Samstag ist Regattatag. Nach Startverschiebung, gelungenem Start, kurzer Kreuz inklusive Ausreffen geht es auf Raumwindkurs Richtung Westtonne. Divine Caroline surft die Wellen hinunter. Bei 25 Knoten Wind stehen stolze neun Knoten auf der Logge. Trotz kalter Temperaturen und tückisch kurzer Ostseewelle; so macht Segeln richtig Spaß.

Wie in den vergangenen Jahren stellt die ASK auch 2016 wieder eine Crew für die Einsteiger Regatta Nautic Youngstars in Heiligenhafen. Bei der Abfahrt Donnerstagmorgen sieht man in verschlafene Gesichter. Die O-Phase vorige Woche hat ihre Spuren hinterlassen. Wie könnte man den also Tag besser als mit einer 9 stündigen Autofahrt nutzen.

In der Marina von Heiligenhafen angekommen, bietet das gemeinsame Abendessen Gelegenheit für die in Teilen noch untereinander unbekannte Crew sich kennen zu lernen. Dabei ist die Besetzung eine schöne Mischung aus erfahreneren Teilnehmern der Veranstaltung und Regatta-Novizen, die hier in Heiligenhafen erste Erfahrungen sammeln dürfen. Das Event ist hierzu ideal geeignet. Mit der geltenden Altersbeschränkung für die Crew, gehört die Karlsruher Studentencrew schon zu den Älteren der rund 36 teilnehmenden Crews. So wird man später im Waschhaus Zeuge längst ungewohnter Gespräche über störende Zahnspangen und drückende Weisheitszähne. Ohne Zahnspange aber immerhin mit gründlich geputzten Zähnen geht´s nach gemütlichem Zusammensitzen irgendwann ins Bett.

Mehr oder weniger ausgeschlafen beginnt der nächste Tag mit Warten. Warten darauf, dass der Wind ein wenig nachlässt und den für die Bootsabnahme benötigten Vertreter des Charterunternehmens. Der, dann angekommen, es bei dem Wind für die beste Idee hält, uns nach eigener Aussage im Hafen fest zu quatschen. Nach verbalen Ausflügen zu Seeschifffahrtsstraßen mit drei F und der amerikanischen Präsidentschaftswahl, sind irgendwann die Formalien geklärt und es kann bei jetzt gutem Wind ablegt werden. Auch wenn der Tag schon deutlich älter als geplant ist, wird die verbliebene Zeit zum Manövertraining genutzt. Erstes Fazit: Divine Caroline mit ihren 43 Fuß ist flott unterwegs.

Beim Anlegen dann die erste Herausforderung für die Crew. Bei in Böen bis zu 30 Knoten wollen Hafenmanöver gut überlegt sein. Hierzu wird kurzer Hand eine Vorleine schräg gegenüber der Box am dortigen Dalben festgemacht. Ein Vorgehen, das Ruhe verschafft und auch in der Nachbarschaft Beachtung erfährt. Rolf aus Hessen holt für die heimische Hafenmanöver-Sammlung gleich seine Videokamera heraus. Sicher in der Box vertäut, wird schließlich gekocht und gegessen.

Der nächste Morgen beginnt dann wie der vorige. Warten ist angesagt. Der Wind ist für einen Start der Regatta noch zu stark. Nach zwei Stunden hat der Wind dann doch eine Einsicht und lässt wie prognostiziert nach. Die Wettfahrt kann also beginnen. Der Start läuft nach Plan. Die Divine Caroline positioniert sich gleich im vorderen Feld und hält diese Position. Das Rennen ist noch jung, da lässt der Wind weiter nach. Am Ende eines Amwindkurs Richtung Luvtonne wird vor dieser ausgerefft.  Neuer Kurs mit raumschots einfallendem Wind. Mittlerweile ist nur noch das Favoritenboot vor der Divine Caroline zu sehen. Mit stolzer Geschwindigkeit geht es Richtung Tonne.

Dass eine junge Crew manchmal auch ein wenig Lehrgeld bezahlt zeigt sich beim nächsten Wendemanöver, das nicht optimal läuft, mit einem Strafkreis um die Tonne endet und sich sicher nicht ganz so gut auf die Platzierung auswirkt. Nichtsdestotrotz geht es weiter. Schließlich muss noch die eine oder andere Seemeile Richtung Ziel aufgekreuzt werden. Dort angekommen, kann zunächst nur gemutmaßt werden für welche Platzierung es gereicht hat. Eine weitere Wettfahrt gibt es aufgrund des schon fortgeschrittenen Tages nicht.

Am Abend bei der Siegerehrung dann die Auflösung. Die Karlsruher Studenten von der ASK belegen den siebten Platz. In der Crew ist man mit dem Ergebnis zufrieden. Auch die anderen Crews der Veranstaltung wirken bei der Siegerehrung alles andere als betrübt. Generell gilt: Bei den Nautic Youngstars wird Seemannschaft unter den Crews großgeschrieben und der Spaß steht im guten Einklang zu seglerischen Ambitionen.

Die ASK kommt somit trotz des kalten Wetters sicher gerne wieder nach Heiligenhafen zu den Nautic Youngstars.

Datum: 13.10.16 - 16.10.16
Revier: Ostsee - Fehmarnsund
Skipper: Markus Swarowsky
Boot: Hanse 430e
Crewstärke: 6
Start- & Zielhafen: Heiligenhafen
Zurückgelegte Seemeilen: 58
Typ: Up & Down
Beste ASK-Platzierung: 7./35
Klasse: Einsteiger
Projektleiter: Charlotte Marquardt
Bericht: Jonas Waldvogel