Allgemeine Daten:

Seit 1995 findet die Trophée de l'île Pelée, der European University  Sailing Cup in Cherbourg, Frankreich statt. Seit einigen Jahren ist auch die ASK regelmäßig dabei und sammelt auf den gestellten J80 Regattaerfahrung. Dieses Jahr traten 24 europäische Studenten-Crews gegeneinander an. Regattiert wird in einer Flotte aus 12 Booten in der Außenrade des Hafens von Cherbourg. Zwischen den einzelnen Läufen findet ein Crewwechsel auf dem Wasser statt. Mit 30 Knoten auf einem Schlauchboot bei 10 Grad und Regen mitzufahren gehört hier zum Event genauso dazu, wie der Muskelkater nach 3 Tagen sportlichem Wettkampf.

Die ASK durfte in diesem Jahr mit zwei Crews am Event teilnehmen und erreichte gegen die größtenteils sehr eingespielten Franzosen einen guten 20. und 21. Platz.


Teilnehmer:

Laurens (GER1), Leon (GER1), Johannes (GER1), Pia (GER1), Johannes (GER2), Felix (GER2), Tim (GER2), Fabian (GER2), Marie (GER4)

 

Ablauf:

Die Trophée de l'île Pelée ist ein auf 3 Tage ausgelegtes Regattaevent. Im Voraus besteht die Möglichkeit, einen Tag auf einem der Schiffe zu trainieren und das Revier kennenzulernen.

Anreise:    
Wir starteten Dienstagabend (10.03.) gegen 22:00 Uhr mit einem Stadtmobil in Karlsruhe. Ein Zwischenstopp am Eifelturm gegen 4:00 Uhr im menschenleeren Paris wurde zum Highlight der Fahrt. Nach einer kurzen, ungemütlichen Nacht erreichten wir um ca. 9:00 Uhr (11.03.) Cherbourg.

Training:     
Mit einem kleinen Snack im Magen durften wir nach der Registrierung und dem Wiegen direkt auf die Boote. Bei böigen 20knt Wind, Sprühregen und mäßiger Sicht durften wir die ersten Erfahrungen auf den sportlichen J80 sammeln. Insbesondere das Beherrschen des Genackers und das Einspielen von Standard-Manövern in den völlig neuen Crews wurde trainiert. Nach anstrengenden eineinhalb Stunden wurden wir wieder in den Hafen gebeten und ließen den Tag bei Spaghetti und Bier gemütlich ausklingen.

1. Tag:     
In der morgendlichen Skipper-Besprechung am Donnerstagmorgen (12.03.) wurde eine vorläufige Startverschiebung aufgrund von zu starkem Wind der ersten Läufe angekündigt. Leider änderte sich die Situation den ganzen Tag über nicht und der englische Kanal zeigte mit Böen bis zu 45knt seine raue Seite. Nachdem alle Läufe für den Tag abgesagt wurden verbrachten wir den Tag gemütlich in der Jugendherberge, der Altstadt von Cherbourg und dem La Cité de la Mer, einem eindrucksvollen Museum mit Aquarium und einem ausgemusterten Atom-U-Boot. Abends wurde im Restaurant der Universität gemeinsam gegessen.

2. Tag:     
Der Freitag (13.03.) stand ganz im Zeichen der Regatta. Bei 12knt Wind, einigen Winddrehern und ansonsten sehr wechselhaften Bedingungen von Sonne bis starkem Regen segelten die 24 Crews in 4 Gruppen aufgeteilt gegeneinander, um sich für die Gold-/Silber Fleet zu qualifizieren. Nach 3 Läufen für jede Crew stand fest (GER1: 9-11-11, GER2: 10-11-9), dass wir am nächsten Morgen gemeinsam in der Silver-Fleet gegeneinander antreten. Das gemeinsame Abendessen fiel aufgrund des Corona-Virus leider aus. Als spontaner Ersatz wurde gemeinsam mit den Seglern aus Hannover Couscous und Chili sin Carne in der spartanisch ausgestatteten Küche der Jugendherberge gezaubert.

3. Tag:     
Bei 18knt Wind, Sprühregen und wenig Welle fiel gegen 10:00 der Startschuss für den ersten Lauf der Silver-Fleet. In zwei spannenden Läufen fuhr GER1 die Plätze 12 und 5 ein, während GER2 die Plätze 9 und 7 belegte. In der Gesamtwertung führte das zu Platz 21 für GER1 mit Skipper Laurens und Platz 20 mit Skipper Johannes. Nach einer warmen Dusche suchten wir unsere sieben Sachen zusammen und machten uns auf die Heimfahrt. Um 1:00 Uhr erreichten wir nach einem tollen Wochenende Karlsruhe und freuen uns auf das nächste Jahr!

