer etwas längeren Suche nach verloren gegangenen Zutaten kann uns unser Bacchus auch mit dem Getränk der Götter, Ambrosia, erfreuen, sodass der Einstieg in die Flottille ein voller Erfolg ist.
Zum Besseren Kennenlernen hat Bacchus auch ein paar Aufgaben dabei. Von Bildern mir der Orga bis zum Anzetteln eines Flashmobs ist alles dabei.
Während die einen noch ausschliefen, fahren die erste Boote schon aus dem Hafen. Nach dem letzten Check und der Sicherheitseinweisung verlässt das letzte ASK Boot um ca. 13 Uhr den Hafen. Mit leichtem Wind in den Segeln steuern wir auf die erste Bucht im Süden der Insel Pasman zu.
An diesem Sonntag Tag wird noch keine alljährliche Odyssee veranstaltet, damit sich die neue Crew aneinander und an das neue Boot gewöhnen kann. Abends angekommen, wird im Päckchen geankert und mit dem ersten Anlegerbier angestoßen.
Der Kat in der Mitte dient als Markierung der Startlinie für das erste Minispiel: Das Wagenrennen Light! Wer zuerst zwei Runden mit dem Dinghi um das Päckchen paddelt, gewinnnt. Neben der reinen Paddelkraft spielt hier die Strategie (Richtung der Umrundung) und die Taktik (Ausweichen und "Interaktion mit anderen Teams") eine wichtige Rolle. Das ein oder andere Team sammelt heute hier (Minus)punkte für den Fair Play Pokal.
Doch am Ende steht fest: Alle hatten Spaß bei dem Rennen und ein perfekter Ausklang für den Tag ist die Party auf dem Kat.
Dass ein Einheimischer der Meinung ist, hier fürs Ankern pro Boot einen teuren Hafenplatzpreis kassieren zu wollen, trübt wenn dann nur kurz die Stimmung.
Nach einer gelungen Party am Vorabend startet am nächsten Vormittag die erste Odyssee der Flotille. Gemeinsam geht es von der Bucht der letzten Nacht gen nächster Bucht. Gegen Mittag konnten dank des Wetters auch die Gennaker gesetzt werden um den Rückenwind bestens auszunutzen. Während der gemeinsamen Fahrt sorgte der Katamaran „Dionysos“ für Unterhaltung durch musikalische Untermalung und lustige Funksprüche und machte dabei seinem Namenspatron alle Ehre. Auf der Odyssee wurden viele wertvolle Erfahrungen gesammelt und die Crews konnten sich gut aufeinander abstimmen.
Gegen Abend wurde erneut ein Päckchen gebaut und ein weiteres Tagesspiel durchgeführt. Im Ankerwettheben ("Hephaistos Hammer") wurden im Rahmen der Boot&Spiele erneut die Kräfte der Götter und ihrer Gladiatoren gegeinander gemessen. Je zwei Crewmitglieder ziehen so schnell wie möglich den Anker vom Grund hoch. Doch bevor der Hammer gehoben werden darf, muss zuerst das Beiboot inklusive eines Crewmitglieds zum Boot gezogen werden. Die Wahl der Hammer Heber und auch des Crewmitglieds im Dinghi sind hier ein entscheidender Faktor für den Erfolg beim Spiel.
Nachdem morgens ein gemeinsames Drohnennfoto von allen Booten aufgenommen wurde, geht es wieder raus auf Odyssee. Nach zwei Tagen in der Bucht heißt das heutige Ziel: ACI Marina Šimuni auf der Insel Pag.
Der heutige Tag soll der windreichste der diesjährigen Flottille werden. Aus der Windabdeckung der kleinen Insel raus erwartet uns eine schöne auffrischende Brise, die immer stärker wird. Die Krängung von bis zu 30 Grad und Bootsgeschwindigkeiten von 9 Knoten zaubern den erfahrenen Seglern ein Lächeln ins Gesicht, während die eher unerfahrenen Crewmitglieder etwas unsicher sind. Mit zuehmendem Wind legen dann alle Crews die Rettungswesten und Life Belts an und geniessen den Segeltag gen Zielhafen.
Lediglich die Flottillenadmiralität scheint an diesem Tag etwas zu schwächeln. Ob es an der Party am Vorabend oder an anderen Gründen liegt, die Funksprüche werden weniger. Stattdessen wird die Koje gehütet.
