Auch dieses Jahr hat sich eine starke Crew zusammengefunden, um in Norddalmatien auf der Adria am legendären Kornati Cup teilzunehmen. Mit Skipper Dominic begaben sich die begeisterten Regattasegler Christian S., Christian W., Dominik, Hans, Julius, Mark und Max auf die Reise nach Biograd.
Hintere Reihe: Hans, Mark, Christian und Max |
Am Samstag hieß es um 4 Uhr morgens: Abfahrt! Nach 11 Stunden Autofahrt erreichten wir unser Ziel und konnten zügig unser neues „zu Hause“ für die kommenden zwei Wochen übernehmen. Das Boot war eine Bavaria 42 Match mit dem Namen „Cowes“ (Wer auf der Flottille dabei war: das Boot von Claus). Um unsere Crew für die erste Woche zu komplettieren gesellte sich noch ein Voiles de St. Tropez erprobter Regattasegler zu uns (danke Walter für die fundierte Regattaausbildung), der extra aus Italien anreiste. Später folgten wir einem vermeintlichen Insidertipp für das Abendessen und landeten in einem Restaurant, in dem wir eine mäßig schmackhafte Fleischplatte für teures Geld zu leckerem kroatischem Karlovacko serviert bekamen.
Für die erste Woche war ein umfangreiches Trainingsprogramm angedacht, doch leider waren zwei Crewmitglieder für das Training kurzfristig verhindert, so dass die dezimierte Crew die Manöver in einer veränderten Aufstellung bewältigen musste. Damit lag der Fokus weniger auf den Manövern an sich, als auf der Erkundung des Regattagebiets.
Regattafeld des Kornati Cup |
In der ersten Woche segelten wir einen Großteil des Gebiets ab, auf dem wir Regattakurse für die kommende Woche erwarteten. Dabei stand der Biograd-Kanal im Zentrum unseres Interesses. Die Wind- und Strömungsverhältnisse, insbesondere an Inseln und Kaps, wurden genauestens analysiert, um für die kommende Woche mögliche Vorteile herauszuarbeiten. Ferner wurde eine Inspektion des Unterwasserschiffs in einer ruhigen und schönen Bucht bei Murter durchgeführt, um die Beschaffenheit des Kiels und des Ruders zu kontrollieren.
Am Ende der Woche segelten wir gen Norden nach Zadar, um die Crew durch die beiden Nachflüg´ler zu vervollständigen. Für die komplette Mannschaft folgten nun zwei intensive Trainingstage auf dem Wasser, bei denen der Skipper seiner Crew alles abverlangte. Durch die nötig gewordene Umstellung der Positionen bei den Manövern gab es zunächst einige Schwierigkeiten, die bis zum Sonntag aber beseitigt werden konnten.
Am Sonntagnachmittag liefen wir in der Marina Hramina auf Murter ein und wurden mit einem großartigen Eröffnungsbuffet am Abend empfangen. Die Vorstartphase für das Buffet verlief vielversprechend, dennoch kam es zu einigen Frühstarts, da das Büffet zunächst nur für die Damenwelt geöffnet wurde, was offensichtlich nicht von allen anwesenden Herren verstanden wurde. Die Buffettaktik lautete: Maximieren der Menge und Vielfalt auf den Tellern! Dabei war das Resultat auf Grund mangelnder Absprache und Kooperation innerhalb der Crew als mäßig zu beschreiben. Doch gelang es uns durch Verbesserungen im Zusammenspiel der Crew unser Ergebnis von Tag zu Tag zu verbessern, sowohl zu Wasser als auch zu Land.
