Zum inzwischen 6. Mal hat nun eine ASK-Crew am Kornati Cup teilgenommen. Die Regatta, die vom österreichischen Charterservice Pitter ausgerichtet wird, findet wie der Name schon ahnen lässt im malerischen Segelrevier der Kornaten (Kroatien) statt. Auch dieses Jahr gab es ein umfangreiches Begleitprogramm mit viel gutem Essen, Livemusik, Freibier und Kornaticup TV/ Magazin, in der auch wir an Tag 5 vertreten waren
Die Wettfahrten teilten sich in Up and Down Kurse und Navigationsfahrten auf. Dieses Jahr trat die ASK mit ihrer Crew und der Lavsa in der Einheitsklassen Bavaria Cruiser 45 mit Gennaker an. Das offizielle Teilnehmerfeld waren die Klassen der ORC mit Spinnaker, ORC ohne Spinaker, Bavaria Cruiser 41S, Bavaria Cruiser 45 und Katamarane. In unserer Einheitsklasse waren 27 Boote gemeldet. Insgesamt waren dieses Jahr 107 Mannschaften am Start.
Insgesamt verbrachten wir zehn Tage in Kroatien. Davon sollten die ersten fünf Tage trainiert werden. Der Kornati Cup fand dann, mit vier Wettkampftagen, in der zweiten Hälfte unseres Aufenthaltes statt. Besonders an diesem Törn war, dass wir neben Regattaanfängern auch einen Trainer (Achim) vom Libera Yachtclub Chiemsee (LYCC) dabeihatten, der über mehrere Jahrzehnte Regattaerfahrung verfügt und den Kornati Cup auch schon gewonnen hat. Unsere Ziele waren, neben einer guten Platzierung im Mittelfeld bei der Regatta, soviel wie möglich von unserem Trainer zu lernen und natürlich eine Menge Spaß zu haben.
Es waren ereignisreiche zehn Tage in den Kroatien, in denen wir alle eine Menge dazu gelernt haben und vor allem als Team sehr viel Spaß hatten. Das Wetter hat leider nicht ganz mitgespielt - am Anfang war es zu viel Wind, am Ende schlief der Wind ein. Die Crew hat jedoch super harmoniert, was bestimmt auch an unserem super Skipper Oliver lag. Zum Schluss hat es nur für Platz 19 von 27 gereicht, wobei die Hälfte der Crew zum ersten Mal Regatta und noch nie ein Gennaker gesegelt ist. Dennoch, mit ein paar Läufen mehr hätten wir es bestimmt in die erste Hälfte geschafft.
Danke auch noch einmal an unseren Coach Achim Salcher, der uns mit seinem Wissen und Humor in jeder Hinsicht bereichert hat!
Nun ausführlich - mit Humor geschrieben:
Nachdem wir (sechs von acht Crewmitgliedern) uns pünktlich um 22:00 Uhr am IEH trafen und noch einen kleinen Zwischenstopp in Durlach einlegten um Leichtwindschoten, Blöcke und die Battleflag einzupacken, machten wir uns gegen 23:00 Uhr endgültig auf dem Weg nach Kroatien. Die zwei restlichen Crewmitglieder kamen erst am Freitag dazu. Nach einer anstrengenden Nacht erreichten wir gut gelaunt um 09:30 in der Marina Dalmacija in Sukosân. Begrüßt wurden wir dabei mit Windstärke 8 bis 9 aus Süden.
Nach unserer Ankunft macht sich unser Skipper auf den Weg zum Vercharter und der Rest der Crew verschafft sich einen ersten Überblick über die Marina. Gegen 11 Uhr konnten wir wie vorab besprochen unsere Bavaria übernehmen und uns einrichten. Der Vercharterer empfahl uns dabei heute nicht mehr auszulaufen, da der Wind im Lauf des Tages nicht abflauen solle. Während die eine Hälfte der Crew Taschen und Proviant verstaute, macht sich die andere Hälfte auf zum Supermarkt. Wir blieben den restlichen Tag im sicheren Hafen, sodass wir anfingen unser Mittagessen/ Abendessen gegen 16 Uhr (Chili con Cane) zu kochen und den Tag gemütlich unter Deck ausklingeln ließen. Nach der anstrengenden Fahrt, in der Nacht zuvor, fielen auch alle früh ins Bett.
Leider brachte Tag zwei keine Wetteränderung mit sich, sodass weiterhin konstante 8-9 Windstärken, in Boen 10 durch den Hafen zogen. Wir mussten wohl oder übel einsehen, dass es auch heute kein Sinn machte auszulaufen. Der Tag wurde jedoch mit einem Theorieblock Manöver vormittags und einem Theorieblock Regattaregelkunde Nachtmittags produktiv genutzt.
