Am frühen Samstagmorgen haben sich acht wackere ASK-Wikinger zusammengefunden, um gemeinsam an den Bodensee nach Langenargen zu sprinten. Dort wurden sie nicht nur von nasskaltem Wetter, sondern auch von einem freundlichen Vercharterer, zwei segelbereiten J/80 Booten und zwei aufblasbaren Bojen empfangen.
Unser Plan war, mit zwei baugleichen Booten ein frühsommerliches Regattatraining auf dem Bodensee durchzuführen. Dazu haben wir uns Bojen gemietet, die wir als Lee/Luvtonnen platzieren wollten. Wie es zu erwarten war, waren wir mehr oder weniger die Einzigen, die sich so früh im Jahr auf den See begeben wollten. Die beiden J/80, standesgemäß mit Gennaker ausgerüstet, wurden extra für unsere Charter gewässert und entsprechend vorbereitet. Eine der J/80 hatte sogar ihre Jungfernfahrt vor sich.
Nach der Bootsübernahme und der obligatorischen Sicherheitseinweisung ging es am frühen Nachmittag los. Das Wetter lässt sich so beschreiben: Nieselregen, 5°C, wenig bis gar kein Wind. Ein Traum. Die Stimmung an Bord konnte aber dennoch kaum besser sein. Jedes Boot war mit vier Leuten besetzt, bei den vielen Manövern hatten also alle was zu tun. Außerdem waren auf beiden Booten sowohl Segelanfänger als auch -erfahrene an Bord.
Neben den geplanten Up-and-Downs wurden auch spannende Manöver zum Bojenlegen und -umlegen gefahren. Da wir nicht mit kilometerlangen Ankerleinen hantieren wollten, haben wir uns eine Treibanker-Konstruktion erdacht, die sich allerdings nicht unbedingt als 100%ig perfekt erwies. So manchem Crewmitglied ist es vorgekommen, als ob die Dinger schneller vertrieben sind als wir segeln konnten.
Als der Wind am Samstagnachmittag dann völlig einschlief, sind wir wieder Richtung Hafen gefahren. Nachdem wir uns aus unseren vielschichtigen Thermokleidungen gepellt haben, sind wir nach Lindau aufgebrochen um dort zu speisen und uns aufzuwärmen. Auf dem Rückweg nach Langenargen wurde dann noch der einzige Einweggrill der näheren Bodensee-Umgebung ("Guidos Grillbox") samt Zubehör aufgetrieben. Es war deutlich zu merken, dass zu dieser Jahreszeit die Touristenströme noch nicht bis an den Bodensee vorgedrungen sind. Der Abend an der Marina in Langenargen verlief entsprechend.
Geschlafen haben wir auf den beiden Booten, die immerhin mit je vier Polstern ausgestattet waren. Anzumerken ist, dass die Außentemperatur unter den Gefrierpunkt fiel. Wir mussten am nächsten Morgen stark aufpassen, nicht auf den Eisplatten auszurutschen, die sich über Nacht auf den Booten und Stegen gebildet hatten. Glücklicherweise konnten wir ein reichhaltiges Frühstück in einem warmen Restaurant an der Marina zu uns nehmen.
Danach, und nachdem wir das restliche Eis aus den Großsegeln geschüttelt hatten, haben wir wieder abgelegt um den Tag mit Segeln zu verbringen. Der Sonntag sollte ein hervorragender Segeltag werden: Gegen Mittag kam die Sonne raus und der Wind nahm zu. Die Positionen an Bord konnten durchgetauscht werden, sodass sich jeder mal ausprobieren konnte.
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Die Übergabe der Boote am späten Nachmittag verlief gewohnt reibungslos, sodass wir gewaschen und wohlgeordnet die Rückreise antreten konnten, bei der nur vereinzelt Thermoskannen verloren gingen bzw. Kratzer davongetragen haben.
Wir: Raimund, Michael, Fabian, Leoni, Rüdiger, Dominic, Zoya und Birger |
Alles in allem war es ein sehr gelungenes Wochenende und ein hervorragender Start in das Segeljahr 2011, den die Teilnehmer wohl noch lange in Erinnerung behalten werden.