Der Verlauf des Kornati Cups war folgender: Murter - Piskera – Biograd –Murter. An jedem Tag waren zwei Regatten angedacht: Zunächst ein Up-and-Down-Kurs und anschließend eine längere Navigationsfahrt. Durch den hin und wieder einschlafenden Wind konnte dieser Rhythmus nicht an jedem Tag eingehalten werden, so dass am zweiten Tag die erste Up-and-Down-Regatta auf Grund des Abfalls der Windstärke auf < 2 kn kurz vor Ende abgeschossen wurde. Am späten Nachmittag war dann aber doch noch eine kurze Regatta im Biograd-Kanal möglich.
Herausfordernde Leichtwindbedingungen |
Kulinarisch bereitete der Kornati Cup allen Teilnehmern große Freude. Nach Ankunft in den Marinas stand häufig eine Kleinigkeit zu essen, sowie Bier vom Fass für die Segler bereit. Abends wurden die Kraftreserven der hungrigen Sportler mit einem großen Buffet versucht wieder aufzufüllen, um für den nächsten Tag gerüstet zu sein. Besonders unsere Crew erfreute sich am vorzüglichen kroatischen Landwein, der als Hilfsmittel für die täglich zelebrierte Essens(extrem)sportart „Stopfen“ verwendet wurde. Lediglich in Piskera, der einzigen Marina im Nationalpark Kornati, gab es kein Buffet, dafür leckere Thunfischsteaks, Muscheln und Grillgut. Nach dem Essen spielten stets Livebands, die für einen angenehmen Ausklang des Abends sorgten. Die Regattazeitschrift „Kornati Cup Revue“ hielt die Segler über das Regattageschehen auf dem Laufenden und die Filme am Abend mit Aufnahmen vom Regattatag dokumentierten eindrucksvoll die spannenden Regatten (http://www.kornaticup.at/2014/galerie.php>Bildergalerie).
Nach drei anspruchsvollen und anstrengenden Tagen auf dem Wasser wurde das Freibier am Steg, das direkt vor dem Schiff der Regattaleitung ausgeschenkt wurde, um den Protestwilligen die Möglichkeit zu geben sich Mut für die Protestverhandlung anzutrinken, ausgiebig genossen. Wir erlagen wohl zu sehr der Versuchung des Freibiers, so dass wir uns am nächsten Morgen nicht mehr daran erinnern konnten, wie es zwei Pokale von der Siegerehrung an Bord unseres Schiffes geschafft hatten. Dass einige von uns Blutsbruderschaft mit unserem Schiff geschlossen hatten, hat sich am Ende anscheinend doch ausgezahlt.
Am nächsten Morgen nahm der Skipper erst mal ein erfrischendes Bad, und fand es so vergnüglich, dass die Crew den Skipper nach 17 Minuten, ohne jegliche Unterstützung seinerseits, mittels „Baumkran“ komfortabel und unverletzt wieder an Bord des Schiffes wuchten musste. Danach vertrieben sich Teile der Crew mit Zweihand-Spimanövern die Zeit bis Biograd, um dann dort unter Segeln an der Tankstelle anzulegen.
Und es gab auch mehr Briese |
Am letzten gemeinsamen Abend musste, nachdem wir uns auf dem Wasser offensichtlich gut geschlagen haben, noch crewintern in einem Matchrace herausgefunden werden, wer der schnellste ist: Dazu gab es ein Jumbo-Pizza-Wettessen zwischen Christian und Max, das klar mit überraschendem Ergebnis entschieden wurde.
Am letzten Tag war die Motivation zum Auslaufen auf Grund mangelhafter Windverhältnisse eher gering und so wurden in aller Ruhe die Sachen gepackt und das Auto für die Rückfahrt beladen. Leider kam der von der Flottille in guter Erinnerung gebliebene Taucher zur Unterwasserschiffsüberprüfung erst um 17 Uhr, so dass wir in Biograd noch etwas Zeit totschlagen mussten. Letztlich erreichten wir um 5:30 Uhr Karlsruhe; erschöpft von der langen Reise, aber glücklich über noch funktionierende Reifen (Vorjahresbericht) und die erfolgreiche Regatta.