27.10. Anreise

Nachdem alle 7 Teilnehmer wohlbehalten in der Alimos Marina (Athen) angekommen waren, erfolgte die Übernahme unserer Segelyacht „Beauty L“.

Crew, von links: Felix M., Udo H., Alexander F., Martin W., Sabine W., Rüdiger B. (Skipper), Daniel M.

 

Zeitgleich nahmen wir die Dienste der lokalen „Shopping-Mafia“ in Anspruch, die uns zu ausgewählten Getränke- und Supermärkten im Umkreis chauffierte und uns den logistischen Aufwand für 7 Personen und 1 Woche einzukaufen gegen einen überschaubaren Obolus reduzierte.

 

Zum Ausklang führte der erste gemeinsame Abend nach Athen-City, zum Abendessen mit Blick auf die Akropolis bzw. die Baustelle „formerly-known-as-Akropolis“.

 

 

28.10. Prolog 

Angesetzt war eine Überführungsetappe zum eigentlichen Regatta-Startort nach Palea Epidavros; ordentliche 30 Seemeilen mussten dabei absolviert werden. Im Nachblick war dies sicherlich ein harter Einführungsschlag mit Windgeschwindigkeiten bis zu 35 Knoten und entsprechendem Wellengang. 

Das Team meisterte dies wacker, wenn auch teilweise mit wackligen Knien und gereiztem Magen.

 

Am Abend wurde eingeladen zum gemeinsamen Buffet für die ca. 300 Teilnehmer des Blue Cups, wir stellten schnell fest dass nicht jeder Wein getrunken werden muss und dass unsere Englischkenntnisse leider zu dürftig waren um den Dialekt des Veranstalter-Teams zu entschlüsseln.

 

 

29.10. Leg 1 (Palea Epidavros - Methana)

Zur ersten Regatta Etappe gibt es folgendes zu berichten: Unser Start war perfekt - dies wird sich in dieser Woche wiederholen - und die Beauty L führte das gesamte Feld während der ersten Stunde beinahe ununterbrochen an. Wir mussten jedoch feststellen, dass das korrekte Nachsegeln der eingezeichneten Route, z.B. Backbord an einer kleinen Felseninsel vorbei, nicht zwingend erforderlich war oder zumindest nicht kontrolliert wurde. Ob diese Bahnänderung beim Skipperbriefing angekündigt wurde oder aus der Willkür einiger besonders eigenmächtigen Navigatoren entstand, konnten wir aufgrund unserer schlechten Greeceenglish Kenntnisse bis zum Schluss nicht nachvollziehen… Davon profitierten ca. 15 unserer Mitsegler, so dass wir zwar der moralische Sieger waren, die Ergebnislisten dies allerdings nicht wahrhaben wollten. Sei’s drum: Spaß hat es gemacht und abends gab es zur Belohnung bei diversen Grillplatten und Zazikis kein Halten mehr.

 

30.10. Leg 2 & 3 (Methana - Poros)

Erneut war ein glänzender Start der Beauty L Crew zu verzeichnen. Damit hatte der Wind anscheinend ein Problem, denn er ließ rapide nach. Dennoch konnten wir die Ziellinie des Leg 2 in der vorderen Hälfte des Regattafeldes erreichen. Kurz nach der Durchfahrt der Zieldurchfahrt schlief der Wind komplett ein.

Vernicos Yachts

 

Da es schon später Nachmittag war und wir die zweite Ziellinie nicht mehr im vorgegebenen Zeitlimit erreichen konnten, entschlossen wir uns - genau wie einige andere Yachten vor uns, die Etappe abzubrechen.

 

Erwähnenswert ist noch die Kletteraktion unseres Skippers, der den Mast von einer verhedderten Flagge befreite, mit nahezu affenartiger Gewandtheit ... da hatte sich mancher Einsteiger schon gefragt weshalb man Klettergurte zum Segeln mitnimmt. Frage beantwortet.

