Nachdem die organisatorischen Vorbereitungen am Samstag abgeschlossen werden konnten, sind wir am Sonntag von Malaga aus zunächst nach Gibraltar gesegelt. Wind war ausreichend vorhanden. Am Wind läuft askew ja bekanntlich besonders gut. So lagen die 65 Seemeilen bald im Kielwasser.
Von Gibraltar aus ging's gleich am Montagabend weiter durch die Straße von Gibraltar und dann links ab auf Kurs 250. Vom durchaus kräftigen Gegenstrom konnten wir uns zunächst gut in Ufernähe fernhalten, im VTG drückten dann aber doch über 3 Knoten gegenan (in diesem Fall nicht tiden- sondern windabhängig). Trotz Am Wind Kurs kamen wir gut voran.
Am Generalkurs änderte sich für die kommenden gut 600 Seemeilen nichts. Wir haben uns für ein Wachsystem mit drei Wachen und einer Dauer von 3 Stunden pro Wache entschieden. Das hatte den Vorteil, dass man in der 6-stündigen Ruhezeit wirklich Schlaf finden konnte. Gesegelt sind wir somit zu dritt bzw. zu zweit. Größere Manöver haben wir zum Wachwechsel gemacht.
Während der gesamtem Überfahrt segelten wir in einem recht stabilen Windsystem und überwiegend Nordwinden, also Halbwind für uns. Nördlich von uns tobte allerdings ein kräftiges Tiefdruckgebiet vor der portugiesischen Küste, dessen Dünung wir abbekamen. Es ist immer schwierig, im Nachhinein über Wellenhöhe zu sprechen. Nach ECMWF waren 6 Meter mit einer Periode von 10s vorhergesagt. Und wie heißt es so schön: „einzelne Wellen können höher sein“.
Nach knapp vier Tagen und ca. 600 Seemeilen kamen wir schließlich - vor allem am Ende gut durchgeschüttelt - in Funchal auf Madeira an. Hier verbrachten wir vier entspannte Tage mit Wanderungen auf den Pico Ruivo, den Pico do Arieiro sowie zu den 25 Fontes. In Porto Moniz gab's ein Bad im natürlichen Infinity Pool.
Außerdem haben wir askew nahezu komplett leergeräumt, geputzt, Reparaturen gemacht, alle Polsterbezüge zur Wäscherei gebracht und kleinere Schäden an der Elektrik behoben.
Während unserer Touren auf Madeira konnten wir auf das richtige Windfenster für die nächste Etappe gen Süden lauern. Das Azorenhoch war durch ein kräftiges Tiefdruckgebiet über Portugal verschoben, so dass nicht mit dem sonst so konstanten NO-Wind zu rechnen war. Am Donnerstagmorgen ging es schließlich los, diesmal mit Kurs 150 Richtung Rubicon/Lanzarote zur Pizza Vulcano und dann weiter nach Arrecife.
Unsere Überfahrt starteten wir zunächst auf einer Kreuz raus aus der Wind- und Wellenabdeckung von Madeira, dann unter Spi auf Raumschotskurs mit Kurs 150 Richtung Lanzarote. Auf den ersten Meilen wurden wir von einer Delphinschule begleitet, als wollten sie 'tschüss' sagen.
Die angekündigte Flaute zwischen zwei Windsystemen fiel kürzer aus als erwartet. Wir nutzten sie zum Schwimmen im 4000 Meter tiefen Atlantik. Nach 2-3 Stunden ging's weiter und nach 2 Tagen waren auch die 300 Seemeilen dieser Etappe geschafft - wieder größtenteils auf Halbwindkurs.
Angekommen in der schönen Marina Rubicon, Südspitze Lanzarote, entspannten wir am Nachmittag an einem schwarzen Strand aus Vulkanstein direkt neben einer alten Saline. Am Abend gab's dann die lang ersehnte Pizza Vulcano für alle. Wunderbar!
Schließlich sind wir in Arrecife angekommen, wo askew 3 Wochen lang auf ihre nächste Crew wartete.
Insgesamt liegen über 1000 Seemeilen im Kielwasser, die wir an gut 7 Tagen gesegelt sind. Ein großartiges Abenteuer auf unserem Vereinsschiff askew!