Der Blue Cup findet jährlich Ende Oktober im Saronischen Golf statt und ist eine siebentägige Einsteigerregatta mit vier Regattatagen. Die Boote sind aus der Charterflotte des Veranstalters Dream Yacht Charter und werden mit der normalen Charterausstattung mit Groß-und Vorsegel ohne weitere Segelgarnitur gesegelt. Die Boote starten in drei Klassen A, B und C gemäß des berechneten Yardstick. Es waren 34 Boote im Wettbewerb.
Nachdem die Crew des letzten Jahres nahezu vollständig die erneute Challenge mit den griechischen Winden suchte, fand sich eine zweite Crew aus Blue Cup Neulingen. Die etablierte Crew unter Skipper Joshua Weller startete mit einer Dufour 430 GL „SY Trinity“ aus 2023, die Crew unter Skipper Simon Hanselmann mit einer Oceanis 40.1 „SY Escape“ aus 2024, jeweils mit einer Crewstärke von acht. Die Escape sollte in Startklasse A mit 11 Booten, die Trinity in Startklasse B mit 11 Booten starten.
Bereits Mittwochnacht um 1:30 Uhr startete eine kleine Reisegruppe in Karlsruhe mit Zustiegen in Freiburg und Bologna mit einem Stadtmobil Richtung Italien, um dann mit der Fähre nach Igoumenitsa in Griechenland überzusetzen. Da eine Fähranreise schon im letzten Jahr erprobt wurde, deckten sich die Reisenden entsprechend mit Proviant und Fähr-Annehmlichkeiten ein und die 32-stündige Anreise wurde in Angriff genommen. Am frühen Nachmittag in Igoumenitsa angelegt, hatte die Reisegruppe sich als Sightseeing-Ziel die Meteora Klöster (UNESCO Weltkulturerbe) ausgesucht. Nach einer Sneak Peak auf die Klöster beim Sonnenuntergang wurden zwei der Klöster am nächsten Tag besichtigt. Mit Honig aus dem Nonnenkloster „Holy Trinity“ bewaffnet und durch einen Mittagssnack gestärkt ging es weiter an Baumwollfeldern vorbei nach Athen.
Zwischenzeitlich haben auch weitere Reisegruppen die Fähr-Anreise angetreten. Da nun allerdings die hellenischen Hafenarbeiter streikten, wurden alle Fährverbindungen zwischen Italien und Griechenland/Patras für mehrere Tage eingestellt, so dass die Anreise umdisponiert werden musste. Während eine Gruppe mit der Fähre von Bari nach Albanien übersetzte und von dort auch mit dem Bus nach Athen weiterreiste, entschied sich eine weitere Gruppe mit dem Stadtmobil-Bus für die Balkanroute. Über Österreich, Slowenien, Kroatien, Serbien, Nordmazedonien führte die 28-stündige Autofahrt nach Athen. Die verschiedenen Grenzkontrollen und mysteriöse Uniformierte mitten in der Nacht am Straßenrand führten zu neuen Erfahrungen mit Gepflogenheiten im Balkan. Lokale Spezialitäten („Fleisch mit Fleisch“) ließen glücklicherweise kein Hungerloch aufkommen. Weitere Crewmitglieder reisten mit dem Flugzeug an.
Am Samstagvormittag traf sich der Großteil der beiden Crews zum Frühstück und stimmte sich auf den Blue Cup ein. Nachdem der Einkauf erledigt war und die Boote übernommen wurden, brachen beide Crews auf. Die Escape ankerte für die Nacht in einer Bucht nahe Athen, die Trinity setzte bereits Richtung Peleponnes über. Mit einer Einstimmungsfahrt auf die Regatta und bis zu 7 Knoten Fahrt setzte die Trinity gegen 22 Uhr in einer Bucht der Insel Agistri den Anker. Wegen drehenden Windes musste das Schiff nachts umgelegt werden. Nach dem Frühstück wurde die Trinity regattafit gemacht. Bekannter Schwachpunkt der Trinity war die Selbstwendefock. Daher wurden verschiedene Überlegungen zur Optimierung dieser Schwachstelle umgesetzt, u.a. eine Vorrichtung zur Verstellung des Holepunktes errichtet. Außerdem wurde reichlich WD40 eingesetzt, um die Reibung aus dem Boot zu bekommen. Nach den Erfahrungen aus dem letzten Jahr (massiver, insbesondere bei Leichtwinden bremsender Muschelbewuchs) reinigte die Crew das Unterwasserschiff mit mitgebrachten Hilfsmitteln umfangreich. Nach einem ausgiebigen BBQ am Heckgrill der Dufour wurden noch letzte Arbeiten an der Lazybag ausgeführt und die Trinity war bereit für den Blue Cup. Ein Manko konnte leider nicht beseitigt werden: Groß- und Vorschot liefen auf derselben Winsch. Die Escape war in ihrer ersten Saison war noch gut in Schuss. Lediglich der fehlende Traveller wurde als Schwachstelle identifiziert, so dass der Kicker als Trimmmittel bei raumen Kursen herhalten musste. Zusätzlich waren die neuen Segel zwar bei viel Wind in Anwindkursen von Vorteil, bei leichten Winden zeigte sich aber schnell, dass diese noch zu steif für ein effizientes Segeln waren.