Am dritten Trainingstag bereiteten wir uns vormittags auf die Ankunft unserer fehlenden zwei Crewmitglieder Thomas und Achim vor. Die sich jedoch durch viel Verkehr und Stau auf 14 Uhr herauszögerte. Aufgrund der weiterhin schlechten Windbedingungen und der übermüdeten Ankömmlinge wurde auch der Freitag zum Hafentag. Doch auch dieser wurde produktiv genutzt. Unter Anleitung von Coach Achim wurde das Boot nochmals komplett durchgecheckt und für das geplante morgige Auslaufen vorbereitet. Dabei wurde unteranderem alle Verbindungen kontrolliert, das Rigg nachgemessen und neu eingestellt, der Gennaker gepackt und die Segel mit Strömungsbändseln beklebt.
Mit selbstgekochtem Gemüsecurry mit Reis zum Abendessen und einem spektakulären Sonnenuntergang lies die nun komplette Crew den Abend aufklingen und freute sich auf dem morgigen Tag, der 15kn Wind und Sonne versprach.
Nach drei Hafentagen in Folge konnten wir am vierten Tag unserer Reise endlich richtig loslegen und mit der kompletten Crew an Bord auslaufen. Die Vorfreude beim Frühstück war riesig und alle waren gespannt, wie wir uns als Team mit Coach Achim zurechtfinden würden. Bei optimalen Bedingungen für erste Trainings- Manöver fanden wir schnell eine gute Teameinteilung und konnten Schiff und Material kennenlernen. Gegen Mittag liefen wir zum ersten Mal im Hafen von Biograd ein, um mit kurzer Wartezeit die Regattaanmeldung durchzuführen und um eine kleine Stärkung zu uns zu nehmen. Danach stand weiteres Manövertraining auf dem Programm. Dabei lag der Fokus besonders auf dem Gennaker, da ein Großteil der Crew nur wenig Erfahrung mit diesem „großen Teil“ hatte. Am Abend ging es wieder zurück nach Biograd. Nach gelungenem Anlegemanöver wurde gemeinsam gekocht – Wein und Cuba durften dabei nicht fehlen.
Bei bis zu 20 Knoten Wind machte das Manövertraining am fünften Trainingstag richtig Spaß. Mit vielen wertvollen Tipps von Coach Achim konnten wir uns immer besser einspielen. Dabei wurde deutlich, dass sich ein wahres Team um Skipper Oliver gefunden hatte.
Abends fand die offizielle Eröffnungsfeier des Kornati-Cups statt. Ausgestattet mit den neuen ASK-Jacken mischten wir uns unter die restlichen gut 720 Teilnehmer und genossen im Sonnenuntergang unser wohlverdientes Anlegebier. Nach offizieller Begrüßung durch Regatta-Leitung, Sponsoren und Celebrities wurde der Kampf um das Buffet eröffnet und wir genossen bei musikalischer Untermalung von Keyboard- Toni *viel zu laut zum Unterhalten* kulinarische Spezialitäten aus der Region.
In der anschließenden Nacht hatte ein Segler vom Team „Men at Work“ noch eine ganz besondere Teambuilding-Maßnahme für uns vorbereitet: Um ca. 04:00 Uhr morgens übten wir uns im interkulturellen Austausch mit Australien und geleiteten einen verwirrten Besucher auf der Suche nach einem Schlafplatz von unserem zu seinem Boot. Jim und Jack dankten uns sehr.
Beim Frühstück am sechsten Tag war die Anspannung vor den ersten Wettfahrten deutlich zu spüren. Wir waren hoch motiviert und heiß darauf, dass es endlich richtig losging. Bei zwei bis drei Windstärken sollten zwei Ups & Downs gesegelt werden. Bisher hatten wir nur theoretisch über den Start-Ablauf gesprochen und dann ging auf einmal alles ganz schnell: 5-Minuten-Schuss, ein paar taktische Tricks von Coach Achim und uns gelang ein Nullstart. Auf der anschließenden Kreuz hielten wir uns im Mittelfeld, doch nach der Wende kam die erste Ernüchterung. Unter Wettkampfbedingungen klappte das mit dem Gennaker doch nicht ganz so gut, wie gewünscht. Nachdem wir das Chaos auf dem Vorschiff beseitigt hatten, konnten wir noch ein paar Plätze gut machen und fuhren mit Platz 20 von 27 in unserer Klasse ein passables Ergebnis ein.
Die zweite Wettfahrt an diesem Tag verlief sehr ähnlich. Die Konkurrenz, bei der einige Profis- bzw. Halb-Profis dabei waren, war verdammt schnell und wir hatten schon wieder ein paar kleinere Probleme mit dem Gennakeraber unsere kleineren Gennakerfehler wurden weniger. Aufgrund einer heißen Luvtonnen-Rundung mit Bahnmarken-Berührung trotz Innenraum, konnten wir unsere Platzierung leider nicht verbesseren: Platz 21.
