Morgens, Mittags, Abends der Kahn muss laufen, Hauptsache Fahrt im Boot!
Eckpunkte unseres Törns:
Nach einem guten gemeinsamen Abendessen machten wir uns vom Bodensee, wo der Großteil der Crew mittlerweile wohnt, mitsamt dem Anhänger auf nach Frankreich. Vor Ort genehmigten wir uns erstmal ein Petit Dejeuner und beobachteten, wie askew vom Porquerolles Cup in Hyeres einlief. Parallel zum Putzen und zur Übergabe machten wir uns direkt ans Einkaufen und Dacron Segel abschlagen. Am nächsten Morgen starteten wir bei aufkommendem Mistral von achtern nach San Remo. Nur unter Genua hatten wir hier einen ersten entspannten Segeltag. Nach einer kleinen Bade + Essenspause vor Antibes segelten wir durch die Nacht bis San Remo, wo wir morgens um 6 dann ankamen. Da wir das Mistralgebiet verlassen hatten, schlief der wind auch immer mal wieder ein und wir motorten. Die nächsten drei Tage verbrachten wir mit Training und weiteren Umbauarbeiten an askew und genossen abends Bastis und Matzes hervorragende Küche. Wir schafften es auch nochmal ca. 300kg von askew in den Anhänger zu laden für die Regattaoptimierung! La vita est bello!
Wir konnten schon den riesigen Partyaufbau beobachten und waren sehr gespannt, wie das Begrüßungsessen ablaufen würde. Auch wenn Basti schon den ganzen Tag von Fritteusen sprach, gab es dann nach der Begrüßung, Jazzmusik, Champagner und Austern. Einen ganzen Sprinter voller Austern! Da 6 hungriger ASK’ler kurz vor dem Start einer Regatta auch nach gefühlten 10 Austern noch Hunger verspürten, zog es uns bald in eine Pizzeria.
Pünktlich um Mitternacht gab es dann den Startschuss zur Regatta San Remo – San Tropez. Ein beeindruckendes Erlebnis einen Start im Dunkeln zu erleben und sich mit den Lichtern von ca. 50 Booten zu Recht zu finden. Der Start gelang uns sehr gut und für die ersten 10Minuten hatten wir auch ein kleines privates Windfeld. Doch dann begann auch für uns die zähe Nacht. In den folgenden 5h legten wir ganze 4,5 Meilen in die richtige Richtung zurück. Auch der darauffolgende Tag war von Leichtwind und vielen Wechseln zwischen Spi und Genua geprägt. Immer mal wieder rechneten wir, ob wir es noch im Zeitlimit schaffen würden. Schlussendlich schafften wir es sogar eine Stunde vor dem Zeitlimit und erreichten einen guten 6. Platz in der IRC2 Gruppe.
Festmachen konnten wir dann im Päckchen an der Außenmole in San Tropez und beobachteten beim Anlegerbier die ein und auslaufenden Schiffe. Da niemand 2km zur Dusche laufen wollte, duschten wir hier immer am Heck und genossen auch hierbei den Ausblick. Die nicht mehr studentische Crew, konnte sich auch wieder etwas studentisch fühlen, denn nur wenige Crews schliefen an Bord und noch weniger Crews kochten an Bord. Der Austausch zwischen diesen Crews war dafür umso besser! Im Race Village gab es den ganzen Tag Espresso und Orangina.
Am nächsten morgen um 10:00 hieß es direkt wieder auslaufen für das erste Inshore Race. Hierbei handelt es sich um ca. 15-25 Meilen lange Kurse in der Bucht von San Tropez. Der Start war immer heiß umkämpft und mit ca. 50 Schiffen pro Startgruppe sehr beeindruckend. Einige segelten hier auch mit dem Messer zwischen den Zähnen und wir waren auch bei einigen Massenfrühstarts mit dabei. Danach boten die Rennen meist wenig taktische Optionen, sondern eher ein Speed rennen auf der Autobahn. Generell waren wir hier zufrieden und konnten auch eine Steigerung feststellen. Dennoch macht sich hier bemerkbar, dass wir als Crew solche Rennen noch nicht so oft gemeinsam absolviert haben und wir natürlich trotz des Ausräumens ein ganz schön schweres Schiff mit all unseren Vorräten waren. Umrahmt wurde die Flotte immer von 2-3 Kamerahubschraubern. (Großartig, wenn der Spi einfällt, da der Hubschrauber die Luft verwirbelt) Den Abend ließen wir dann immer mit einem Spaziergang zum Boote gucken und zur Eisdiele (5€ für zwei Kugeln) ausklingen!
