26.10. Anreise

Nachdem die 5 studentischen Mitsegler schon mal zwei Tage im Voraus die griechische Sonne in Athen zur Stadtbesichtigung genutzt hatten, trafen am Samstag auch die restlichen 5 Crewmitglieder in der Athener „Marina Alimos“ ein. Wie im Jahr zuvor, erleichterte uns die lokale „Shopping-Mafia“ den logistischen Aufwand für 10 Personen und eine Woche einzukaufen, indem sie uns zu ausgewählten Getränke- und Lebensmittelgeschäften fuhr und unsere Einkäufe später zur Marina brachte. Nach langem Warten und mehrmaligen griechischen Zeitkalkulationen konnten wir dann am späten Nachmittag unsere Segelyacht „KOS 48.1 Samora“ übernehmen. Den ersten gemeinsamen Abend verbrachte die Crew in einem an der Marina gelegene sehr guten Restaurant.

 

27.10. Überführung

Geplant war für den ersten Tage einzig eine mit 30sm etwas längere Überführung zum Regatta-Starthafen „Palea Epidavros“. Nach frühzeitigem Ablegen in Athen gab es bei 2-3Bft keine allzu gereizten Mägen und gegen Mittag konnten noch ein paar Manöver mit den Regattaneulingen geübt werden. Natürlich kam der Spaß beim gemeinsamen „Fender-Surfen“ nicht zu kurz. Am Abend wurde zum gemeinsamen Buffet für die ca. 350 Teilnehmer des Blue Cups eingeladen. Wir stellten schnell fest, dass nicht jeder Wein getrunken werden muss und dass unsere Grenglischkenntnisse leider zu dürftig waren um den Dialekt des Veranstalterteams zu entschlüsseln.

 

28.10. Leg 1 (Aghios Georgios - Poros)

Tag zwei. Erster Regattalauf. Gestartet wurde ein paar Seemeilen entfernt in Aghios Georgios. Nachdem der Start um 30 Minuten aufgrund von Schwachwind verschoben wurde, die kleineren Klassen A und B gestartet waren, konnte es auch für uns losgehen. Direkt beim Überqueren der Startlinie auf Backbordbug in sicherer Leestellung zwang uns ein ausweichpflichtiger Schweizer zu einem Ausweichmanöver, bei dem wir mit einem Luvschiff längsseits Kontakt hatten, da auch dieser keinen Raum ließ. Zum Glück machten wir bei leichten Windverhältnissen beim Start wenig Fahrt, sodass der Schaden lediglich eine Gelcoatschramme war. Nach knapp drei Stunden überquerten wir dann die Ziellinie als siebter von 17. Für das erste Leg schon mal zufriedenstellend. Abends in Poros gab es dann den ein oder anderen Fisch und das ein oder andere Suflaki zu verspeisen.

Voller Creweinsatz beim Gewichtstrimm und maximaler Segelfläche

 

29.10. Leg 2 & 3 (Poros – Mandraki - Ermioni)

Nach einer für einzelne Crewmitglieder vielleicht zu kurzen Nacht brachen wir relativ früh zum Startpunkt der zweiten Etappe auf. Allerdings merkten wir schnell, dass bei diesem monströsen Sturm wohl kaum an Segeln zu denken war. Als die meisten Boote nach einer dreiviertel Stunde durchschnittlich ganze 10 Bootslängen vorwärts gekommen waren, brach das Race Committee das Rennen ab und bestimmte eine Bucht nahe des geplanten Etappenziels bei Mandraki (Hydra) als geeigneten Ankerplatz. Damit hier keine Langeweile aufkam wurde das traditionelle Dinghy-Rennen organisiert. Hier erkämpften wir uns mit einiger Muskelkraft und mehreren See-zu-See Gefechten einen dritten Platz. Abends in Ermioni angelangt, füllte man seine Energievorräte wiederum an einem reichhaltigen Buffet.