Mittlerweile war auch das letzte streikbetroffene Crewmitglied der Trinity in Griechenland angekommen und wurde unterwegs auf Aegina von der Escape eingesammelt. Die Übergabe des Crewmitglieds erfolgte in Epidaurus, nach dem Anlagemanöver mit einem Päckchen aus 34 Booten. Traditionell findet am ersten Abend die große „Welcome Ceremony“ statt. Nach resoluten Anweisungen der Regeln durch das Race Committee („This is not allowed!“) und der Begrüßung durch den Bürgermeister wurde in den informellen Teil des Abends gestartet. Die Crews in den blauen ASK-Shirts legten dabei eine gute Performance ab: Erster am Buffett und die Letzten, die die Tanzfläche verließen (für zukünftige Wetten: der erste ABBA-Hit lief um 21:30 Uhr). Die Blue Cup Wiederkehrer freuten sich, die bekannten Crews des letzten Jahres wiederzusehen und knüpften neue Bekanntschaften aus den norwegischen Segeldorf Stavanger.
Der erste Regatta-Tag wartete dann jedoch mit einer absoluten Windstille auf. Die geplante Route sollte von Epidavros nach Poros verlaufen und die Planung wies diverse, alternative Legs auf. Nach einer ersten Startverschiebung wurde Lima („Follow Me“) gehisst und das gesamte Feld motorte zum Start des alternativen Legs. Die Sichtung eines Schwertfisches brachte etwas Stimmung in die Trinity-Crew. Auch der zweite Start wurde verschoben. Dieses war der Startschuss für das Herunterlassen der Badeplattform und das erfrischende Bad im Mittelmeer angesichts des heißen Spätsommerwetters und eine Stärkung mit den mitgebrachten Lebkuchen, die in der Sonne mit geschmolzener Schokolade serviert wurden. Die Flagge AP („Startverschiebung“) wurde nach einiger Zeit durch November („Abbruch des Rennens“) ersetzt. Damit verbrachten Escape und Trinity den Nachmittag gemeinsam vor Anker in einer Bucht nahe Poros mit einem besonders aufwendigen Anleger einer Pina Colada mit zweierlei Rum und läutete so auch den Reigen der exklusiven Anleger an Bord der Trinity ein. Für die Nacht legte die Trinity im Hafen von Poros an, während die Escape eine Bucht nahe des Starts des folgenden Tages ansteuerte. Im Skippermeeting am Abend erhielt die Trinity die Nachricht, dass eine Nachmessung der Fock eine Anpassung des Yardstick ergab und die Trinity damit auch in Class A startet. Die Trinity-Crew bedankt sich herzlich für das Engagement der ambitionierten Mitwettbewerber, die sehr genau die Boote studierten und durch die meinungsstarken Diskussionen über die Schwachstellen im Berechnungssystem erreichten, dass die Trinity ohne eigenes Zutun als einziges Boot in eine neue Klasse gestuft wurde. Damit waren die ASK-Crews in der gleichen Klasse. Gestärkt vom Abendessen (Aussehen: verkochte vietnamesische Pizza mit Kartoffeln, Geschmack: top) verbachten einige Crewmitglieder noch den Abend in der Raucherkneipe von Poros bei Ouzo und den griechischen Top Hits.
