Tag 1 – 21.10.18 von Bonifacio nach La Maddalena

Unser Segeltörn startete am 21.10.18 im wunderschönen Hafen von Bonifacio auf Korsika. Nach einer Besprechung mit der Vorgängercrew und ein paar kleineren Reparaturen machten wir uns bei bestem Segelwetter auf den Weg in Richtung Sardinien. Das erste Highlight ließ nicht lange auf sich warten. Die Hafeneinfahrt von Bonifacio in strahlendem Sonnenschein ließ die Vorfreude auf die gemeinsame Woche nochmal einmal zusätzlich ansteigen. Bei ca. 4Bft. Wind, strahlend blauem Himmel und 25°C Außentemperatur segelten wir durch die Straße von Bonifacio zum Lavezzi-Archipel. Dort angekommen lagen wir für die Mittagspause vor Anker und konnten das türkisblaue Wasser und das Panorama der Friedhofsinseln genießen. Nach einer ersten Stärkung machten wir uns wieder auf den Weg in Richtung Süden. Um für das leibliche Wohl bestmöglich zu sorgen, steuerten wir die kleine Hafenstadt La Maddalena an. Die kleine Hafenstadt war schon relativ ausgestorben (Nebensaison), bot uns aber trotzdem noch genug Möglichkeiten italienische Köstlichkeiten einzukaufen. 

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Tag 2 – 22.10.18 von La Maddalena nach Cala di Conca (Korsika)

Am nächsten Morgen übten wir zunächst ein paar Hafenmanöver. Nachdem einige von uns sich im Hafen mit dem Handling der Askew vertraut machen konnten wurden wir vom Hafenmeister gebeten, dies doch bitte zu unterlassen. Kurzerhand machten wir uns klar und verabschiedeten uns von Italien. Bei 6 Bft. aus Nordost setzten wir die Segel im zweiten Reff und fuhren wieder zurück in Richtung Korsika. Im Laufe des Tages nahm der Wind zunehmend ab. Dementsprechend konnten wir nach dem Passieren der Straße von Bonifacio ausreffen und uns weiter an der Westküste Korsikas „heraufarbeiten“. Im Golfo di Murtoli ankerten wir für die Mittagspause. Am späten Nachmittag setzten wir ein weiteres Mal die Segel und kreuzten bis in die Bucht Cala di Conca, wo wir auch die Nacht vor Anker blieben. 

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Tag 3 – 23.10.18 von Cala di Conca nach Cargese

Um einen möglichst großen Lerneffekt zu erzielen, dachte sich unser Skipper während des Turns viele verschiedene Übungen aus, bei denen die Crew ständig gefordert wurde. So wurde in Cala di Conca beispielsweise der Anker unter Segel geborgen. Nach unser morgendlichen Trainingseinheit bekam die Crew zusätzlich das Wechseln des Vorsegels erläutert. Diese Manöver wurden dann öfters geübt und durchgesprochen. Am Nachmittag ankerten wir in Anse de Fico. Dort angekommen genossen wir den Sonnenuntergang im Meer und machten uns für eine Nachtansteuerung des Hafens in Cargese bereit. Bei zunehmender Dunkelheit begaben wir uns dann auf den Weg dorthin. Bei 2 Bft. und trockenen Bedingungen kamen wir nicht so schnell voran, dafür konnte sich die Crew bestens auf die in den nächsten Tagen anstehende Überfahrt an das Festland von Frankreich vorbereiten. In Cargese kamen wir dann um circa 00:00 Uhr an und wurden herzlich von Tour de Corse Teilnehmer in Empfang genommen. Diese hatten in der Woche zuvor das Rennen bestritten und waren nun auf dem Heimweg an die Côte d’Azur.

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Tag 4 – 24.10.18 von Cargese nach Bussaglia (Golf di Porto) 

In Cargese verbrachten wir die Nacht im Hafen und gingen am nächsten Morgen in das kleine Dorf, um uns Verpflegung für die anstehende Überfahrt zu besorgen. Dementsprechend sind wir erst gegen 13 Uhr aus dem Hafen ausgelaufen. Auch an diesem Tag waren die Wetterbedingungen hervorragend. Sonnenschein, 3 Bft. Wind und 25°C waren guten Voraussetzungen für die nächste Etappe und ein paar Übungen unterwegs. Diese Etappe führte uns von Cargese in den Golfo di Porto, genauer gesagt in die Bucht vor Bussaglia. Dort ankerten wir und verbrachten die Nacht. 