Am Dienstagabend gab es dann die legendäre Party direkt am Strand. Hier gab es reichlich gutes Essen und auch all you can drink. Ein fantastischer Abend, den wir alle sehr genossen! Es wurde zu einer Band getanzt, es gab einen Moshpit und irgendwann flogen Bier und Segelschuhe durch die Menge. Die Organisatoren schützten die Meute aber vor sich selbst und um 1 Uhr wurde die Party beendet und alle wankten Richtung Boote.
Am nächsten morgen ging es dann auf die Langstrecke. Auch hier waren Hitze und leichte Winde angesagt. Daher wurde auch direkt die Bahn verkürzt und die erste Wegmarke gestrichen, sodass es von San Tropez direkt zum Felsen ging. Die ersten Stunden liefen fantastisch. Das Feld blieb eng zusammen und machte gut Fahrt. Danach etablierten sich unsere beiden Wache: Die Zoo+ Flauten wache und die Speed wache. Die erste Wache konnte Delfine, Wale, Schildkröten und Thunfische beobachten. Außerdem schlossen sie Freundschaft mit einem weiteren Fisch, der uns für fast eine Stunde dann eng begleitete. (Er mochte allerdings keine Prinzenrolle), dafür hatte diese Wache besonders mit warmen Mittagsstunden in der Flaute zu kämpfen. (Nasse Kleidung half gegen Überhitzen) Die Hitze war mit eine der größten Herausforderungen über die Tage. Die wichtigsten Regeln an Bord waren: Wer sich eincremt, erinnert alle daran und wenn einer Wasser trinkt, müssen alle Wasser trinken.
Donnerstag 23:30 war es dann so weit und wir in Reichweite des Giraglia Felsens. Dort ging es bei der Rundung schon fast eng zu, da wir mitten im Feld waren. Wir legten eine Traumhalse um den Felsen hin, genehmigten uns einen Rundungsschluck und hofften, dass wir es noch ins Ziel schaffen, da die berüchtigten Flauten im Golf von Genua ja noch vor uns lagen. Hier teilte sich dann auch das Feld sehr stark auf, da es die einen westlicher und die anderen östlicher versuchten. Wir blieben recht mittig und sahen so erst vor Genua wieder, wo wir ungefähr lagen. Nach einem weiteren heißen Tag an dem wir abwechselnd standen und fuhren, abwechselnd unter Spi und Genua, erreichten wir um 03:30 das Ziel vor Genua. Wir bekamen einen Traumplatz direkt am Race Village. Nach der verdienten Dusche, genossen wir noch das Catering. Dies war so zuvorkommend, dass sie uns 20min vor dem Beginn des Frühstücks nochmal Pasta kochten, ???? Danach fielen wir erstmal ins Bett. Um 12:00 fand dann die Siegerehrung statt, wo die Rolex Uhren und viel teurer Alkohol vergeben wurden. Wir freuten uns mit unseren argentinischen Bekannten und sind auch sehr zufrieden mit unserer Platzierung 48/92 Booten IRC gesamt. In unserer Gruppe 13/28.
Danach motorten wir zurück nach San Remo und leerten unsere letzten Vorräte. Ein letzter Badestopp durfte auch nicht fehlen. Dort angekommen räumten wir askew wieder ein und wechselten erneut die Segel. Nach einem ausgiebigen Stopp im Supermarkt, um Aperol etc. für zuhause zu kaufen, starteten wir die Rückfahrt.
Reviertipps:
Hyeres: Suuuper weiter weg zu den Toiletten, wenig Plätze für Gäste. Hafen ein bisschen außerhalb.
San Remo: Schöner Hafen, guter Supermarkt und Pizzerien in Laufreichweite, vom Yachtclub betrieben, daher manchmal kein Hafenmeister zu finden.
San Tropez: Wir lagen im Päckchen an der Außenmole und hatten die beste Aussicht auf alles, was so ein und ausläuft. Genial! Der Weg zu den Toiletten und Duschen ist dann allerdings weit!
Genua: Großer Industriehafen direkt unter der Autobahnbrücke. Für Urlaub eher weniger zu empfehlen.
Uns hat der Wechsel zwischen Frankreich und Italien sehr gut gefallen! Sowohl die kulinarischen Möglichkeiten als auch die gemeinsame Organisation der Yachtclubs. Die Aufbauten des Race Villages waren an allen drei Orten beeindruckend und alle waren immer extrem hilfsbereit und zuvorkommend.
Bootsfeedback:
Für uns das erste Mal, dass wir askews Regattasegelsatz im Einsatz hatten. Hat uns super viel Spaß gemacht und lief gut! Gleichzeitig haben wir sehr gut auf askew gewohnt. Der neue Herd macht Spaß!
Schönster/Witzigster Moment:
Teilnehmer:
Patrick, Flo, Ani, Basti, Matze, Fabi