Der eine sagt, das Glas sei halb voll, der andere sagt, es sei halb leer… Man sieht: oft kommt es nur auf die richtige Sichtweise an!
Diese Einstellung war auch an unserem Trainings-Wochenende entscheidend: Vom 21. bis zum 23. März 2014 waren Reinhard Bühler, Peter Krasselt, Hans Kratz und Laura Schnepf auf dem Bodensee mit einer J80 unterwegs. Man könnte dieses Wochenende als kalt und nass beschreiben. Der römische Kaiser Marc Aurel hat einmal gesagt: „Ändere deine Ansichten und du hörst auf, dich zu beklagen.“ Das muss man als Segler oft machen, von daher war das Wochenende hell und wir hatten Wind!
Am Freitag machten wir uns gegen Mittag auf den Weg nach Langenargen. Dort angekommen übernahmen wir zuerst unsere J80, die wir für das Wochenende gechartert hatten, und bezogen anschließend unsere sehr geräumige Ferienwohnung. Nachdem Reinhard uns mit Spaghetti Bolognese à la Skipper bekocht hatte, besprachen wir verschiedene Manöver zum Setzen und Bergen des Gennakers, erzählten Seglergeschichten, …
Am Samstag hieß es zeitig, raus aus den Federn, rein in die warmen Klamotten und raus aufs Wasser! Entgegen der Vorhersagen, hatten wir schönen Segelwind. Ja, Wind auf dem Bodensee gibt es!
Den Samstag nutzten wir hauptsächlich, um einen Up-and-Down-Kurs um zwei ausgelegte Tonnen zu fahren. Da die Luv-Tonne keinen Anker hatte und so immer weiter Richtung Lee trieb, waren wir gezwungen, unsere Manöver immer schneller zu segeln.
Beim Halsen unter Gennakers war Hans besonders gefragt. In der Manöverbeschreibung der Klassenvereinigung war seine Position folgendermaßen skizziert: „Zuallererst benötigen Sie einen Trimmer, der reizbar und aggressiv ist und der während jeder Halse stärker als ein Pferd ziehen will. Die Geschwindigkeit des Trimmers ist besonders wichtig.“ Unsere Manöver wurden immer besser und wir schafften es meist, trotz treibender Tonnen, den Gennaker rechtzeitig zu setzen und zu bergen.
Am Sonntag wurden dann besonders die Starts und das Passieren des Lee-Gates geübt. Anfangs waren die Manöver nicht ganz optimal, wurden aber mit fortlaufender Übung immer besser!
Hans, Laura, Reinhard (Skipper) und Peter |
Da der Wind nun aus Richtung der verschneiten Alpen blies, wurde es trotz zweifacher Funktionswäsche, doppelter Lage Fleece und Ölzeug gegen Mittag ziemlich kalt auf dem Boot; deshalb legten wir gegen zwei Uhr im Hafen an, übergaben das Boot und machten uns wieder auf den Heimweg nach Karlsruhe.
An diesem Wochenende konnte jeder sein Ölzeug für die Bundesliga-Relegation in Glücksburg oder den bevorstehenden Ostsee-Törn testen!
Crew: Laura, Peter, Hans und Skipper Reinhard
Bericht: Laura