Am Freitag den 13. frühmorgens fuhren wir zu dritt (Johannes Schwab, Claudio Grau, Michael Andree) los, um ein verlängertes Wochenende auf dem Wasser zu verbringen. Die Anreise nach Langenargen verlief ohne Probleme, so dass wir die gecharterte J80 übernehmen konnten.
Da der Wetterbericht für das Wochenende mäßig bis keinen Wind vorhersagte, galt es jeden Windzug zu nutzen, um die Abläufe bei den Segelmanövern für eine Sechshandcrew auszuprobieren und zu optimieren.
Abends ging es dann unter Flautenschieber in den Hafen des ausrichtenden Yacht Club Langenargen (YCL). Im Regattabüro des YCL herrschte schon emsiges Treiben. Schnell wurde uns die Startnummer, Segelanweisung und der programmierte Tracker ausgehändigt. Hiermit ist es der Regattaleitung möglich, alle 61 gemeldeten Boote vom Büro aus im Überblick zu behalten, und den Verlauf der Regatta in Echtzeit zu verfolgen.
Im Festzelt bei der Steuermannsbesprechung wurde dann auch noch mal auf die Eigenheiten beim Start (Mit dem Wind und mit der Strömung) und auf eventuellen Bahnverkürzungen hingewiesen. Leider wurde davon in der Regatta kein Gebrauch gemacht. Danach ging es dann zum Boot, wo es sich zu dritt fast schon komfortable in der J80 übernachten lies.
Start war dann pünktlich Samstag um 08:00 Uhr. Da der Wetterbericht Recht behielt, dauerte es bei mäßigem Wind, eine ganze Weile, bis alle Boote die Startlinie vor dem Regattabüro in Langenargen passiert hatten. Ein Teil der Flotte suchte den Wind am Schweizer Ufer, parkte dort angekommen aber ein.
Wir blieben am deutschen Ufer, und konnten die ersten drei Stunden gut mit der Flotte mithalten. Als wir dann auch in einer Flaute zu stehen kamen. So ging es dann per Stop and Go in den Überlinger See. Hier kamen uns dann auch die schnellen Katamarane nach umrunden der 1. Bahnmarke vor Bodman entgegen. Wir brauchten noch etwas Zeit, um diese nach 10 Stunden um 18:00 Uhr auch zu erreichen. Jetzt ging es den ganzen Weg, diesmal bei Dunkelheit, wieder zurück. Die 2. Bahnmarke war vor Lochau (Kaiserstrand) ausgebracht.
Da die Boote auf dem Bodensee nur mit einem weißen Rundumlicht, und keinen Positionslichtern ausgestattet sind, ist die Frage noch dem wer hat Vorfahrt, nicht immer klar zu beantworten. Hier hilft nur ein starker Handscheinwerfer. So trieben wir durch die Nacht, um am nächsten Morgen weiterhin nach Wind zu suchen. Sonntagmittag, wir waren nun 27 Stunden unterwegs, lagen Langenargen Backbord querab. Die Entfernung zur 2. Bahnmarke betrug jetzt noch 10sm. Die restliche Distanz war von uns in der zur Verfügung stehenden Zeit (wir mussten das Boot ja noch zum Vercharterer zurückbringen) nicht mehr zu absolvieren.
Nachdem wir uns beim Regattabüro zurückgemeldet, und den Tracker zurückgegeben hatten, konnten wir das Boot an seinen Liegeplatz zurück bringen, und die Heimreise antreten.
Fazit: Eine Regatta, die der Crew einiges an Sitzfleisch abverlangt!
Zu mindestens bei wenig Wind.