Zum sechsten Mal fand die Internationale Bodensee Quer Regatta statt und wurde in 2012 wieder vom Yachtclub Langenargen (YCL) ausgerichtet. Die ca. 25 km lange Regattabahn führte vom YCL quer über den Bodensee nach Süden bis zur Wendemarke in der Rorschacher Bucht. Von dort aus ging es zurück nach Langenargen. Die ASK war mit zwei J/80 und 10 Seglern dabei. Zusätzlich war Thorsten Schäuble mit seiner Skippi 750 Performance Cruiser dabei, so dass wir wieder starke ASK-Präsenz zeigen konnten! Insgesamt waren ca. 120 Yachten am Start.
Während die Crew der ASK Enjoy bereits am Donnerstagabend anreiste, um den gesamten Freitag zum Training nutzen zu können, kam die Crew der ASK Juwel am frühen Freitagmittag in Langenargen an. Da alle Einkäufe und sonstigen Vorbereitungen im Vorfeld erledigt wurden, konnten wir gleich nach der unkomplizierten Bootsübergabe bei Georg’s Yachtservice auslaufen. Beide Boote waren in hervorragendem Zustand!
Die ASK-Crews machten sich am Freitag mit den agilen J/80 Booten vertraut, übten Manöver (Wenden, Halsen, Gennaker setzen, bergen, Halsen mit Gennaker, etc.) und tasteten sich an den richtigen Segeltrimm heran.
Während die Crew der ASK Juwel (4) in den vier Kojen auf der J/80 übernachtete, bevorzugte die Crew der ASK Enjoy (6) zwei Zelte auf dem nahegelegenen Campingplatz. Da später angereist lief die ASK Juwel am Freitagabend erst mit den letzten Sonnenstrahlen wieder in den Hafen von Langenargen ein.
Am Abend stieg im Festzelt beim Yachtclub noch eine kleine Party, die allerdings erst spät - mit dem Eintreffen der ASK Juwel - startete. Wir nutzten die Chance, erste Kontakte zu den übrigen Regattateilnehmern aufzubauen und kamen gleich mit dem Sieger des letzten Jahres ins Gespräch, der sich die Party am Vorabend natürlich auch nicht entgehen ließ…
Der Samstagmorgen begann bei herrlichem Sonnenschein mit einem Weißwurstfrühstück neben dem Festzelt vom Yachtclub. Der Regattastart war erst für 13:00 Uhr geplant, so dass viel Zeit für einen besonders gemütlichen Tagesbeginn blieb: Sail Fast, Live Slow…
Um 11:00 Uhr fand dann die Steuermannbesprechung im Festzelt statt. Nachdem zahlreiche Fragen geklärt waren, eilten die Skipper zu ihren Crews, um die Boote klar zu machen und auszulaufen. Der Weg vom Yachtclub Langenargen in die Ultramarin-Marina führt durch ein Waldstück und über die Argen-Brücke, so dass der Frühsport auch abgehakt war.
Während der Steuermannbesprechung organisierten die beiden ASK-Crews noch einen umfangreichen Vorrat an Snacks für die Regatta und gegen 12:00 Uhr ging’s dann endlich los Richtung Startlinie. Der Wind kam aus südlicher Richtung, so dass wir Am Wind gen Süden starteten. Bei ca. 120 Yachten und sehr wenig Wind, gab es das auf dem Bodensee übliche Gedränge auf der Startlinie. Einzelne Boote mussten sich immer wieder voneinander abdrücken, um nicht zu kollidieren. Ein Boot hangelte sich gar entlang des Startschiffes und positionierte sich damit weit in Luv.
Die ASK Enjoy erreichte eine sehr gute Startposition und bekam schnell freie Winde. Bei der ASK Juwel dauerte das Unterfangen ein paar Minuten länger.
