Hurtig hurtig sausen wir, Martin, Rüdiger, Jonas F. und Jonas K., in der Morgendämmerung Richtung Langenargen. Denn es gilt so früh wie möglich eine First 7.5 zu übernehmen und ein schönes Sommerwochenende auf dem Bodensee zu verbringen. Begonnen wird dieses Unterfangen mit einem Frühstück beim Bäcker und anschließendem Einkaufen von Snacks, Obst und Getränken zur Verpflegung an Bord. Dies geht alles zügig von der Hand, genauso wie die unkomplizierte Übernahme der First Nr.3. Sogleich legen wir ab und legen Kurs nach Österreich an. Zunächst unter Motor. Diesen versuchen wir dann durch setzen des Groß und der Fock zu entlasten. Das klappt allerdings nur bedingt, da der Wind die Segel nicht recht füllen will. Sobald ein wenig Wind aufkommt wird der Kurs geändert um den Gennaker zu setzen. Wie auch das Setzen der anderen Segel klappt dieses Manöver auf Anhieb sehr zufriedenstellend. Doch durch den ungünstigen Kurs bergen wir den Gennaker recht bald wieder und experimentieren weiter mit Gewichts- und Leetrimm Richtung Bregenz. Der Tag entwickelt sich zu einem wunderbaren Sommertag mit blauem Himmel, heißen Temperaturen und lädt zum Baden ein. So springen wir ab und zu zur Abkühlung ins Wasser, ziehen die First, damit wir schneller voran kommen, stärken uns mit isotonischen Getränken für die morgige Regatta und polieren das Unterwasserschiff.
Sonnenbaden die Erste |
Gegen Nachmittag laufen wir in Bregenz ein und machen fest. Gemeinsam verbringen wir die Zeit in der Schlange die sich vor der Registrierung gebildet hat mit kühlen Getränken, da es nach wie vor brütend heiß ist. Als Präsent zur Regattateilnahme bekommen wir eine Art isolierte Tüte mit Rollverschluss, deren Sinn sich uns aber nicht ganz erschließen will. Den Rest des Tages verbringen wir auf dem Gelände des Bregenzer Segel-Club , besprechen die Taktik für den morgigen Tag und stärken uns in einem angrenzenden Restaurant. Nach der obligatorischen Party, ausgerichtet von den Bregenzern, und einem kräftigen Sommergewitter geht’s mit dem Taxi ins Hotel. Da wir das Hotel am nächsten Morgen noch vor den Frühstückszeiten verlassen müssen um rechtzeitig zum Regattastart zu kommen, fragen wir nach einem Lunchbag. Das wird uns leider verwehrt und wir gehen mit dem Gewissen, morgen nüchtern zu starten und nächstes Jahr ein anderes Hotel zu buchen, in unsere Zimmer.
Sonnenbaden die Zweite |
Um 06:00 wartet das Taxi pünktlich vor dem Hoteleingang. Allerdings ist das Taxi pünktlicher als unser Wecker und so geduldet sich die entspannte Taxifahrerin und eine Vorhut der Crew ein wenig, bis die ganze Crew am Taxi eintrifft. In Bregenz besteigen wir mit leeren Mägen unsere First und begeben uns in den Startbereich. Nachdem die Startlinie zwischen den ganzen Booten ausgemacht und die Startapp gestartet ist, erarbeiten wir uns eine gute Startposition, die unserem Plan des Vortages entspricht. Nur alle Pläne helfen wenig, wenn kein Wind weht. Dieser wurde anscheinend in der Nacht bei dem Gewitter „verbraucht“, denn die gesamte Nacht wehte eine unheimlich steife Briese und wir hatten uns schon auf diese Konditionen gefreut. Der Start gelang uns recht gut. Allerdings entwickelt sich die gesamte Regatta zu einer Slalomfahrt um Flautenlöcher herum, um vereinzelte Windfelder zu erwischen. So sähe das Regattafeld aus der Vogelperspektive wie eine Ziehharmonika aus, da es ein Wechselspiel zwischen zurückfallen und aufholen ist. Unsere Tendenz uns eher in der Mitte beziehungsweise eher Richtung schweizer Ufer zu halten erweist sich als glücklich und wir können die Yachten auf der deutschen Seite stehen lassen.
Gegen Ende gönnt uns der Wind noch einige Zeit des Gennakersegelns und vor lauter Begeisterung lassen die aufgezogenen Wolken auch noch ihren Regen dazu ab. Die Ziellinie in Sicht schläft der Wind dann, begleitet von intensiven Schauern, ein und wir treiben fast eine Stunde langsam umher, teilweise mit Kurs auf die Wasserschutzpolizei, die das Regattafeld betrachtet. Nach 9h 54min kreuzen wir die Ziellinie. Nach einem Anlegerbier und einer heißen Wurst geht es zum Duschen ins Hotel. Zum Abendessen geht’s in ein Restaurant in Konstanz, das uns noch mit seinen deftigen Speisen von der Regatta der Eisernen im Gedächtnis war. Gestärkt wird zurück zum Konstanzer Yacht Club marschiert und dort den Klängen der Band gelauscht und noch weiter feste und hauptsächlich flüssige Nahrung zu sich genommen. Schließlich gab es eine gefinishte Bodenseeregatta zu feiern.
Das Regattafeld auf Windsuche |
Der nächste Morgen startete dann mal mit einem Frühstück und der Preisverleihung. Mit einem Podestplatz hat es wie erwähnt leider nicht geklappt, aber die Blicke wandern schon eher wieder aufs Wasser. Denn der komplett bewölkte Himmel spendiert endlich genug Wind und dass nicht in einer Richtung, dass wir einen direkten Gennakeranlieger auf Langenargen haben. Heute können wir das Spaß- und Segelpotential der First 7.5 ausnutzen und wir wechseln die Positionen am Steuer, Großschot, Vorschot und Downfucker durch, da heute alles aktiv gefahren werden kann und muss. Und ehe wir uns versehen sind wir schon an Langenargen vorbei, als uns eine Flotte der Bavaria 40S entgegenkommt. So drehen wir noch weitere Runden Richtung Schweiz und zurück und Reffen sogar das Groß auf Amwindkursen. Gegen Nachmittag laufen wir in Langenargen ein und schauen noch ein wenig dem traditionellen Fischerstechen zu und probieren ein paar Buden auf dem Fischerfest aus. Gegen Abend wandern unsere Seesäcke von der Backskiste in den Kofferraum und hurtig hurtig sind wir wieder in Karlsruhe.
Endlich Schieflage am Sonntag |
Und, es war ein schönes Sommerwochenende mit guten Leuten, Partys, leckerem Essen, Baden und jeder Menge Segelspaß.
Crew: Rüdiger (Skipper), Martin, Jonas F. und Jonas K.
Bilder: Martin und Jonas K.
Bericht: Jonas K.
Aufgrund der guten Erfahrungen in der Vergangenheit haben wir uns einmal wieder für die First Class 7.5 entschieden.
Boot |
First Class 7.5 |
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Kojen |
keine! |
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Länge |
7,86 m |
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Breite |
2,54 m |
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Tiefgang |
0,65-2,05 m (Hubkiel) |
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Verdrängung |
1100 kg |
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Segel |
Genua, Groß, Gennaker |
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