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Tag 5 – 25.10.18 von Bussaglia zum Marina d`Elbo

Am nächsten Morgen machten wir schon vor dem Frühstück den Anker klar und legten in die sonnige Bucht vor Marine de Porto um. Dort genossen wir ein herrliches Frühstück in der Bucht und ein Teil der Crew begab sich anschließend an Land, um das Städtchen zu erkunden. Nachdem wieder alle an Bord waren, verließen wir den Golfo di Porto in Richtung Norden. Die nächste Etappe führt uns bei wunderbaren Segelbedingungen zum Naturschutzgebiet Scandola. Dort angekommen, passierten wir ein vorgelagerter Fels, was navigatorisch eine anspruchsvolle Aufgabe war. An dieser Stelle konnten wir deutlich die Wetterscheide zwischen Nord- und Südkorsika feststellen. Nach der Durchfahrt durch die Passage, liefen wir unter Motor in die Bucht Marina d’Elbo. In dieser Bucht lagen wir vor Anker, gingen schwimmen und bereiteten uns Mahlzeiten für die Überfahrt vor. Diese stand nämlich am Abend unmittelbar bevor. 

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Überfahrt – 25.-26.10.18 von Marina d’Elbo nach Antibes

Am Abend vom 25.10. machten wir uns auf den Weg Richtung Festland. Nachdem die Crew letzte Vorbereitungen getroffen haben ging es um 19:00 Uhr los. Wir starteten in der Dämmerung bei 5 Bft. Windstärke und 1,5m Welle. Die ersten 4 Stunden blieb das Wetter unverändert und wir konnten mit gerefftem Groß eine gute Pace vorlegen. Im Laufe der Nacht schwächte sich der Wind ab und der Seegang wurde weniger. Dennoch lief die Askew auch bei wenig Wind richtig gut und wir mussten lediglich für 1h den Motor anschmeißen. Wir wollten zunächst im Hafen von Nizza anlegen, dort gab es aber leider keinen freien Platz mehr, weswegen wir schlussendlich in Antibes Festland betreten konnten. Dort freute sich dann jeder auf die wohlverdiente heiße Dusche. 

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Tag 7 – von Antibes nach Antibes

Am letzten vollen Urlaubstag holte uns der Regen ein. Nichtsdestotrotz übten wir in der riesigen Hafenanlage von Antibes zunächst das An- und Ablegen an verschiedenen Stellen. Anschließend gab es eine besondere Schulung in Sachen MOB. Um ein reales Szenario zu simulieren, erbarmte sich ein Crewmitglied in Ölzeug und mit Automatikschwimmweste ins Wasser zu springen. Die über gebliebene Crew an Bord der Askew fuhr im Anschluss ein blitzsauberes MOB-Manöver mit anschließender Bergung der „über Bord gegangenen“ Person. Diese Aktion war sehr lehrreich und schaffte Vertrauen in die vorhandenen Rettungsmittel. Darüber hinaus wurde aber auch deutlich, dass die Bergung einer Person, welche sich im Wasser befindet, sehr schwierig und vor allem nicht zu unterschätzen ist. Nach unseren Manövern versuchten wir nochmal unser Glück im Hafen von Nizza – leider ohne Erfolg. Deshalb fuhren wir zurück in die wunderbaren Hafenanlagen von Antibes. Der Abend stand ganz im Sinne des Turnabschlusses. Nach einem sehr leckeren Abendessen verschlug es uns noch ins Irish-Pub, wo wir bei Live-Musik und ein paar Bier die erlebten Ereignisse nochmal Revue passieren ließen.

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Tag 8 – 28.10.18 Abreisetag aus Antibes

Am letzten Tag unserer Reise machten wir die Askew klar und packten unsere Sachen, um die neue Crew an Bord willkommen zu heißen. Nach erfolgreicher Übergabe des Schiffes verabschiedeten wir uns und machten uns auf den Heimweg nach Deutschland. 

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Datum: 21.10.18 - 27.10.18
Revier: Mittelmeer - Bonifacio
Skipper: Martin Stemmler
Boot: askew
Crewstärke: 7
Studentische Teilnehmer: 5
Starthafen: Bonifacio
Zielhafen: Antibes
Zurückgelegte Seemeilen: 80
Projektleiter: Martin Stemmler
Bericht: Oliver Pampus