 

Reviertipps/ Revierbesonderheiten:
Gesegelt wird in der Außenrade von Cherbourg. Hier herrscht eine starke Tide mit einem Hub von ca. 6m. Daher auch nicht zu vernachlässigende Strömungen (bei Regatta beachten!). Gut vor Wellen aus dem Kanal geschützt, nicht aber vor Wind. Einige Fischernetze liegen aus. Außerdem Mole beachten, teilweise schlecht sichtbar. Großes militärisches Sperrgebiet auf Backbord bei Hafenausfahrt und Untiefen auf Steuerbord. Unbedingt beachten!
Die Jugendherberge bietet die Möglichkeit einfache Gerichte zu kochen. Allerdings gibt es nur zwei mittelgroße Töpfe – d.h. nur einfache Gerichte sind möglich. Im Hafenbereich gibt es eine Bäckerei, die hervorragende Pain au Chocolat und Pain au trois chocolates zubereitet. Sehr zu empfehlen. (Boulangerie Pâtisserie La Fontaine, 1 Rue François La Vieille)
Neben dem Segeln bietet es sich an, das La Cité de la Mer zu besuchen. Hier kann man ein altes Atom-U-Boot besichtigen, die letzten Stunden der Titanic miterleben und ein tolles Aquarium bestaunen (15€ für Studenten).

 

Was haben wir gelernt?

  • J80 sind tolle Boote. Sehr sportlich und trotzdem leicht zu handeln
  • Gennaker segeln – anspruchsvoll, aber mit sehr viel Spaß verbunden
  • Ölzeug lohnt sich!
  • Nordfrankreich verlangt einem selbst und seiner Kleidung im März einiges ab. Frieren und Muskelkater gehört zu Cherbourg dazu!
     

Witzigste Situation:

Crew von GER1 hungerte bereits zwei Monate vor der Regatta, um das maximale Crewgewicht von 350kg nicht zu überschreiten. Am Ende waren leider trotz fehlender Kleider und Essenverbot auf der Hinfahrt 3 kg zu viel auf der Waage. Glücklicherweise reisten die Aachener nur zu dritt an, da ein Crew-Mitglied wegen Corona-Angst abgesagt hatte. Das Los wählte Marie als neues Crew Mitglied für Aachen. Ihr gefiel es so gut, dass wir sie am Ende fast dort lassen mussten. Eine Win-Win Situation sowohl für die ASK als auch für die ASV (Aachen).

 

Bekanntschaften:

Insbesondere das Kennenlernen der anderen studentischen Crews aus Deutschland und Europa war ein toller Beitrag zum Gelingen des gesamten Events. Die Annäherungsversuche auf Instagram zu den französischen Frauencrews scheiterten jedoch kläglich :D
Zur Verabschiedung schenkte uns Olivier (Präsident des ausrichtenden Segelklubs) allerlei T-Shirts, Pullover, Mützen und freute sich riesig über die von uns geschenkten zwei Flaschen Hoepfner.

 

Bootsfeedback

Sportliches 8m Boot mit 34,5qm Segelfläche am Wind und 65qm Gennaker. Gesteuert wird mit Pinne, was ein sehr direktes Feedback zulässt. Trimmanleitung online verfügbar (http://www.j80.de/images/files/J80_Trimm_Manoever_040526.pdf).

 

Fazit:

Die Trophée de l'île Pelée  ist ein tolles Event, bei dem wir alle im nächsten Jahr wieder teilnehmen wollen. Die lange Anfahrt wird durch die super Organisation, tolle Boote und eine hochklassige Regatta mehr als ausgeglichen. Zusammengefasst eine super Möglichkeit erste Regatta-Luft zu schnuppern, sportlich zu segeln und eine Menge Spaß zu haben.

 

Datum: 10.03.20 - 14.03.20
Revier: Außenrade von Cherbourg
Skipper: Laurens, Johannes
Boot: J80
Crewstärke: 4
Studentische Teilnehmer: 9
Start- & Zielhafen: Cherbourg
Typ: Up & Down
Beste ASK-Platzierung: 20
Klasse: Einsteiger
Projektleiter: Laurens
Bericht: Fabian