Gegen Sonntagabend hatten alle acht Crewmitglieder der Phoenix den kleinen Hafen in der Kieler Bucht erreicht und verbrachten die erste Nacht im Hafen, um sich mit dem Boot vertraut zu machen. Am nächsten morgen, nachdem der ganze Proviant in allen Ecken des Bootes verstaut wurde, ging es endlich los, aus der Kieler Bucht hinaus nach Dänemark in Richtung Insel Fynn. Nachdem wir etwa 30 Seemeilen zurückgelegt hatten und bei leichter Brise die wunderbaren Segeleigenschaften der 41 Fuß Yacht kennengelernt hatten, verbrachten wir die 2. Nacht des Törns in dem malerischen Hafen von Bagenkop auf Langeland. Dieser Hafen diente als Ausgangspunkt des, von unserem Skipper Julius, geplanten Törns.
Vom Dienstagmorgen an ging es los gegen den Uhrzeigersinn einmal um Fynn herum, von Bagenkop bis nach Sonderborg. Eine Reise, die mit dem schönsten Sonnenschein begann, die ganze Nacht dauerte und in der wir nicht nur zwischen dem vielen Schiffverkehr hindurchnavigierten, sondern die uns auch unter einer der größten Brücken Europas vorbei führte der Storebæltsbroen, der Brücke die quer über den großen Belt führt. Der große Schlag begann mit konstantem Südwestwind, sodass wir auch die Möglichkeit hatten unter Spi zu segeln. Durch die Nacht hindurch flaute der Wind soweit ab, dass wir im Nordwesten der Insel Fynn gezwungen waren bis nach Sonderborg zu Motoren. Dort wollten wir den Hafen vor einer angekündigten Sturmfront erreichen. Mit den ersten Regentropfen legten wir nach über 24 Stunden in Sonderborg an. Der Folgetag bot mittags bestes Wetter, sodass alle nochmal in der Box An- und Ablegen üben konnten bevor die richtige Sturmfront am Abend hereinzog. Auf den Sturm im Hafen wartend, konnte die Zeit sowohl zum Kauf der erfrischenden Kaltgetränke genutzt werden, als auch für einen Stadtbummel mit Hot Dogs und Softeis oder gar eine Badepause in der ziemlich warmen Ostsee. Mitten in der Nacht jedoch stieg plötzlich das Wasser über 30 cm an und der Wind peitschte mit mehr als 40 Knoten los. Die meisten der im Hafen liegenden Boote waren plötzlich von diversen Taschenlampen angeleuchtet und die meisten überprüften ihre Leinen und Fender. Auch unser Skipper war alle paar Minuten an Deck, wir verlegten zusätzliche Leinen und passten unsere Fender an. Der nächste Morgen Boot jedoch eine Überraschung, zwar hatten wir kein anderes Boot berührt, doch dafür hatte sich etwas ganz anderes verändert. Der Wasserpegel war um über 2 Meter gefallen, was zu einer ziemlichen Klettertour auf den Steg führte.
Mittwochs in Sonderborg angekommen, konnten wir Samstagmittag den Hafen endlich wieder verlassen und machten uns nur mit dem Vorsegel bei Wind, der in Böen 40 Knoten erreichte, und der noch aufgestauten Welle zurück nach Langeland. Je mehr das Vorsegel auf unserem raumen Kurs eingerollt werden musste, desto mehr Spaß machte zwar das Steuern, doch umso stärker wurde auch der Wind. Ohne dass der Wind nachgelassen hatte, legte Julius unser Boot mit der gesamten Crew souverän in Bagenkop an. Am Sonntag ging es dann nur noch auf am Wind zurück nach Kiel um das Boot Montagmittag wieder zurückzugeben.
An dieser Stelle nochmal vielen Dank an die gesamte Crew der Phoenix für den tollen Törn, besonders an unseren Skipper Julius, für die gesamte Planung und Durchführung des Ostseetrainings.