Der Dienstag startete als Regattatag vielversprechend mit Racestart um 9 Uhr. Der Wind hatte merklich aufgefrischt. Es waren zwei Legs vorgesehen von Poros mit Gate bei Mandraki (Hydra) und weiter nach Ermioni zum Zieleinlauf über eine Distanz von 22 sm. Der Start der Escape war hervorragend, sie gingen mit den ersten auf die Strecke. Die Trinity fuhr eine Wende zu viel, überschätze den Wind und passierte die Startlinie erst 50 Sekunden nach Countdown. Nach den Erfahrungen des letzten Jahres waren die Boote weitab der Landabdeckung im Vorteil. Aufgrund von Wind bis zu 13 Knoten entschied sich die Trinity mittig um das Kap zu fahren, um nicht in Landabdeckung zu geraten. Auf Höhe des Kaps wurde aufgrund der Position im Feld diese Strategie weiter verfolgt und sich gegen die Nutzung des Kapeffekts entschieden, um nicht in den Windschatten des leeseitig gelegenen Kaps zu geraten. Die Escape verfolgte eine ähnliche Strategie, fuhr jedoch noch weiter raus, um den Wind zu nutzen. Die Trinity segelte beim ersten Leg sehr gut mit und passierte auf Platz 5 in Class A (10. Gesamtklassement) das Mandraki-Gate. Die Escape konnte die zusätzlich zurückgelegten Meilen nicht mehr ganz aufholen und kam als 8. der Klasse durch das Gate (17. Gesamtklassement). In der Landabdeckung vom Festland flachte der Wind ab und das Regattafeld war von Böen geprägt. Während die Crew der Escape auf die Einhaltung der am Sonntag vorgestellten Wettkampfregel “This is a device, this is not allowed” gegenüber anderen Crews pochte, gab die Crew der Trinity alles, um den Trimm der kleinen Fock zu verbessern und versuchte sich in der gewichtsgetriebenen humanen Holepunkt-Arretierung mit vollem Körpereinsatz. Auch der Gewichtstrimm wurde auf das Maximum ausgereizt: Nachdem es nichts mehr zu spülen gab, musste eine ausgiebige Dusche eines Crewmitglieds herhalten um das Boot leichter zu machen. Es nutze nichts. Die Flaute ermöglichte den Nachzüglern ein Aufholen und als das in der Flaute dümpelte Feld erreichte wurde, frischte der Wind wieder auf, so dass die Nachzügler mit vollen Schwung vorbeizogen. Sowohl die Escape als auch die Trinity fielen im Gesamtfeld zurück. Der Tag wurde von der Trinity auf dem 7. Rang (20. Gesamtklassement) abgeschlossen. Die Escape hielt den 8. Platz in der Klasse, fiel aber im Gesamtklassement auf den 21. Rang zurück. Die Strecke wurde bereits am frühen Nachmittag abgeschlossen, so dass ein Badestopp beider Boote mit Meersäuberungsaktion den Segeltag abrundete. Angelegt wurde im unruhigen Hafen in Ermioni. Beim Erkunden des Ortes mit einem lokalen, tierischen Guide (Hund) entdeckten die Crews ein weiterer Pier mit weitaus weniger Schwell auf der anderen Seite Ermionis, der wesentlich reizvoller als der vom Fährverkehr geprägte Hafen ist und an dem die meisten anderen Blue Cup Boote anlegten (Memo an zukünftige Crews). Das Regattadinner im ältesten Restaurant der Pelopennes war ein Höchstgenuss für Fischliebhaber mit Allerlei aus dem Meer. Für Vegetarier und Fischabgeneigte war das Menü überschaubarer, hier war ein Einerlei aus Kartoffeln die Wahl der Küche. Bei der Live Musik mit dem besten ABBA Medley der gesamten Regatta kam jedoch jeder auf seine Kosten.
