Auch in 2013 war die ASK wieder bei der Warnemünder Woche mit von der Partie. Auf dem Programm standen drei Kurzstrecken und eine Mittelstrecke vor Warnemünde sowie die Langstrecken- regatta „Rund Bornholm“. Nach Crew- besprechung im Titanic in Karlsruhe, Abstimmung des Proviants und Beschaf- fung eines adäquaten Transportmittels reisten wir mit Vollbesetzung des Bootes nach Burgtiefe auf Fehmarn, um die gecharterte Salona 37 für die War- nemünder Woche zu übernehmen.

 

Freitag, Anreise und Fahrt nach Warnemünde

Hans, Claus, Dominic, Christian und Reinhard starteten gegen 5 Uhr in Karlsruhe. Katharina, Henning und Maximilian wurden auf der Fahrt Rich- tung Norden eingesammelt, womit die Crew ab Hannover vollständig war und das Unternehmen Warnemünder Woche beginnen konnte. Nach entspannter Anreise ohne Stau und mit frischen Kirschen zur Verköstigung zwischendurch, trafen wir zur Mittagszeit im Yachthafen von Burgtiefe auf Fehmarn ein.

Nach den letzten Besorgungen, Bootsübernahme, Beladung der Salona, Einrichtung der Navigationsausrüstung und Sicherheitseinweisung legten wir schließlich gegen 15:30 mit Ziel Warnemünde im Yachthafen von Burgtiefe ab. Wir wollten mit der neuen Crew die Zeit zum Manövertraining, insbesondere mit dem Spinnaker, nutzen. Bei klarem Himmel und Wind aus westlichen Richtungen mit 3-4 Windstärken, in Böen auch mal 5, gelang uns dies auch mit den Regattaneulingen ganz gut. Gegen 23:00 Uhr machten wir an der Mittelmole am alten Strom in Warnemünde fest und genehmigten uns zum Abschluss unseres erfolgreichen ersten Segeltages einen ordentlichen Anleger!

 

Samstag, Kurzstrecken

Unsere Teilnahme an den Inshores stand auf dem Plan. Aufstehen 06:30, Frühstücken, Boot klarieren, Besuch im Regattabüro, Ablegen und Fahrt Richtung Startschiff. So rasant wie der Morgen gestartet hatte, ging es natürlich während der Regatta weiter. Die auf der Regattabahn ausgelegten Bojen waren von mehreren Startergruppen mit unterschiedlichen Kursen bei schönstem Sonnenschein und leichter Brise zu umsegeln. Entsprechend bunt war das Seglerfeld auf der Regattabahn. Von der gesamten Crew war maximale Aufmerksamkeit und Einsatz bei den Manövern gefordert, nicht zuletzt auch deshalb, weil die Regattaleitung mehrfach kurzfristig die zu segelnden Regattakurse umbenannt hatte, was zu nicht enden wollenden Nachfragen im Regattafunk führte.

Die erste Wettfahrt verbuchten wir unter dem Kapitel Warm-Up, die Abläufe funktionierten ganz gut, aber noch nicht einwandfrei. Bei der zweiten Wettfahrt lagen wir gut im Rennen, bis kurz vor Ende der Wettfahrt ein weiteres Regattaboot bei Raumwindkurs und vollem Spinnaker auf Kollisionskurs mit uns lag und trotz unserer lautstarken Intervention, - da Ausweichpflicht des anderen Bootes, hartnäckig seinen Kurs hielt. Unglücklicherweise unterschätzte das andere Regattaboot die Ruderwirkung seiner Segelyacht, so dass sich die beiden Rümpfe trotz eines Manövers des letzten Augenblicks kurz touchierten. Die Stimmung war daraufhin auf dem Gefrierpunkt, der Schaden am Rumpf aber glücklicherweise klein genug, dass wir die Regatta unter Protest fortsetzen konnten. An eine gute Platzierung für diesen Lauf war zu dem Zeitpunkt leider nicht mehr zu denken. Unbeeindruckt von dem Vorfall der zweiten Wettfahrt setzten wir dann aber das dritte Rennen mit einem sehr guten Start fort und hielten die Führungsposition unangefochten während der Wettfahrt. Der erste Regattatag ging wie im Fluge vorüber, alle waren nach dem fordernden Tag in guter Laune und froh wieder im Hafen zu sein und einen Anleger genießen zu können. Die abschließende Protestverhandlung bei der Regattaleitung wurde voll zu unseren Gunsten entschieden!

