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Die Einsteigerregatta 2006 führte die ASK Crew nach Nordkroatien in ein Seegebiet, das wir von den ersten beiden Flottillen schon kannten. Ausgangshafen war Funtana auf der Halbinsel Istrien, wo wir bei Croatia Sailing eine Bavaria 34 gechartert hatten, um am 13. AMS Bavaria Cup teilzunehmen. Der AMS-Bavaria Cup ist eine etablierte Charterregatta, die jährlich im Oktober vor der Kroatischen Küste ausgetragen wird. Sie ist ausgeschrieben für Bavaria Fahrtenyachten mit einer Länge von 10 bis 16 m. Es wird mit Spinnaker gesegelt, außerdem ist eine Mittelstrecke von ca. 80 sm über Nacht im Programm. Dies macht den AMS-Bavaria-Cup sicherlich zu einer der anspruchsvollsten Veranstaltungen für Charter-und Fahrtensegler. In diesem Jahr nahmen 30 Crews aus Deutschland, Österreich und der Schweiz an der Regatta teil.
Die ASK Crew bestand aus Christin Lihs (Genua- und Spinnakertrim), Thomas Schäfer (Vorschiff, Genua), Hans Kratz (Großsegel) und Dirk Fulle als Skipper am Ruder.
Die Veranstaltung begann in der Marina von Vrsar, wo am Samstag mittag gegrillter Fisch serviert wurde. Anschließend liefen wir mit der Hanni aus, um die wichtigsten Spinnakermanöver nochmals zu trainieren und die Position an Bord zu verteilen.
Am ersten Regattatag wurde um 10 Uhr die Wettfahrt von Vrsar nach Brionj gestartet. Bei leichten Winden ging es zunächst auf eine kurze Kreuz, um dann 17 sm unter Spinnaker Richtung Süden zu ziehen. Neben einer weiteren Bavaria 34 segelten wir die kleinste Yacht im Feld, schafften es aber dicht hinter dem Hauptfeld zu bleiben. Die leichten Winde kamen uns dabei natürlich zur Hilfe. Trotzdem erforderte es viel Konzentration den Spinnaker mehrere Stunden zu trimmen und uns gleichzeitig gegen die Attacken einiger weitaus größerer Boote zur Wehr zu setzen. Wir erwarteten daher durch die Vergütung nach einer modifizierten Yardstickmethode weiter vorne zu kommen. Beim Begrüßungsabend wurden dann die Plazierungen der ersten Wettfahrt bekannt gegeben. Wir hatten den 4. Platz von 30 gestarteten Yachten erreicht.
Am Dienstag stand eine Wettfahrt von Ilovik nach Iz auf dem Plan. Wir fuhren einen sehr guten Start und lagen in der Spitzengruppe, als sich die Fallen vom Spinnacker verhedderten. Nachdem wir die Fallen klariert und den Spi endlich gesetzt hatten, segelten wir im Leeschatten einer Bavaria 46, wo wir weitere Zeit verloren. Doch diesmal war das Glück auf unserer Seite, das gesamte Feld fuhr nördlich der Insel Silba in ein Flautenfeld. Bei aufkommender Thermik setzten wir sofort den Spinnaker und segelte wie am ersten Tag ca. 20 sm nach Süden zur Ziellinie. Die Überraschung war riesengroß, als bekannt wurde, dass wir die Tagesfahrt nach berechneter Zeit gewonnen hatten.
Am Mittwoch mittag sollte dann die 80 sm Wettfahrt von Iz zu den Brionj Inseln gestartet werden, wo wir am folgenden morgen erwartet wurden. Der Wind war allerdings vollkommen eingeschlafen. Der Start wurde folglich zunächst abgesagt und das Regattafeld fuhr unter Motor Richtung Norden in der Hoffnung doch noch eine Wettfahrt starten zu können. Doch leider blieb es bei der Hoffnung und wir lagen abends in der schönen Bucht Marisol der Insel Unije.
Der nächste Tag begann vielversprechend. Wir starten hervorragend zur verkürzten Wettfahrt und konnten uns auf der Kreuz gut behaupten. Leider schlief der Wind nach nur einer Stunde wieder ein und die Wettfahrt wurde abgebrochen. Es ging weiter unter Motor nach Brionj.
Am abschließenden Regattatag sollten zwei kurze klassische Dreiecke gesegelt werden. Bei Winden um 3-4 Bft starteten wir sehr gut und schlugen uns passabel auf der Kreuz. Als wir uns auf das Setzen des Spinnakers vorbereiteten, liefen wir plötzlich auf Grund. Da der Wind uns weiter auf die Untiefe drückte, mussten wir die Segel bergen und den Motor starten um wieder frei zu kommen. Wir segelten einen Strafkreis und anschließend dem Feld hinterher. Glücklicherweise blieb es bei einem Schrecken und einer verkorksten Wettfahrt. Die Yacht hatte keinen Schaden.
Bei der zweiten Wettfahrt des Tages war dann die Luft raus. Wir segelten nicht gut und kamen im hinteren Feld durchs Ziel. Abgesehen von dem Grundsitzer hätten wir bei den vielen Spi-Manövern (Setzen, Schiften, Bergen) jetzt schon ein oder zwei Hände mehr gebrauchen können. Wir beendeten Freitag, den 13 mit Platz 24 und Platz 25.
Am Abend gab es dann ein weiteres Essen sowie die Siegerehrung. Nach einer Woche mit soviel Licht und Schatten landeten wir in der Gesamtwertung genau im Mittelfeld auf Platz 15 von 30 gewerteten Yachten. Den ersten Platz belegte die Crew um Skipper Hans-Christoph Dorn auf der Segelyacht Tetida (Bavaria 38).
Mehr Infos zum AMS Bavaria Cup findet ihr unter:
www.ams-yachting.de/regatten.html
Autor: Dirk Fulle
Photos: ASK Crew und AMS Yachting