Nach einer Weile entschieden sich einige Boote, abzufallen und mehr nach Osten zu segeln. Die dritte J/80 in unserer Startgruppe setze gar den Gennaker. Die ASK Enjoy folgte ihr, während die ASK Juwel taktisch mit der Rheinströmung in einem westlichen Bogen nach Süden segelte und dabei Am Wind blieb. An der Wendemarke war die dritte J/80 in unserer Startgruppe den beiden ASK-Booten weit voraus, die nur wenige Minuten voneinander entfernt waren.
Ab hier begann eine Aufholjagd der ASK Juwel gegenüber der ASK Enjoy. Der Wind kam immer noch aus südlicher Richtung, so dass die entscheidende Frage war, wie viel Tiefe aus den Booten bei möglichst optimalem VMG herauszuholen war. Exakte Messwerte zum TWA gab es natürlich nicht. Mit jeder Halse holte die ASK Juwel auf die ASK Enjoy auf.
Kurz vor dem Ziel drehte der Wind nochmal und schlief beinahe komplett ein. Meter für Meter kämpften sich die Boote auf die Ziellinie zu, die die ASK Juwel nach knapp 5 Stunden Segelzeit schließlich 42 Sekunden nach der ASK Enjoy überquerte.
Am Abend fand die Siegerehrung im gut besuchten Festzelt des Yachtclubs statt. Beide ASK-Boote wurden in der Klasse der YST-Sportboote gewertet und belegten den 9. (ASK Enjoy) bzw. 10. (ASK Juwel) Platz von 11 gewerteten Teilnehmern. Immerhin: Diesmal sind beide ASK-Boote innerhalb des vorgegebenen Zeitlimits ins Ziel gekommen. Das ist am Bodensee alles andere als selbstverständlich…
Nach der Siegerehrung leerte sich das Zelt erstaunlich schnell. Ein frühzeitiger Aufbruch kam für die ASK-Crews natürlich nicht in Frage. Im Laufe des Abends lernten wir noch den Eigner der beiden J/80 (Konrad Sipple) kennen, der uns zahlreiche Drinks spendierte – vielen Dank! Auch mit dem Bar-Team verstanden wir uns zu später Stunde hervorragend, so dass die letzten Liter des Fasses als Freibier über die Theke gingen!
Die Crew der ASK Juwel war am Sonntagmorgen um 10:00 Uhr schon wieder fit und lief nach einem kurzem Pitstop beim Bäcker aus, um bei wenig Wind und strahlendem Sonnenschein vor der herrlichen Alpenkulisse zu frühstücken.
Nach kurzer Lagebesprechung nach dem Frühstück entschied sich die Crew der ASK Juwel, zum Essen nach Lindau zu segeln. Auf dem Weg hatten wir nur wenig Wind, der die leichte J/80 mit ihrem großen Gennaker dennoch erstaunlich schnell vorankommen ließ. In Lindau machten wir am späten Mittag im Stadthafen fest und suchten während eines gemütlichen Stadtbummels einen passenden Imbiss für den Mittagssnack.
Als die ASK Juwel am späten Nachmittag wieder in die Ultramarin-Marina einlief, wies uns ein Zeppelin am strahlend blauen Himmel den Heimweg. Die Bootsübergabe erfolgte wieder äußerst unkompliziert, so dass wir schnell wieder nach Karlsruhe zurückkamen.
Obwohl sich der Bodensee wieder einmal nicht von seiner windreichsten Seite gezeigt hatte, war doch während der gesamten drei Tage schöner Segelwind für die leichten J/80, die in ihrem eigenen Windsystem schnell Windgeschwindigkeit erreichen!
Zum ersten Mal nahmen an einer ASK-Regatta aktiv Jugendliche der ASK teil. Peer (5) und Svea (10) nervten und unterstützen Mama und Papa und wurden von Friedbert und Dirk mit viel Geduld bei ihren ersten Handgriffen auf einer Regattayacht ausgebildet.
Wir kommen nächstes Jahr wieder!
Crews:
„Enjoy ASK“: Olaf Kaspryk, Astrid Kaspryk, Svea Kaspryk, Peer Kaspryk, Dirk Fulle, Friedbert Mathes
„Juwel ASK“: Birger Becker, Dominic Buchholz, Claus Hanebeck, Christian Wolf