Nach einer einjährigen Pause haben wir 2010 wieder an einer Einsteigerregatta teilgenommen. Diesmal ging es zum Boot- und Fun-Cup an die dalmatinische Küste Kroatiens, der im Wechsel zur Balearen Sailing Week stattfand und auch wieder vom Veranstalter Sarres-Schockemöle organisiert wurde. Innerhalb kürzester Zeit meldeten sich so viele Interessenten, dass wir gleich zwei Bavaria 46 gechartert haben. Mit diesen starteten die Crews um Skipper Jürgen Lehnert, der das Projekt federführend organisierte, und Felix Meermann in der Einheitsklasse.
Nachdem am Samstagnachmittag alle Crewmitglieder in unterschiedlichen Anreisegruppen ihre Boote gefunden und Kojen bezogen hatten, wurden alle Teilnehmer des Boot- und Fun-Cups am Abend vom Veranstalter zum Essen eingeladen. In unserem Heimathafen, der Marina Kastella, gab es einen Begrüßungsdrink gefolgt von einem typisch kroatischen Essen. Gekürt wurde das Essen durch kroatische Folklore. Da alle Segler begeistert waren, sich nach so langer Zeit wiederzusehen, ging es auf den Booten ausgelassen weiter. Einige Teilnehmer haben sich auf dem Heimweg unfreiwillig vergewissert, dass unser Kiel nicht manipuliert war.
Den nächsten Tag starteten beide Crews pflichtbewusst mit einer gründlichen Einweisung auf und unter Deck. Gerade für die Crewmitglieder, die zum ersten Mal auf einer Yacht waren, war das sehr wichtig. Um bei An- und Ablegemanöver zu glänzen, haben wir Festmacherwerfen gründlich geübt. Währenddessen hat die andere Crew schon fleißig obligatorische 'Boje über Bord'-Manöver geübt.
Der erste Tag wurde genutzt, um alle Crewmitglieder mit dem Boot vertraut zu machen. Somit ging es mit 15 Knoten Wind von unserem Heimathafen auf die Insel Brac in die wunderschöne Marina Milna. Am Abend lud der Veranstalter zu einem Anlegedrink und einer Weinprobe ein. Der erste Regattatag begann für die eine Crew mit leckeren Pfannkuchen und die andere mit Espressi aus dem benachbarten Café.
Die Startlinie verlief zwischen den Inseln Brac und Solta. Mit Süd-West Wind bis zu 35 Knoten zog sich das Regattafeld recht schnell auseinander. Schwierige Bedingungen wie hohe Welle, Hagel und Böen zollten ihren Tribut: Drei Genuas, ein Unterliekstrecker und diverse Blöcke mussten ersetzt werden. Somit waren schon nach dem ersten Tag die Vorräte der Versorgungsyacht aufgebraucht. Während sich die anderen Crews um die Reparatur ihrer Yachten kümmerten, ging die ASK auf Erkundungstour der Insel. Dies endete für die einen im lokalen Fischrestaurant, für die anderen beim Baden in einer Badebucht. Wie vom Veranstalter schon angekündigt sollte sich die Wetterlage noch verschlechtern und der Wind auf bis zu 65 Knoten in Nord-Ost-Böen auffrischen.
Die zweite Regatta Rund SV Clement sollte auch anspruchsvoll werden. Mit einer Welle von bis zu drei Metern und Wind in Böen bis 28 Knoten haben sich beide Crews stark verausgabt. Nach den vielen kleineren Schäden der Vortage kam es noch einmal kurz vor dem Ziel zu einem großen Schaden. Einer der Regattateilnehmer lief wenige Meter vor dem Ziel auf Grund. An diesem Tag blieb auch die Hvarska (ASK) nicht von einem Schaden verschont: Der Großschotblock war für diese Wetterverhältnisse unterdimensioniert und gab nach. Trotz des schlechten Wetters haben sich die Crews auch in der Kombüse mächtig ins Zeug gelegt und Vorbereitungen für den Festschmaus am nächsten Abend getroffen.
Aufgrund von Bora entschied die Regattaleitung, einen Hafentag einzulegen. Dieser wurde von allen Crews intensiv genützt, um sich zu erholen. Einige Crews ließen es sich nicht nehmen, die Hauptsehenswürdigkeit der Insel zu besuchen - eine Burg. Auch eine sportliche Veranstaltung durfte an diesem Tag nicht fehlen: Alters- und Crewübergreifend wurde in Wettkampfteams Flunky-Ball gespielt. Auch ohne Auslaufen blieb das Anlegerbier des Veranstalters nicht aus. Nach einem so anstrengenden Hafentag hat man ja auch Hunger: Zu Beginn wurde eine köstliche Kürbiscremesuppe gereicht. Das am Vortag marinierte Fleisch kam zum Erstaunen aller anderen Crews nun auf den selbst konstruierten Relingsgrill. Als Beilage gab es leckeren Kartoffelsalat. Leider verletzte sich der Skipper der Hvarska bei der Zubereitung. Zum süßen Abschluss wurde dann noch selbstgemachtes Mouse-au-Chocolat und Tiramisu serviert. Ein insgesamt gelungener Tag.
Über Nacht änderten sich die Windverhältnisse drastisch. Von der Bora des Vortags war nun nichts mehr zu spüren, dafür schien die Sonne herrlich. Baden war angesagt. Somit ging es unter Motor in Richtung von Hvar nach Brac. Den Vormittag verbrachten wir mit Fenderreiten und Wasserbombenschlachten.
Im Laufe des Tages kam nun doch genug Wind für eine kurze Leichtwindregatta auf. Bei fünf Knoten Wind war ein perfekter Segeltrimm von Nöten, um das Boot in Fahrt zu halten und Plätze gut zu machen. Es wurde in einer malerischen Bucht geankert und gebadet. Später haben beide Crews in der altbekannten Marina Milna festgemacht.
Auch am nächsten Tag waren die Windverhältnisse nicht besser. Den wenigen Wind nutzend wurden Bojen in der Bucht von Milna ausgelegt. Die heutige Regatta sollte als letzte in die Gesamtwertung eingehen. An der Luvtonne wurde um jeden Meter gekämpft. Die Konkurrenz nahm auch schon einmal den Motor zur Hilfe, natürlich nur um eine Kollision zu vermeiden. Den letzten Schlag von Brac in Richtung Kastella haben die ASK Crews unter Kochen zugebracht.
Auch an diesem Abend lud der Veranstalter ein. Im Rahmen der Siegerehrung wurden wieder kroatische Spezialitäten aus Fisch serviert. Die ASK ist wieder gut mitgesegelt und hat in der Gesamtwertung einen achten und einen zehnten Platz erreicht.
Für alle Crewmitglieder war es eine ausgezeichnete Woche! Die durchwachsenen Wetterverhältnisse von Bora bis Flaute ließen nicht nur die Einsteiger an ihre Grenzen stoßen, sie waren auch für die Erfahrenen fordernd. Ob Leichtwindtrimm oder Kurshalten bei Starkwind - es war für jeden etwas dabei und alle haben viel gelernt. Die Erfahrungen, die unsere ASK-Skipper und unsere ASK-Crews in dieser Woche gesammelt haben, zeigen wieder einmal, wie wichtig die Teilnahme an solchen Einsteigerevents ist. Die Reaktionen der Mannschaft, gerade derjenigen die zum ersten Mal auf einer Segelyacht waren, waren durchweg positiv. Neben den Skippern hat auch der Veranstalter durch sehr gute Planung und verantwortungsvolle Entscheidungen überzeugt.