Auch in diesem Jahr wurde das Motorkundeseminar in Kiel - trotz weiter Anreise - wieder stark nachgefragt. 13 ASK'ler haben sich mit Stadtmobil (Opel Vivaro), privat PKW (5er BMW) und Bahn auf den Weg an die Nordsee gemacht, um in zwei Tagen alles über Zylinder, Pleuel und Co. zu erfahren. Die Dauer für die Anreise lag dabei bei etwa 8 Stunden mit dem PKW und 9 Stunden mit dem Stadtmobil - inklusive zweier kleiner Pausen. Bis auf einen Stau vor Kassel und starkem Regen nördlich von Hannover hat sich die Anreise problemlos gestaltet. Aufgrund der relativ späten Ankunftszeit hat sich die Stadtmobil-Crew breits während der Anfahrt beim ortsansässigen Italiener nach den Öffnungszeiten der Küche erkundigt, um so die abendliche Nahrungsaufnahme sicherzustellen. Die restlichen ASK'ler haben sich beim Discounter ihres Vertrauens versorgt und sind dann noch auf ein Bier dazugestoßen. Anschließend ging es in die Unterkunft "Das Haus der Athleten" im Olympiazentrum, wo die Betten bezogen wurden und der Abend mit dem ein oder anderen Bierchen ausgeklang.
Die Unterkunft selbst war tadellos aber einfach gehalten. Die Zimmer waren, unabhängig davon, ob man ein Einzel- oder Doppelzimmer gebucht hatte, Doppelzimmer mit kleinem Bad und Schreibtisch. Einen Fernseher gab es nicht, dafür kostenfreies WLAN, was aufgrund der Massivität des Gebäudes auch notwendig war, da man im Gehäuse quasi kaum Empfang hatte.
Am Samstagmorgen sind wir mit einem ausreichend reichhaltigen Frühstück gestartet. Zur Auswahl standen verschiedene Wurst- und Käsesorten, sowie Rührei, Obstsalat und diverse Müslisorten. An Getränken gab es Orangensaft, Wasser, Milch und natürlich Kaffee. Nach dem Frühstück ging es kurz zurück auf die Zimmer, um dann pünktlich um halb 9 zum Seminar aufzubrechen. Nach circa 10 Minuten Fahrzeit waren wir bei Volvo Penta angekommen, wo uns Seminarleiter Peter freundlich empfing.
Der erste Kurstag war ein abwechslungsreicher Mix aus Theorie und Praxis. Schwerpunkt des Tages waren die Themen Kühlkreislauf, Kraftstoffzufuhr und Elektrik. Der Kurs war so strukturiert, dass erst ein paar Folien zu den entsprechenden Kreisläufen bzw. Baugruppen/-teilen mit dem Overhead Projektor an die Wand geworfen und ausführlich erläutert sowie diskutiert wurden. Nach dem jeweiligen Thema sind alle Seminarteilnehmer in den Nebenraum gegangen, in dem drei Schulungsmotoren und weitere Schnittmodelle zur Verfügung standen. Dort wurde der Sachverhalt dann nochmals anschaulich erläutert und auf weitere Details eingegangen. Im Seminarraum standen darüber hinaus noch weitere Anschauungsobjekte (Filter, Impeller, Propeller, Öle, etc.) sowie zwei Schnittmodelle von Außenbordern zur Verfügung. Prinzipiell war der Kurs gut strukturiert (Themen Kühlung, Kraftstoffzufuhr, Elektrik), wirkte durch das abschweifen des Kursleiters durch die zahlreichen Zwischenfragen aber stellenweise etwas konfus. Die Folien sowie das Handout bestanden aus Kopien zusammengetragener Explosionszeichnungen und Abbildung, mal mehr und mal weniger guter Qualität. Auf Fragen konnte der Kursleiter stets souverän antworten, es gab Nichts was er nicht beantworten konnte - kein Wunder nach mehr als 40 Jahren Berufserfahrung.
Zum Mittagessen am 1. Seminartag führte uns Peter, wie auch schon im Vorjahr, zu einem Imbiss direkt am NOK. Der Anbau des Imbisses lag direkt am Wall vor der Schleuseneinfahrt und war mit einem gemütlichen Kamin ausgestattet. An dem Tag selbst herrschte reger Betrieb, was und das Mittagessen zusätzlich versüßte. Zu Essen gab es Currywurst mit Pommes/Toast, Fischplatte oder auch Erbsensuppe.
Der erste Kurstag endete rund eine Stunde früher als veranschlagt, was uns genügend Zeit für einen kurzen Einkauf und ein kleines Nickerchen ließ. Um 18:30 Uhr ging es dann zum Chinesen, bei dem wir wahlweise à la carte oder vom Buffet aßen. Mit chinesischen Bier (Tsing Tao) und in gemütlicher Atmosphäre ließen wir den ersten Kurstag nochmals Revue passieren um uns gegen 21:00 Uhr wieder auf den Weg Richtung Unterkunft zu machen. Auch diesen Abend ließen wir mit mehreren Bieren und abenteuerlichen Storries ausklingen.
Der zweite Kurstag begann ebenfalls mit einem gemeinsamen Frühstück und anschließendem Check-Out. In den Schulungsräumlichkeiten angekommen, starteten wir gleich mit dem Wechsel der Zylinderkopfdichtung. Dafür mussten zwei der Schulungsmotoren, in zwei Gruppen, und weiten Teilen zerlegt und die demontierten Teile sortiert werden, um diese abschließend wieder an der ursprünglichen Stelle montieren zu können. Der Seminarleiter unterstützte während des Wechsels mit hilfreichen Tipps und Tricks, sodass quasi nichts schiefgehen konnte. Anschließend wurde das Ventilspiel beider Motoren noch eingestellt und auf den Anlasser näher eingegangen. Abschließend folgte noch eine weitere theoretische Einheit zu Abdichtung der Welle, verschieden Propellerarten und den wichtigsten Ersatzteilen an Board. Den zweiten Tag beendeten wir gut eineinhalb Stunden früher als terminiert und konnten so rechtzeitig den Heimweg antreten. Gegen 22 Uhr strandeten wir wieder in Karlsruhe und traten den weiteren Heimweg an.