Mit einem kurzen Geburtstagsfrühstück für zwei Geburtstagskinder an Bord der Trinity startete der Mittwoch. Während die Trinity die örtlichen Bäcker für das morgendliche Backwerk anliefen, verwöhnte der Skipper der Escape die Crew täglich mit einem frischen Brot. Gut gestärkt ging es in den dritten Wettkampftag. Die Winde aus Nord hatten über Nacht nochmal zugelegt. Die rote Flagge zeigte beim Start an, dass die längste Route von Ermioni über zwei Gates nach Hydra und von dort noch auf einem Up-and-Down Kurs nach Soupia und zurück nach Hydra mit Zieleinlauf über insgesamt 20 sm geplant war. Die Escape hatte wieder den besseren Start und ging als eine der ersten über die Linie, die Trinity folge kurz danach. Beide Boote nahmen den direkten Kurs auf die erste Tonne bei Dokos und die Escape passierte diese als dritte im Feld. Auf Am-Wind Kurs holte die Trinity auf und lag an der Luv Tonne gleichauf mit der Escape. Dort verschätze sich die Crew der Escape dann aber und brauchte einige Zeit, um das Gate zu passieren. Die Trinity passierte das Gate in einem gewonnen Battle mit einem norwegischen Boot (die orangenen Outfits der Crew ließen auf das Crewthema „Müllabfuhr“ schließen) und einem britischen Boot (das uns zuvor noch verkündete „We are faster than you anyways“) und ging gut auf den letzten Teil des Legs. Das erste Leg in Hydra passierte die Trinity als 5. der Klasse (12. im Gesamtfeld). Die Escape war auf den 8. Rang der Klasse zurückgefallen (16. im Gesamtfeld). Bei 23 Knoten und zunehmender Welle ging die Crew der Trinity in das letzte Leg auf dem Up-and-Down-Kurs. Die Trinity zeigte ihre Schwäche bei Kursen mit viel Krängung, so dass die Crew alles in die aktive Beseglung der Wellen mit permanenter Bedienung des Travellers und des Großsegels steckte, um dadurch alles aus dem Boot herauszuholen. Das Material zollte dem harten Segeltag Tribut, so dass mit zwei defekten Mastrutschern im unteren Drittel das Großsegel nicht gut am Mast anlag. Die perfekte Steuerung des Bootes durch den Steuermann ermöglichte ein Aufholen im Gesamtfeld und das Rennen schloss die Trinity auf dem 5. Platz in Class A und als 10. der 34 Boote im Feld ab. Die Escape ging trotz der guten Bootslage im Wasser bei stärkeren Winden auf Risiko, was sich letztendlich nicht ganz ausgezahlte. Als 9. in der Klasse und 22. im Feld schloss die Crew den Tag ab. Da der Hafen in Hydra erst nach 16 Uhr angelaufen werden durfte, drehten die Boote vor Hydra noch einige Wenden und Halsen, um sich dann in die Reihe zum Anlegen im kleinen Hafen einzureihen. Das Anlegen war nicht nur durch die Hafenenge herausfordernd, sondern dazu kam noch der rege Fährverkehr (ca. alle 10 Minuten eine Fähre). Ein mit Trillerpfeife bewaffneter Polizist im Fenster eines Gebäudes versuchte sein bestes zur Verkehrsregelung im Hafenbecken. Für die ASK-Crews liefen die Anlegemanöver aber problemlos: Die Trinity lag im Päckchen in 5. Reihe Heck an Heck, während die Escape mit Heckanker Bug an Bug im Päckchen lag. Andere Crews hatten deutlich mehr Probleme, so lag beispielsweise ein Boot auf einmal quer im Päckchen (das „Racing Team“ im Teamnamen ließ darauf schließen, dass die Crewqualitäten bewusst an anderer Stelle gelegt wurden). Die Dreamyacht-Charter-Marineros hatten die Lage aber weitestgehend im Griff und das Blue Cup-Päckchen formte letztendlich einen schönen Keil im Hafenbecken. Nachdem die allabendliche Frage des freundlichen technical support Teams „everything ok with the boat“ mit nein beantwortet wurde, wurden die Mastrutscher der Trinity wiederinstandgesetzt, so dass der nächste Segeltag kommen konnte. Die Crew der Trinity erkundete in einem kurzen Spaziergang das sehenswerte Örtchen Hydra. Im Anschluss präsentierte der örtliche Yachtclub beim Skippermeeting traditionelle Tänze und das Race-Commitee stellte die Strecke des nächsten Tages vor.