Das ganze tut der Stimmung im Hafen aber keinen Abbruch. Trotz kleinerer Krankheitsrückschläge wird der Abend vom Rest der Anwesenden redlich genossen und gefeiert.
Aufgrund der Krankheitsfälle wird die Fortführung der Spiele von Boot&Spiele leider abgesagt. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben, eine Fortführung wird spätestens im nächsten Jahr erwartet.
Bei schönstem Wetter verlassen wir am Mittwochmorgen den Hafen, bereit für die heutige Odyssee. Wegen mangelnden Windes muss deren Start jedoch erstmal mehrmals verschoben werden, doch Bacchus ist uns wohl gesonnen. Ein wenig Ambrosia ist noch übrig und wir in der Flaute, natürlich frisch zusammengemischt, von Poseidon an durstige Crews verteilt.
Pünktlich zum Ende von Bacchus Ausschank kommt Wind auf und wir nutzen die Gelegenheit gemeinsam Kurs auf das nächste Ziel zu nehmen: Die Insel Molat.
Der neu aufrischende Wind ist nicht sonderlich stabil, was die Überfahrt spannender macht, als ursprünglich gedacht. So segelt beispielsweise Ares erst in ein großen Flautenloch hinein, kann jedoch dann den Gennaker ziehen und profitiert vom drehenden Wind. So sind sie unerwartet vor den meisten anderen Booten in der Bucht. Und wie so häufig in der Seefahrt zeigt sich wieder Mal: Der direkt Weg ist nicht zwingend der schnellste Weg.
Der Ablauf an Bord ist inzwischen zur Routine geworden. Bei anfänglich schwachem Wind lädt das sonnige Wetter zum Baden oder anderen kreativen Tätigkeiten ein, bei denen z.B. mit dem Kartenplotter hübsche Bilder ‚getrackt‘ werden.
Nach anfänglich schwachem Wind wird trozdem gemeinsam unter Segel Kurs auf die Bucht des Abends gelegt. Gegen Mittag frischt der Wind auf, sodass auf raumem Kurs die Genacker gesetzt werden können. Der Wind ist am heutigen Tag sehr instabil, sodass einige Crews auch mal eine kleine Pause in der Flaute verbringen. Auch hier wird wieder eine wichtige Lektion gelernt: Zum sportlichen Segeln gehört auch das Warten auf besseren Wind, nicht nur das Segeln in optimalen Bedingungen.
Sowohl der sportlichem Ehrgeiz als auch die Pflege sozialer Kontakte kommen am heutigen Tage dabei nicht zu kurz – und auch bootsübergreifend wechseln immer mal wieder ein paar Dosen Bier den Besitzer.
Der letzte Segeltag führt um die Insel Pasman herum nach Biograd. Bei gutem Wind können wir (von Raumschot bis Am Wind) noch einmal alle Segelstellungen ausnutzen, wobei natürlich auch kurze Mittagspausen in malerischen Buchten nicht zu kurz kommen. In Biograd angekommen, hat der Wind kräftig zugelegt und lädt alle Skipper dazu ein, ihre Manövrier-Fähigkeiten beim Tanken und Anlegen unter Beweis zu stellen.
Bevor es am nächsten Morgen wieder zurück nach Karlsruhe geht, werden beim gemeinsamen Abendessen und anschließender Party am Pier nochmal die Erlebnisse der vergangenen Woche ausgetauscht und Pläne für kommende Segelabenteuer geschmiedet.
Insgesamt schauen wir, trotz ein paar kleiner Stolpersteine, auf eine erfolgreiche und wunderschöne Flottille 2022 zurück.
Nach einer letzten Nacht auf dem Boot, machen wir uns am Samstagmorgen daran, alles aufzuräumen und unsere Sachen zu packen, damit wir das Boot zurückgeben können. Nach einem kleinen Abstecher in den Supermarkt, um Proviant für die Fahrt zu kaufen, treten wir gegen Mittag dann die Rückfahrt an. Wie schon bei der Herfahrt wechseln wir uns immer wieder beim Fahren ab und legen kleine Pausen ein. So kommen wir am späten Abend in Karlsruhe an, wo wir nacheinander abgeladen werden und wir dann das Stadtmobil zurückgeben.