 

31.10. (Poros - Soupia, ; Poros - Soupia - Ermioni)

Die Flaute vom Vortag zeigte sich als sehr zäh, so dass die zwei geplanten Etappen von der Organisation komplett in einen „Ruhetag“ umgewandelt wurden. Die nächstgelegene Bucht wurde somit angesteuert und anschließend hieß es rein ins - noch relativ warme - Wasser. Endlich konnten wir mal das „Drag Boat“ austesten - u.a. in einem spannenden Ruderwettbewerb um eine Palette Bier... Leider nicht gewonnen, es fehlte zugegebenermaßen der letzte Anreiz da das Bier p*sswarm war.

 

Zudem konnten wir unsere gut ausgestattete Bordküche mal mittags nutzen. Das hinderte uns jedoch nicht daran auch abends wieder tolles griechisches Essen zu genießen, das kleine Lokal am Pier gab sich größte Mühe – Yamas!

 

01.11. Leg 4 (Ermioni - Porto Heli)

Heute mal wieder Wind, und zwar größtenteils deutlich im zweistelligen Knotenbereich. Somit stand der vierten Etappe nichts im Wege. Erneut ein hervorragender Start … und diesmal keine Umwege, so dass wir unser stärkstes Rennen fuhren mit einem siebten Platz in der Tageswertung.

 

Am Abend gab es die Abschlussfeier der Regatta, mit einem hervorragenden Griechischen Buffet, dem bereits bekannten und schnell ausgetauschten Wein, Tiroler Trachtentänzen, DJ & Dancefloor, Urkundenübergabe und stark gemischten Longdrinks.

 

02.11. Freies Segeln

Endlich war mal Ausschlafen angesagt, Start erst gegen 11.00 Uhr … zuvor leichte Adrenalinschübe nachdem eine Englische Yacht erfolgreich Ihre Ankerkette um mehrere andere wickelte – dennoch ging alles gut, obwohl die Englische Mannschaft einen Alkoholtest vermutlich nicht bestanden hätte.

Zuvor wurden noch die Restbestände der Bordküche inventarisiert, Rum mal wieder alle - Abhilfe wurde sofort geschaffen - und was tun wir eigentlich mit der vielen Fanta??

Ansonsten entspanntes Segeln bei ruhigem Wind, zwischendurch Ankern in einer Bucht mit Blick auf eine kommende Touristenhochburg (Geschmackssache) und späte Ankunft im schönen Hafen von Methana.

 

03.11. Freies Segeln / Rückkehr

Heute ging es mal wieder früher los, viel Motor wurde benötigt mangels Wind. Die letzten Fotos auf offener See und bereits am frühen Nachmittag kam die Akropolis in Sichtweite und der Starthafen Alimos Marina. 

Der restliche Nachmittag und Abend bestand aus (erfolgreicher) Bootsübergabe, Ausräumen der Restbestände (immer noch Fanta!) und aufwändiger Suche nach einem Pizzalieferer … schwer aber nicht unmöglich! Und da die nahegelegene Tankstelle auch ordentlichen Wein führte, stand der Abschlussfeier nichts mehr im Weg.

 

 

04.11. Epilog

Bereits am frühen Morgen verabschiedeten sich die ersten Heimreisenden nach einer sehr lustigen, sehr harmonischen aber auch entspannten Woche auf der Beauty L. 

Das Miteinander war hervorragend, der Lerneffekt für die Einsteiger ebenfalls und das Ergebnis, die Griechische Sonne und das Griechische Essen taten ihr Bestes zur Unterstützung. In diesem Sinne darauf noch mal einen schönen Ouzo - YAMAS !

 

Bericht: Alexander Florczak

Bilder: Felix Merrmann (Happy Hour Skipper)

 

 

Datum: 27.10.12 - 04.11.12
Revier: Athen, Griechenland
Skipper: Rüdiger Bender
Boot: Oceanis 43
Crewstärke: 7
Start- & Zielhafen: Alimos, Notios Tomeas Athinon, Griechenland
Projektleiter: Rüdiger Bender
Bericht: Alexander