Am letzten Renntag startete der Tag für einige Crewmitglieder früh mit einer Morgenerkundung von Hydra, während andere lieber eine Runde mehr in der Koje drehten. Die Spaziergänger wünschten den Eseln der Insel guten Morgen und genossen die ruhigen Gassen vor dem Einlaufen der ersten Touristen. Die Crew der Trinity fuhr trotz eines überlagernden Ankers eines anderen Bootes im engen Hafen ein souveränes Ablegemanöver. Es gab eine Startverzögerung , bis es alle Boote aus dem Hafen geschafft hatten. Diese Zeit nutze die Crew der Escape, um einige Probestarts mit unterschiedlichen Segelstellungen zu üben. Der Wind war mittlerweile merklich stärker geworden. Die geplante Strecke führte von Hydra nach Poros auf dem windgeschützteren Kurs über 12 sm vorbei am Kap Mpiseika. Wind aus Norden ließ verschiedene Taktiken im Feld erkennen. Die Trinity startete mit voller Segelfläche, die Escape entschied sich für das erste Reff. Beim Start musste die Trinity ein Ausweichmanöver fahren, während die direkt daneben leicht versetzt an Lee fahrende Escape noch dahinter durchflutschte und damit wiederum den besseren Start erwischte. Während viele Boote einen Kurs nah an Land wählten, gingen beide ASK-Boote mit wenigen weiteren Booten in einem mittigeren Kurs um das Kap. Bei immer höher werdender Welle und 31 Knoten Wind mussten beide Crews konzentriert die Boote mit kreuzenden Kursen hart am Wind segeln. Die Escape konnte ihre Stärke bei starkem Wind ausspielen und kam weit ab von Land auf einen guten Kurs mit viel Vorsprung. Die Trinity lag weniger gut im Wasser und musste gegen die Wellen aktiv ansegeln. Kurz vor dem Kap mit Böen reffte die Trinity, was leider einigen Zeitverlust bedeutete. Die Mitnahme des Ölzeugs lohnte sich für alle Crewmitglieder deutlich um den Gewichtstrimm auch unter harten Bedingungen auszuspielen. Gelegentlich überlaufende Wellen sorgten für mal mehr und mal weniger Spaß. Die Escape schloss den Tag durch eine starke Team- und Steuerleistung mit einem hervorragenden 3. Platz in der Klasse und einem 8. Platz im Gesamtfeld ab. Die Trinity kam als 8. der Klasse und 16. des abschließenden Regattatages ins Ziel. Die Bedingungen des Tages wurden im Nachgang vom Race Comittee als eine der härtesten der letzten 10 Jahre im Blue Cup bezeichnet, so dass die Crews doppelt stolz auf diese Leistung sein können. Nach dem Zieleinlauf ankerten beide Boote direkt hinter der Ziellinie und hatten sich einen Mittagssnack und ihren (klopfenden) Anleger redlich verdient. Nach einem kurzen letzten Bad im Saronischen Golf waren alle zufrieden mit dem Rennverlauf. Nach dem Einlaufen in den Hafen von Poros ging die Crew der Trinity auf Stadtentdeckungstour und erklomm den Berg mit dem berühmten Glockenturm. Beim Rundgang durch Poros stellte sich an vielen Häusern die Frage „Wird hier gebaut?“ (Gruß an die Flotille 2024), was jedoch die Atmosphäre des kleinen Hafenstädtchens mit vielen engen Gassen nicht schmälerte. Am Abend fand die große Abschlussparty im Poros Naval Trainung Center auf militärischem Gelände statt, die Wachrekruten wiesen die Wegführung für die zivilen Seefahrer mit militärischen Drill an, so dass auf dem weitläufigen Gelände keiner vom Weg abkam. Mit Spannung wurde die Siegerehrung erwartet: Konnte sich der mehrfache österreichische Blue Cup Sieger auch dieses Jahr wieder den größten Pokal holen?! Aber zunächst die Ergebnisse der ASK-Boote: Die beiden Crews konnten sich in der starken Klasse A im Mittelfeld positionieren und gute Platzierungen erreichen. Die Trinity wurde als 6. in Klasse A mit 12 Booten geehrt und erreichte den 12. Rang im Gesamtklassement von 34 Booten. Die Escape schloss in der Klasse auf dem 8. Rang und im gesamten Feld auf dem 16. Rang ab, in einem Feld mit Crews, die teils über 20 Jahre am Cup teilnehmen! Der Gesamtsieg ging an ein britisches Boot der Klasse A, gefolgt vom mehrfachen österreichischen Blue Cup Sieger, der sich diesmal nur mit dem zweiten Platz begnügen musste. Dahinter reihten sich einige norwegische Boote ein. Die ASK stellte die beiden besten deutschen Boote und repräsentierten die ASK souverän. Die Crews freuten sich auch für die guten Erfolge anderer befreundeter Crews (Viva Colonia und die sympathischen Pink Ladies). Die Ehrung aller Boote war zugleich auch der jährliche Kostümwettbewerb. Mit einem maritimen Kostüm (Nautische Flaggen) der Trinity und einem ethnischen Hauch von Mittelamerika der Escape in Ponchos wurden die eigenen Erfolge gefeiert. Den Kostümwettbewerb gewannen einige Clowns aus Norwegen. Es ist fraglich, ob die Botschaft der Trinity („Thank You“) vom Bewertungskomitee vollständig verstanden wurde. Nach einem hervorragenden Buffett, bei dem sich auch die Vegetarier diesmal sehr gut bedienen konnten, startete die Party. Vom Nachtischbuffett wurde traditionell – wie bereits bei den vorausgehenden Dinnern – ausreichend Pudding mit aufs Boot genommen, der auch als Tauschgut beste Dienste für die Escape Crew leistete. Mit einer ausgelassenen Party mit ABBA und den Sommerhits der letzten 30 Jahre fand der Blue Cup 2024 ein lautstarkes Ende, bevor am Pier noch Bekanntschaft mit Crews einer russischen Regatta gemacht wurde, die ebenfalls im Hafen von Poros lagen.