 

Sonntag, Mittelstrecke

Auch der Sonntag versprach wieder viel Sonnenschein, allerdings leider wenig Wind. Nach dem Frühstück und der Fahrt zur Regattabahn folgten aufgrund des geringen Windes drei Startverschiebungen.

Die Zeit bis zum Start nutzen wir zum Faulenzen an Deck und amüsierten uns über die bisweilen derben Funksprüche der ortsansässigen Fischer, welche mit der Besetzung des Funkkanals 69 durch die Regattaleitung offenbar nicht so ganz einverstanden waren.

Gegen 14:00 Uhr wurde schließlich die Regattabahn näher an die Küste verlegt, um ausreichend Wind für eine Wettfahrt zu bekommen. Entsprechend den Windverhältnissen verlief die Regatta relativ entspannt und wir überquerten gegen 17:00 Uhr im vorderen Mittelfeld die Ziellinie. Da gegen Abend Crew-Dinner und Band im ehemaligen Lokschuppen angekündigt waren, setzten wir unseren Kurs Richtung Mittelmole zügig fort und wurden, hungrig wie wir waren, auch nicht enttäuscht, denn es gab ein solides Buffet mit Unmengen an Grillfleisch, Salaten und Früchten. Nach einer Flanierrunde durch Warnemünde klang die laue Sommernacht schließlich mit Live-Band im alten Lokschuppen auf der Mittelmole aus.

 

Montag, 1. Tag „Rund Bornholm“

Start der Regatta „Rund Bornholm“ war für 13:00 Uhr angekündigt. Entsprechend wurden während dem Frühstück die Aufgaben zur Vorbereitung des Bootes eingeteilt, denn für die Langstrecke wollten wir das Boot von unnötigem Gewicht befreien und nach drei Tagen musste die Verproviantierung nochmals überprüft und teilweise aufgestockt werden. Nachdem Gewicht und Proviant stimmten und Hans und Dominic an der Skipper-Besprechung teilnahmen, galt es für den Rest der Crew das Schiff aufzuklaren.

12:46 Uhr legten wir ab und reihten uns in den Schiffskorso der wartenden Regattateilnehmer im Hafen von Warnemünde ein.

Offizieller Start unserer Startergruppe zur Regatta war 13:40. Bei Windstärke 2-3 segelten wir an Rügen vorbei, mit dem Ziel Südspitze Bornholm, da die Insel von Süden her umrundet werden musste. Die erste Wache übernahmen Christian, Maximilian und Katharina mit Hans, die zweite Wache stellten Claus, Henning und Reinhard mit Dominic.

 

Dienstag, 2. Tag „Rund Bornholm“

Nach einer bis dahin sehr angenehmen Nachtfahrt mit konstanter Brise stellte die zweite Wache um 02:30 fest, dass das Großsegel bei leicht zunehmendem Wind überraschenderweise aufgefiert werden musste, um dem aufkommenden Druck im Großsegel nachzugeben und das Boot nicht in den Wind schießen zu lassen. Schließlich meldete Dominic deutlich nachlassenden Druck im Ruder. Nach kurzer Überlegung weckte die zweite Wache den Rest der Crew, um gemeinsam den Spinnaker einzuholen und das Ruderproblem zu identifizieren. Nach gemeinsamer Beratschlagung und Überprüfung der Ruderzüge stellten wir fest, dass sich am Steuerbordruderzug die Klemmen gelöst hatten und dieser sich dadurch gelängt hatte. Mit vereinten Kräften schafften es Christian, Dominic und Claus, den Ruderzug wieder zu kürzen und zu spannen. Währenddessen versuchte uns Hans mit der Notpinne weiter auf Kurs Südspitze Bornholm zu halten. Der Rest der Crew schaffte das nötige Werkzeug herbei. Nach 1 ½ Stunden war das Problem gelöst und wir konnten wieder voll auf Regatta-Kurs gehen.

