Bereits zum sechsten Mal nahm am ersten Augustwochenende ein Team der ASK an der 24-Stunden-Regatta des Akademischen Seglervereins Hamburg teil. Wie jedes Jahr ist es Ziel, innerhalb von 24 Stunden am Stück möglichst viele Runden auf der Hamburger Außenalster zurückzulegen, wobei nach jeder Runde mindestens die Hälfte der Crew am Wechselsteg ausgetauscht werden muss. Die zurückgelegte Strecke wird mit der Yardstickzahl des Bootes gewichtet.

Unser Team bei der diesjährigen 24-Stunden-Regatta bestand aus 5 ASKlern, wobei es für keinen die erste Teilnahme an diesem tollen Event war. Bereits am Freitagmittag traf sich das Team, um die Außenalster zu erkunden und die Windverhältnisse in Augenschein zu nehmen. Auch konnte sich mit unserem Boot „Lühesand“, einem Conger, welcher vom Hamburger ASV freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurde, vertraut machen. Für einen Großteil im Team war das Congersegeln zwar ziemlich neu, doch kamen letztendlich alle mit dem Boot gut klar. Nach erfolgreichem Training konnte sich beim Willkommensgrillen und gemütlichem Beisammensein noch mit den anderen Teams ausgetauscht werden. Neben der ASK und dem ASV Hamburg als Gastgeber waren weitere akademische Segelvereine vertreten. Der ASV Aachen reiste gar mit seinem Eigenbau an.

Am Samstagvormittag wurde noch das letzte Feintuning in Form von LED-Streifen und Lichterkette angebracht sowie Windfäden in die Segel geklebt. Auch jeder unnötige Ballast wurde von Bord genommen und dafür ein ASK-Wimpel angebracht.

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Bei sonnigem Wetter und leichtem Wind konnte die Regatta dann am Samstagmittag pünktlich um 13:00 Uhr mit 24 Booten im Startfeld starten. Nach einem soliden Start im Mittelfeld benötigte das Team der ASK für die etwa 4,5 Seemeilen lange Strecke entlang der Außenalster auf den ersten Runden dank guter Windverhältnisse gut eine Stunde. Während immer ein Teil des Teams segelte, konnte der Rest die Pausen für die absolut hervorragende Verköstigung seitens des ASV Hamburg nutzen. Da wir nur zu fünft im Team waren und nach jeder Runde eine Person ausgewechselt werden muss, fielen die Pausen zwischen den Runden auch sehr kurz aus.

Die ersten Stunden der Regatta verliefen sehr gut. Der Wind nahm allmählich zu und die Rundenzeiten verkürzten sich mit jeder Runde. Ein Blick auf die Wetterdaten verhieß jedoch nichts Gutes. Und tatsächlich sollte kurz nach 18:00 ein ordentliches Sommergewitter über Hamburg hinwegfegen. „Lühesand“ fuhr gerade in den Langen Zug ein, als die ersten Tropfen der Front niedergingen. Die frisch gewechselte Crew konnte noch ein paar Meter segeln, bevor starke Böen es schwer machten, das Boot aufrechtzuhalten. Als die ersten Blitze in der Nähe niedergingen, wurde von der Rennleitung entschieden, die Regatta zu unterbrechen. Während unsere Crew das Boot in den Böen halten konnte und nur ordentlich nass wurde, kenterten zwei andere Regattateilnehmer.

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Nachdem alle Boote samt Crews unversehrt am Wechselsteg angekommen waren, wurde die Zwangspause von allen genutzt, um sich zu trocknen und ein gemeinsames Abendessen einzunehmen. Die nach dem Gewitter herrschende Flaute sollte die Regattaunterbrechung noch bis fast 22:00 Uhr herausziehen. Als dann neu gestartet wurde, bot sich den Zuschauenden ein eindrucksvolles Bild von 24 teilweise wild beleuchteten Booten auf der Alster, die sich kaum zu bewegen scheinen. Bei einer aalglatten Wasseroberfläche schoben sich die Boote Zentimeter für Zentimeter über die Startlinie. Als das Feld auch nach einer halben Stunde kaum 100 Meter weit gekommen war entschieden sich die ersten Teammitglieder, sich im benachbarten Bootshaus aufgeschlagenen Nachtlager auszuruhen. In den ersten Nachtstunden dauerte eine Runde so zwischenzeitlich knapp zwei Stunden.

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Die vorab ausgearbeitete Einteilung der Crews in Nachtschichten wurde bei den schwachen Windverhältnissen über Bord geworfen, sodass jeder nur eine und nicht wie zu Beginn geplant zwei nächtliche Runden auf der Alster zurücklegte. Wie jedes Jahr ist das Segeln auf der Alster bei Nacht mit der nächtlichen Kulisse Hamburgs im Hintergrund ein absolutes Erlebnis. Da schadet es auch nicht, wenn es nachts etwas ruhiger zugeht.

In den Morgenstunden frischte der Wind wieder auf und gegen Ende der Regatta wurden bei teilweise sehr böigen Windverhältnissen die Rundenzeiten wieder kürzer. Die letzte Runde konnte so in nur etwas über 30 Minuten gesegelt werden. Trotz dieser Geschwindigkeit sollte es nicht reichen, sich im Feld zu behaupten, und es reichte nur für einen 23. Platz, den das Team der ASK einfahren konnte. Dabei mussten die ASKler in 24 Stunden über 42 Seemeilen auf der Alster zurücklegen. Zum Vergleich: Das Gewinnerteam „Götterwind“, welches ebenfalls auf einer Conger unterwegs war, legte gut 61 Seemeilen zurück. Auch wenn die Sieger auch auf einem Conger segelten, ist ein Vergleich mit „Götterwind“ schwierig. Die direkte Konkurrenz segelte auf dem „Alstersand“, ebenfalls ein Conger des ASV Hamburgs, und erreichte mit 46 Seemeilen den 21. Platz.

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Unabhängig von der Platzierung hat uns allen aus dem ASK-Team dieses Event außerordentlich viel Spaß bereitet und wir bedanken uns an dieser Stelle nochmal beim ASV Hamburg für die Organisation und Einladung sowie natürlich für die Leihgabe eines Bootes. Egal ob Regattaneuling oder Regattafreak: Die 24-Stunden-Regatta kann nur jedem empfohlen werden. Nächstes Mal vielleicht mit eigenem Korsar.

Datum: 02.08.24 - 04.08.24
Revier: Außenalster
Boot: Conger
Crewstärke: 5
Studentische Teilnehmer: 2
Start- & Zielhafen: Hamburg
Zurückgelegte Seemeilen: 42
Beste ASK-Platzierung: 23
Bericht: Florian Schieren