 

30.10. Leg 4 & 5 (Ermioni - Ermioni)

Heute vielleicht wieder bessere Chancen auf ausreichend Wind. Mal wieder (zu früh) aufgestanden, ablegt und Richtung Startlinie motort. Für den heutigen Tag war ein Dreiecks-Kurs geplant. Jedoch erstmal warten – das Race Comity verschob den Start um ganze vier Stunden auf 14 Uhr nachmittags, um ihn kurz darauf wieder auf 11 Uhr zu legen. Also auf in unsere zweite Etappe – diesmal sehr gut in Luv am Startschiff mit voller Wendefreiheit gestartet. Nach den Anweisungen unserer Afterguard Olaf und Rüdiger steuerten wir unter Land um dort Wind zu finden. So segelten wir einen etwas anderen Kurs als alle anderen Schiffe unserer Klasse. Zwischenzeitlich sah es sogar nach Etappensieg aus. Am Ende landeten wir verrechnet auf einem sehr guten vierten Platz von über 50 Booten. Das musste natürlich abends in Ermioni mit gutem Essen und „vereinzelten“ alkoholhaltigen Getränken gefeiert werden.

Crew v.l.n.r.: Stefan, Uwe, Philipp, Sunna, Jonas (XO), Rüdiger (Skipper), Udo, Felix, Michael und Olaf

31.10. Leg 6 (Ermioni - Porto Heli)

Unseren vierten Platz vom Vortag konnten wir leider heute nicht wieder erreichen. Zu schwach oder teilweise ganz eingeschlafen war der Wind auf dieser letzten sechsten Etappe nach Porto Heli. Und so gibt es von diesem Tag relativ wenig zu berichten, trotz leerer Wassertanks. Um den Erfolg des vierten Platzes zu wiederholen, kamen wir auf die Idee, alle drei Wassertanks zu leeren um mit einer leichteren Yacht weiter ambitioniert mitzusegeln. Leider resultierte das wie schon vorweggenommen auch nur in einem zehnten Platz in unserer Klasse. Abends dann nicht duschen zu können, da es natürlich nur einen Tankwagen für die über 50 Yachten gab, war dann die Kehrseite der „Medaille“. Aber auch kein Weltuntergang, da wir waren ja bei einer Regatta unterwegs waren. Am Abend gab es dann die Abschlussfeier der Regatta, mit einem hervorragenden griechischen Buffet, dem bereits bekannten und schnell ausgetauschten Wein, vielen verkleideten Crews, DJ & Dancefloor, Urkundenübergabe und stark gemischten Longdrinks. Mit einem 13ten Platz von 50 overall ein gelungener Abschluss.

 

01.11. Freies Segeln

Erster Tag nach der Regatte. Freies Segeln zu einem Ort unserer Wahl – schließlich hatten wir noch eine Nacht zum Tag der Rück-Übergabe. Also stand relativ schnell das kleine beschauliche Örtchen Hydra als Zielhafen fest. Dieses Örtchen ist jedem Griechenlandsegler wärmstens ans Herz zu legen. Überrascht waren wir dann als es kurz nach Auslauf aus Porto Heli mit 4-5 Bft endlich genug Wind hatte, um die KOS 48.1 auf die Seite zu legen und vom Lee in den Luv-Trimm überzugehen. Bei einigen Grad Krängung wurden dann unter Deck noch die restlichen Lebensmittel zu armen Rittern verarbeitet. Abends neben einigen der bekannten Norweger festgemacht und das authentische Hydra genossen.

Vorsegel noch mit Leichtwind-Fallspannung

 

02.11. Freies Segeln / Rückkehr

Heute ging es mal wieder früher los – schließlich mussten wir noch einige Seemeilen Richtung Athen zurücksegeln. Der Nachmittag und Abend bestand aus (erfolgreicher) Bootsübergabe und Ausräumen der Restbestände (verdammt wir haben noch Bier). Als Abschlussessen nochmal im guten Restaurant am Porto Alimos essen gewesen – diesmal etwas weiter entfernt von der Musik, so dass eine Unterhaltung nicht gänzlich unmöglich war.

 

03.11. Epilog

Bereits am frühen frühen Morgen/Nacht verabschiedeten sich die ersten Heimreisenden nach einer sehr lustigen und sehr harmonischen Woche auf der KOS 48.1 Samora. Das Miteinander war hervorragend, der Lerneffekt für die Einsteiger ebenfalls und das Ergebnis, die griechische Sonne und das griechische Essen taten ihr Bestes zur Unterstützung. Gerne nächstes Jahr wieder. In diesem Sinne darauf noch mal einen schönen Ouzo - YAMAS !

Datum: 26.10.13 - 03.11.13
Revier: Athen
Bericht: Stefan