Damit askew bestens vorbereitet in die neue Saison starten kann waren noch einige Restarbeiten zu erledigen. Die Einwasser-Crew hatte bereits ganze Arbeit geleistet und uns mit den noch benötigten Materialen und Werkzeugen ausgestattet.
Wieder einmal zeigte sich, dass Karlsruhe mit dem Zug richtig gut angebunden ist. Mit dem TGV ging es für Felix und Roman am Samstagnachmittag schwer bepackt nach Marseille. Die Fahrzeit der Direktverbindung beträgt lediglich 6,5 Stunden. Nach einer Nacht im Hotel stießen am nächsten Morgen Joshua und Benedikt dazu. Mittels Flixbus waren sie von ihrem vorangegangenen Ausbildungstörn auf Elba angereist. Wir nutzten die Möglichkeit uns für die nächsten Tage mit Lebensmitteln einzudecken und fuhren mit dem Großraumtaxi nach Port Napoleon, dem etwas abgelegenen Winterlager von askew.
In den nächsten beiden Tagen bereiteten wir uns auf das Ablegen vor, indem wir alle wichtigen Arbeiten erledigten: Wassertank reinigen, Badarmaturen montieren, Ölwechsel und Austausch des Ölfilters, Impeller erneuern und das neu verfugte Teakdeck schleifen.
Am Dienstag war es so weit und wir legten ab um askew nach Toulon zu überführen. Wie die Tage zuvor herrschte noch Mistral-Lage und der starke Wind pfiff das Rhonetal entlang. Mit Cassis steuerten wir einen schönen und sehr geschützten Hafen in einer Calanque (von steilen Kalksteinklippen umgebenen Meeresarme) an. Wo draußen noch der Mistral tobte konnten wir hier in Ruhe Benedikt zum Tausch der Windex nach oben winschen und die Rollreffleine erneuern.
Mittwochs galt es mit den stärksten Winden auf unserem Törn umzugehen. Auf See herrschten Böen mit bis zu 40 Knoten (8 Bft.) bei rund zwei Meter Welle. Aufgrund seiner Lage steuerten wir den Hafen in Bandol an. Dieser stellte sich als besser geschützt wie vermutet heraus. Am nächsten Morgen deckten wir uns mit frischem Fisch für das letzte Abendessen ein.
Mit weniger Wind als am Vortag ging es weiter nach Toulon. Das Anlaufen des Hafen zieht sich und wir mussten kreuzen. Gleichzeitig erfordern die zahlreichen militärischen Sperrgebiete konzentriertes Navigieren. Der gegenüber einem Militärschiff durchgeführte Flaggengruß blieb zu unserer Enttäuschung leider unbeantwortet.
Nun hatten wir noch etwas Zeit um das Steuerrad neu zu beziehen und dem Teak den letzten Feinschliff zu verpassen, ehe wir den Tag gemütlich ausklingen ließen. Am nächsten Tag sollte die Übergabe an die erste reguläre Crew der Saison und unsere Abreise stattfinden.
Mit askew haben wir eine sehr manövrierbare und top ausgestattete Yacht. Durch das Schrauben und die vorherrschenden Bedingungen konnten wir askew, die Yachttechnik und das Starkwindsegeln noch besser kennenlernen. Erfahrungen, auf die wir bei zukünftigen Segeltörns zurückgreifen können.
Wir hatten viel Spaß beim gemeinsamen Schrauben und askew ist wieder fit für die kommende Saison in diesem schönen Revier. Win-win!