Über Tag schlief der Wind ziemlich ein und wehte mit maximal 2 Windstärken, was das gesamte Regattafeld ziemlich ausbremste, bis der Wind am Abend wieder auffrischte und wir gegen 20:00 Uhr das Zwischenziel „Leuchtturm Dueodde“ passierten. Nachdem sich das Feld der Regattasegler bis Bornholm sehr stark verteilt hatte, sammelte sich das Regattafeld entlang der Ostküste Bornholms wieder, jeder wollte den kürzest möglichen Kurs zur Umrundung von Bornholm wählen.

 

Mittwoch, 3. Tag „Rund Bornholm“

Um 00:37 passierten wir das nächste Zwischenziel Leuchtturm „Hammer Odde“ kurz vor der Nordspitze von Bornholm. Ab hier suchte sich jedes Boot wieder seinen eigenen Weg. Der Wind frischte im Morgengrauen deutlich auf und blies mit konstant 5 Windstärken aus WNW, in Böen teilweise auch mehr und immer hoch am Wind, was bei dem Kurs und der steilen Welle der Ostsee, die Rückfahrt nach Warnemünde zu keinem Spaziergang werden ließ. Müde aber erfolgreich überquerten wir um 19:41 die Ziellinie in Warnemünde und machten wieder an der Mittelmole fest, um mit der offiziellen Ankunftssuppe das Rennen zu beschließen und auf die letzte gelungene Wettfahrt anzustoßen.

 

Donnerstag, Warnemünde und Rückfahrt nach Fehmarn

Da das Einlaufen der letzten „Rund Bornholm“-Teilnehmer bis Donnerstagmittag erwartet wurde und wir bereits die Ziellinie am Vorabend überquert hatten, war noch etwas Zeit in Warnemünde zur Verfügung. Die nutzten wir zum Ausschlafen und ausgedehnten Frühstück, welches Reinhard, wie bereits die gesamte Woche, wieder bestens, inklusive frischer Brötchen, vorbereitet hatte. Nach Beratschlagung stand fest, dass noch ein paar Dinge einzukaufen waren und wir alle bei dem super Wetter den Ausblick auf dem Warnemünder Leuchtturm genießen wollten, bis die Ergebnisse der Regatta bekannt gegeben wurden.

Nachdem die Platzierungen offiziell bekannt gegeben waren und wir leider das Treppchen um einen Platz verpasst hatten, entschieden wir uns, möglichst zügig nach dem Mittagessen die Segel Richtung Fehmarn zu setzen. Gegen 16 Uhr segelten wir bei leichter Brise wieder Kurs Fehmarn. Auf der Rückfahrt in den Sonnenuntergang rekapitulierten wir die vergangenen Tage und sorgten maßgeblich für die Reduzierung der noch an Bord vorhandenen Vorräte. Um Mitternacht beendeten wir den Segeltörn mit der Ankunft im Yachthafen von Burgtiefe auf Fehmarn. Natürlich mit Anleger! Das bevorzugte Getränk dieses Segeltörns war übriges Cuba Libre, was in schier unbegrenztem Maß vorhanden zu sein schien.

 

Freitag, Abreise

Aufstehen, Frühstück, Boot auf-/ausräumen, betanken und übergeben, Transporter beladen und die Autobahn wieder Richtung Süden. Nachdem Henning und Katharina unterwegs abgesetzt waren, traf auch der Rest der Crew wieder wohlbehalten in Karlsruhe ein. Das Fazit der Crew: Mit einem Lauf-Sieg und dem 4. Platz „Rund Bornholm“ haben wir uns wacker geschlagen und mit nur 20 Minuten Abstand zum Drittplatzierten besteht noch Potential nach oben!

Crew: Reinhard, Claus, Henning, Dominic, Maximilian, Christian, Hans (Skipper), Katharina

Datum: 05.07.13 - 12.07.13
Revier: Ostsee
Skipper: Hans
Boot: Salona 37
Crewstärke: 8
Typ: Langstrecke
Klasse: Fortgeschritten
Bericht: Henning