Am nächsten Morgen ging es für beide Crews zurück nach Athen. Bei bestem Wind wurden die Segel gesetzt und Richtung Heimathafen Alimos gekreuzt. Vorbei am Verkehrstrennungsgebiet genoss die Trinity die letzten Segelmeilen und den letzten griechischen Sonnenuntergang. Die Escape war bereits kurz zuvor in Alimos eingelaufen und musste sich nach einem guten eigenen Einparkmanöver von einem übermotivierten Marinero nochmals das Anlegen zeigen lassen, bei dem das Boot am gleichen Platz wie zuvor lag, nur schlechter festgemacht. Nachdem das Boot aufgeräumt, die Taschen gepackt und der letzte Proviant seiner Bestimmung zugeführt wurde, klang der Abend gemütlich mit kreativen Cocktails aus.
Samstagvormittag teilten sich die Crews wieder auf in die verschiedenen Reisegruppen. Einige nahmen den Flugweg, der Rest fuhr in zwei Gruppen mit den Stadtmobilen über einen Zwischenstopp am Kanal von Korinth nach Patras. Gestärkt von einem Kaffee in Korinth bzw. einer Pita und mit einer Tour durch Patras durch den ASK Local Guide ging es für einen kleinen Teil der Reisegruppe auf die Fähre nach Bari und für die Mehrheit der Crewmember auf die Fähre nach Ancona.
Aufgrund umfangreicher Erfahrungen mit langen Fährüberfahrten und den entsprechenden Anforderungen an adäquate Annehmlichkeiten trotz überwiegend studentischer Low-Budget-Reisekasse konnte für die gesamte Ancona-Gruppe eine gemütliche Ecke in der beliebten Observatory Discotheque reserviert werden, wo während der Reise gemeinsam die letzten Tage Revue passierten, Manöver und Taktiken der Legs besprochen und der restliche Proviant vernichtet wurde („vorbereitet unvorbereitet isst es sich auf so eine Reise ganz angenehm“). Ein weiteres Geburtstagskind kam in den Genuss des ASK-Geburtstagschores. Am Nachmittag in Ancona angekommen ging die Fahrt weiter über Italien und die Schweiz. Dabei stieß auch ein Bari-Fahrer wieder dazu, um die Herausforderungen der italienischen Züge zu umgehen. In Mailand und Freiburg hatten einige Passagiere ihre (Zwischen-)Ziele erreicht, für die Rest ging die Fahrt nach Karlsruhe weiter, das am frühen Montagmorgen um 6 Uhr erreicht wurde. Bei 2 Grad Außentemperatur wurden die Rückkehrer nach dem schönen griechischen Spätsommer wieder im deutschen Herbst begrüßt.
Die Crews sind sich sicher, dass dies für die meisten nicht der letzte Blue Cup gewesen sein sollte. Wer im nächsten Jahr dabei sein will, kann sich den Termin für den 34. Blue Cup vom 1. bis 8. November 2025 notieren.
Abschließende Erklärung: Auf Bitten der Blue Cup Neulinge wird explizit darauf hingewiesen, dass die Blue Cup Partys sehr gut sind.