Di 26.03.

Drei Crewmitglieder waren schon über Nacht per Auto von Karlsruhe angereist. Nachdem der Mistral am Montag mit bis zu 45kn Wind aufgewartet hatte, erlebte der erste Teil der Crew am Dienstag bereits einen aufregenden Segeltag bei 15-20kn Wind. Abends wurde die Crew durch die per Flugzeug angereisten Thomas, Arne und Jana vervollständigt. Sie wurden auch schon mit leckeren Spaghetti-Carbonara erwartet. In Vorfreude auf die bevorstehenden Segeltage klang der Abend gemütlich aus.

Mi 27.03.

Der Tag startete mit Einkaufen und dem Klarmachen der askew. Bei eher wenig Wind, aber dafür Sonnenschein gings dann raus aufs Mittelmeer. Da wir extra zwei Sextanten (von der ASK und privat) dabeihatten, wurden diese mangels aufregender Segelbedingungen gleich ausgiebig getestet. So wurde auch die Segelstellung ab und zu eher danach gestellt, dass die Leute mit Sextant gute Sicht hatten. Für einige von uns war dies der erste Kontakt mit diesen spannenden Geräten, wirklich spannend, dass früher nur dadurch die Positionen bestimmt wurden.

Eine Kreuz in der Nähe von vielen auf Reede liegenden Tankern endet am frühen Abend in einer kleinen Bucht zwischen Port Napoleon und Marseille. Es gab selbst-filetierten Fisch mit leckerem Risotto und dem ein oder anderem Glas Wein und Rum zu Abend.

Do 28.03.

Nach einem gemütlichen Frühstück im Cockpit lichteten wir gegen 10 Uhr den Anker. Der Wind war von der Stärke her leider so schwach wie am Vortag, dafür hat er aber nach einiger Zeit in eine für uns günstige Richtung gedreht. Diesen Dreher nutzen wir, um den Spinnaker auszupacken. Zu den Schiften wechselten wir auf doppelte Schotführung und kamen bei minimaler Windstärke mit entschleunigten 1-3 Knoten Bootsspeed vorwärts. Für die Mittagspause suchten wir uns eine süße kleine Bucht aus. Navionics hatte hier nur 0,5m Tiefe. Die gute alte Handseekarte zeigt aber über 3m Tiefe, weshalb wir uns doch hinein trauten. Die Seekarte behielt recht, und als Krönung gab es feinstes Tiramisu à la Mathias zur Kaffeepause.

Da unsere Batterien langsam aber sicher leer waren, benutzten wir beim zweiten Schlag des Tages den Motor unterstützend zu den Segeln. Auf dem Weg zur Übernachtungsbucht in Insel „Les Iles“ direkt in der Marseiller Bucht kreuzten wir die Linie von Costa-Fähre. An unserem Ankerspot erlebten wir einen sehr schönen Sonnenuntergang in der fast einsamen Bucht: es gab noch zeltende zwei Kajakfahrer am Ufer. Zur Feier des schönen Segeltages sprang ein Teil der Crew ins mit 14°C doch noch etwas frische Mittelmeer.

Fr 29.03.

Bis zum frühen Morgen war es ordentlich windig, nach dem Frühstück war der Wind aber leider fast ganz eingeschlafen. Darum haben wir erstmal ein bisschen am Boot gebastelt und Punkte der Arbeitsdienstliste abgehakt. Während der Arbeiten frischte der Wind wieder auf, so dass wir bei bis zu 12kn aus unserer Ankerbucht rausfuhren und die Insel umrundeten. Sobald es die Windrichtung zuließ, setzten wir nochmal den Spi und brausten am bekannten Chateau d’If vorbei in Richtung Marseiller Hafeneinfahrt. Als wir im Marseiller Sporthafen angelegt hatten, traf sich unser Skipper mit schon angereisten Teilnehmern der Nachfolgecrew um sein Auto und den Regattahänger aus Port Napoleon zu holen.

Der Rest der Crew schlendert den Nachmittag durch den Hafen und gönnte sich guten Rosé und Snacks in einem Café direkt an der Hafenkante.

Abends gingen wir dann zusammen mit Oli von der Nachfolgecrew das stadttypische Essen Boullabaise im 3-Sterne-Restaurant essen. Anschließend gönnten wir uns noch ein paar Bier/Cocktails/Anisschnaps in einer gutbesuchten Kneipe im Ausgehviertel direkt am Hafen.

Sa 30.03.

Ursprünglich war der Samstag als Sightseeingtag in Marseille geplant. Aber da die Nachfolgecrew erst am Nachmittag anreiste und das Wetter einfach zu einladend war, stimmte die Crew dem Vorschlag noch einmal Segeln zu gehen gesammelt zu. Beim Auslaufen in die Bucht waren jetzt auch etwas mehr Boote als an den Vortagen unterwegs, ein sonniger Samstagmorgen eben.

Wir segelten wieder Richtung der Insel inmitten der Bucht. Den ersten Teil der Strecke matchten wir uns mit einem französischen Boot. Bis dieses gerade weiterfuhr, während wir erneut die Insel umrundeten und dabei auch unseren alten Ankerplatz erspähten. Im Sinne des Type Ratings wurde heute auch von einigen Crewmitgliedern der Motor genau inspiziert. Und vor der Mittagspause zogen wir dann auch noch die knallorangene Sturmfock hoch. Wir können berichten: sie funktioniert!

Nach dem Mittagessen auf der Terrasse eines Inselrestaurants wurde dann das Trysegel gehisst. Zufällig zu dieser Aktion war eine professionelle TP52 in unserer Nähe unterwegs, und es war nicht ganz klar wer hier wen genauer beobachtete. Am frühen Nachmittag ging es zurück in den  Marseiller Hafen, um das Boot für die Übergabe klar zu machen.

Und dann war der TypeRating-Törn auch schon vorbei. In verschiedenen Grüppchen machte sich die Crew auf den Weg zurück nach Deutschland.

Es waren einige sehr schöne und lehrreiche Tage. Vielen Dank an die Organisatoren Martin und Thomas, diese Törn-Art ist wirklich super für angehende askew-Skipper, um das Boot in Ruhe kennen zu lernen und Dinge auszuprobieren.

 

 

Datum: 26.03.19 - 30.03.19
Revier: Marseille
Skipper: Martin
Boot: askew
Crewstärke: 6
Start- & Zielhafen: Port Napoleon
Zurückgelegte Seemeilen: 68
Projektleiter: Martin
Bericht: Jana