Besonders durch einige kleine Fehler war der Lerneffekt an diesem ersten Regatta- Tag sehr hoch und am Abend wurde der Tag beim Essen in der Traumkulisse von Piskera lebhaft und mit voller Begeisterung analysiert. Beim Weintasting mit Live- Band klang der Abend in gemütlicher Atmosphäre aus. Dabei hatte sich die Motivation noch einmal gesteigert.
Am Dienstag, unserem zweiten Regattatag, wurden wir im traumhaften Piskera von Sonnenstrahlen geweckt. Der Wind war lau, aber die Stimmung gut. Gegen 10 Uhr liefen die Boote nach und nach aus, um sich während der zwei folgenden Navigationsfahrten gegenseitig zu messen. Leider wurden wir bei der ersten Fahrt aufgrund eines aufgegangenen Schäckels und dadurch kurzzeitig außer Kontrolle geratenen Gennakers von Pech heimgesucht. Der zweite Kurs jedoch konnte unserer Motivation keinen Abriss tun und wir wurden belohnt: Nach einer guten Performance ergatterten wir bei circa drei Windstärken den respektablen 9. Platz und kletterten zum ersten Mal unter die Top Ten.
Geschafft, aber voller Freude über den guten abschließenden Lauf erreichten wir gegen Abend die Marina auf Zut. Auch hier war die Marina an einer sonst naturbelassenen Insel angesiedelt, wodurch eine sehr schöne Atmosphäre geschaffen wurde. Neben dem Essen am Steg, gab es später wieder Live-Musik durch einen Saxophonisten. Zudem nutzten wir die Gelegenheit um uns die neue C57 von Bavaria von innen anzusehen, mit der Crew zu plaudern und Kontakte zu knüpfen.
Schon nach dem Aufwachen war klar: Erstmal Flaute! Aber der Wetterbericht versprach für den Verlauf des Tages noch eine frische Brise Wind. Gegen Mittag wurde dann bei zwei bis drei Windstärken der Startschuss für eine Navigationsfahrt gegeben. Die Strecke zog sich, aber in einem nervenaufreibenden Endspurt gegen Gegner und Strömung kurz vor dem Hafen von Biograd konnten wir unsere Verfolger hinter uns lassen und den 18. Platz sichern. Einige Meter vom Hafen entfernt wurde für uns ein reichhaltiges Buffet bereitgehalten, bevor nach dem Essen ein Stand Up Paddle Contest zwischen zehn, zuvor ausgelosten, Crews im nahegelegenen Wasserballstadion von Biograd ausgetragen wurde. Das Ziel auf einem Surfbrett stehend mithilfe eines Paddels das Becken einmal auf und ab zu fahren, wurde unterschiedliche professionell gelöst, trug aber durchweg zur Erheiterung des Publikums bei.
Für den letzten Wettkampftag wurden die Erwartungen schnell gedämpft. Beim Frühstück verkündete der Wettkampfleiter, dass für heute noch keine Route geplant sei, da der vorhergesagte Wind eine Geschwindigkeit von 5 knoten nicht überschreite. Trotzdem machten sich gegen zehn Uhr alle Boote auf, um dem Startboot hinterherfahrend nach Wind zu suchen. Bei drehendem Wind wurde eine Route festgelegt, die Startlinie einmal verlegt und dann schließlich doch die Freigabe für eine Navigationsfahrt erteilt. Nach ganz respektablen Wind anfangs, flachte der Wind ab und der Verlauf wurde zäh. Wir waren zwar ziemlich gut platziert, aber mit dem Abbruch der Wettfahrt machte uns die Wettfahrtleitung einen Strich durch die Rechnung. Unter Motor ging es für uns direkt nach Sukosan, den Heimathafen unseres Bootes. Thomas und Achim verließen uns kurz nach dem Anlegen wieder gen Heimat und die verbleibende Crew machte sich bald mit dem Auto auf zur Abschiedsfeier im wenige Kilometer entfernten Biograd. Nach reichhaltigem Buffet und der Siegerehrung ließen wir den Abend in aller Ruhe auf unserem Boot ausklingen und genossen die letzten Stunden in Kroatien.
Nach einer kurzen Nacht konnten wir morgens sehr zügig unser Boot übergeben und traten schon gegen 10 Uhr unsere Heimreise nach Karlsruhe an. Mit einem kurzen Zwischenstopp am Chiemsee, wo wir Oliver absetzten, kamen wir ohne große Zwischenfälle abends um 10 Uhr wieder in Karlsruhe an.